Schon seit Jahrtausenden konsumiert der Mensch Fleisch und dies meist bereits von der frühen Kindheit an. Nun verbreitet sich der Trend eines vegetarischen oder veganen Lebensstils immer mehr, insbesondere bei den jüngeren Generationen. Bereits rund sechs Millionen Menschen in Deutschland leben vegetarisch. So ist es schon lange kein Geheimnis mehr, dass Fleischkonsum meist mit Massentierhaltung, Tierquälerei als auch einem hohen CO2 Abdruck und damit auch einer hohen Umweltbelastung verbunden ist. In diesem Kontext stellt sich trotzdem die Frage, ob der Mensch Fleisch benötigt, um den Körper mit genügend Nährstoffen und Vitaminen zu versorgen oder es sich bei dieser Auffassung lediglich um einen Mythos handelt.
Pflanzliche Lebensmittel als Vitaminquelle
Fleisch enthält Vitamine, Mineralstoffe, Proteine und eine Menge Eisen. Diese wichtigen Nährstoffe sind jedoch auch zu Genüge in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. So sind Nüsse, Hülsenfrüchte und Saaten eine gute Eisen- sowie Proteinquelle. Dies konnte eine Studie im Fachjournal „Scientific Reports“ belegen, bei welcher Forscher die Nährstoffgehalte von pflanzlichen Lebensmitteln mit jenen von Hühnchen-, Rind- und Schweinefleisch verglichen. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass pflanzliche Fleischalternativen den Körper gleichermaßen mit Nährstoffen versorgen, je nach Produkt sei die Nährstoffversorgung teilweise sogar besser. Hierbei handelt es sich um Sojaprodukte, grüne Bohnen oder Buchweizen, kombiniert mit einer ausgewogenen Diät reich an Obst und Gemüse.
Durch Fleischverzicht das Krebsrisiko senken
Laut Internationaler Krebsforschungsbehörde der WHO gilt rotes Fleisch als „wahrscheinlich krebserregend“ und verarbeitetes Fleisch sogar als „krebserregend“. Zu rotem Fleisch zählt Schweine-, Rind-, Lamm-, Kaninchen-, Pferde- und Ziegenfleisch. Unter verarbeitetem Fleisch versteht man haltbargemachtes Fleisch durch Salzen, Räuchern oder das Zusetzen von Konservierungsstoffen oder Geschmacksverstärkern, wie es bei Salami, Schinken oder Wurst geschieht. So steigt das Darmkrebs-, Prostatakrebs- und Bauchspeichelkrebsrisiko bei regelmäßigem Fleischkonsum. Fleisch hat insbesondere durch die organische Verbindung Häm-Eisen eine toxische Wirkung auf den menschlichen Körper. Denn dieses fördert laut Studien die Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies und schädigt die DNA des Darmes. Forscher konnten beobachten, wie diese organische Eisenverbindung gesunde Darmzellen zum Absterben brachte. So wurden auch einige Krebszellen im Darm geschädigt, aber sie überlebten. Demnach führte das Häm-Eisen zum Absterben der gesunden Darmzellen.
Ohne Fleisch geringeres Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Zudem begünstigt verarbeitetes Fleisch, das Risiko an Herzkrankheiten oder Diabetes Typ II zu erkranken. Dies konnte eine Meta-Studie der Harvard School of Public Health anhand Daten von über 1,2 Millionen Menschen verschiedener Länder nachweisen. Das Ergebnis war alarmierend: Schon bei einer Menge von 50 Gramm verarbeitetem Fleisch pro Tag steigt das Risiko einer Herzkrankheit um rund 42 Prozent sowie jenes an Diabetes zu erkranken um 19 Prozent. Dies sei vor allem auf die im Fleisch enthaltenen Konservierungsstoffe wie Natriumnitrit zurückzuführen.
Mögliche Fleischalternativen
Man kann also zu der Schlussfolgerung kommen, dass man sich und der Umwelt beim Verzicht auf Fleisch etwas Gutes tut. Mit einer ausgewogenen Ernährung kann man seinen Nährstoffbedarf zureichend abdecken. Außerdem bietet die Nahrungsmittelindustrie zahlreiche Fleischalternativen auf Basis von Soja, Weizen oder Lupine, welche einen geringeren Gehalt an gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen verglichen zu Fleischprodukten enthalten.
Was meinen Sie?