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Von der Korrelation zwischen Psyche und Immunsystem: Depressionen modifizieren Immunzellen

von Miriam Gamauf Posted on 14.04.2022 05:5612.04.2022 16:03

Dass Psyche und Immunsystem eng miteinander verknüpft sind, ist keine neue Erkenntnis. So gilt es bereits als wissenschaftlicher Konsens, dass Depressionen häufig mit leichten chronischen Entzündungen und einem erhöhten Glukokortikoid-Spiegel einhergehen. ForscherInnen der Technischen Universität Dresden, der Universität Zürich und des Max-Planck-Instituts für die Physik des Lichts in Erlangen konnten diesen Zusammenhang im Rahmen einer Studie, die im Fachmagazin „Nature“ publiziert wurde, nun abermals bestätigen: Lang anhaltende Depressionen sollen nämlich bewirken, dass die Blut- bzw. Immunzellen von Betroffenen eine erhöhte Deformierbarkeit aufweisen – und damit einhergehend das Immunsystem empfänglicher für Störungen machen.

Analyse der Zellverformbarkeit mithilfe von Künstlicher Intelligenz

An der kontrollierten Studie nahmen 69 Personen mit depressiven Störungen sowie 70 psychisch gesunde ProbandInnen teil. Das Blut aller Teilnehmenden wurde in einem aufwändigen, KI-gestützten Verfahren namens Verformbarkeitszytometrie in Echtzeit (RT-DC) untersucht. Dabei konnten insgesamt über 16 Millionen Blutzellbilder ausgewertet und Parameter wie Zellgröße und Zellverformbarkeit jeder einzelnen Zelle quantifiziert werden. Auffällig war, dass die WissenschaftlerInnen bei Menschen mit jahrelangen Depressionen Veränderungen bei drei bestimmten Arten von Blutzellen festmachen konnten: bei den Monozyten (Vorläufer der antibakteriellen Fresszellen), bei den Neutrophilen (weiße Blutzellen) sowie bei den Erythrozyten (rote Blutzellen). Alle drei Blutzellenarten sind maßgeblich an der körpereigenen Immunabwehr beteiligt. Daraus schlussfolgerten die Forschenden, dass diese mechanischen Veränderungen der Immunzellen „für eine anhaltende Immunreaktion ursächlich sein“ und die chronische Erschöpfung vieler depressiver Menschen erklären könnten.

Wenngleich die Blutzellen depressiver Personen generell verformbarer waren, gab es auch innerhalb dieser Gruppe Unterschiede: Personen, bei denen früher einmal eine persistierende depressive Störung diagnostiziert wurde, wiesen eine erhöhte Zelldeformierbarkeit bei Monozyten und Neutrophilen auf, während bei einer gegenwärtigen Störung eine stärkere Verformung der Erythrozyten sowie der Lymphozyten nachgewiesen werden konnte. Damit wurde zum ersten Mal der Beweis erbracht, dass eine Korrelation zwischen depressiven Störungen, insbesondere über mehrere Jahre andauernde, und einer erhöhten Verformbarkeit der Blutzellen besteht.

Psychische Erkrankungen wirken auf das Immunsystem …

Die StudienautorInnen mutmaßten, dass die Depression der Auslöser dieser biologischen Veränderungen sei – und nicht umgekehrt. „Dies deutet darauf hin, dass bei depressiven Störungen mechanische Veränderungen der Immunzellen auftreten, die für eine anhaltende Immunreaktion ursächlich sein könnten“, interpretiert Erstautor Dr. Andreas Walther von der Uni Zürich die erhobenen Datenmengen. Mithilfe der Identifizierung dieses Mechanismus könnten sich zukünftig neue Möglichkeiten zur Therapie eröffnen, „welche die dysfunktionale Zellfunktion über die Verbesserung zellmechanischer Prozesse wiederherstellen könnte.“

Zudem würden aus den Ergebnissen Chancen für die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze hervorgehen: Psychologische Therapien zur Verbesserung dysfunktionaler emotionaler sowie kognitiver Prozesse könnten konzipiert werden – vorausgesetzt es käme zur interdisziplinaren Zusammenarbeit von PsychologInnen, PharmakologInnen, BiologInnen und weiteren ExpertInnen. „Meines Erachtens lässt sich nämlich nur in einem holistischen Ansatz dieses komplexe Störungsbild verstehen und effizient therapieren und hoffentlich in Zukunft viel Leid verhindern“, so Walther.

… und vice versa!

Die Wechselseitigkeit zwischen Psyche und Immunsystem wirkt jedoch auch in die andere Richtung und so kann ein daueraktives Immunsystem ebenfalls auf die Seele schlagen. „Dass Menschen mit chronischen Entzündungskrankheiten wie Rheuma öfter an Depressionen leiden, weiß man schon länger“, erläutert Professor Manfred Schedlowski, Direktor des Instituts für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie am Uniklinikum Essen. Anfangs dachte man, die Ursache sei die psychische Belastung durch die Krankheit. Diese These konnte jedoch widerlegt werden, als bei Immuntherapien, die künstliche Entzündungen erzeugten, Depressionen als Nebenwirkung auftraten. Daher nehmen Forschende inzwischen an, dass die dauerhafte Entzündung selbst als die Ursache psychischer Störungen kategorisiert werden kann, die Funktionsveränderungen im Gehirn nach sich zieht.

Betroffene könnten insofern von diesen Erkenntnissen profitieren, als dass sich auf diesem Wege neue Therapieansätze auftun: Behandelt würde die Depression, indem die Entzündung gestoppt wird. „Wir stehen noch am Anfang“, so Schedlowski, „Aber da geht die Reise hin.“

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