Körper und Psyche sind eng miteinander verbunden – das spürt man bereits bei einfachen Erkältungen, die auf die Stimmung schlagen oder beim flauen Magen in Momenten großer Anspannung. Schwere psychische Krankheiten beeinflussen jedoch auch die Erkrankung mit Virusinfektionen. Ein schwerer Verlauf von Covid-19 ist laut neuesten Studien bei Menschen mit bestimmten psychischen Erkrankungen wahrscheinlicher. In der Priorisierung für die Impfung müssen psychisch Erkrankte deswegen auch als Risikogruppe erkannt und berücksichtigt werden.
Körper als Spiegel der Seele
Die Wechselwirkungen der körperlichen und geistigen Gesundheit finden zunehmende Beachtung in der medizinischen Diagnostik, denn was vielen nicht bewusst ist: Auch ohne Covid-19 weisen Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen eine höhere Sterblichkeit durch physische Ursachen auf. Beispielsweise besteht für sie ein erhöhtes Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Atemwegserkrankungen, Adipositas oder Lebererkrankungen. Emotionale Areale des Gehirns sind mit der Steuerung entzündungshemmender Botenstoffe eng verbunden, so können verschiedene psychische Signale auch auf unsere körperliche Gesundheit Einfluss nehmen.
Priorisierung bei Impfung
Viele Risikofaktoren für einen schweren Verlauf von Covid-19 konnten bereits identifiziert werden: Darunter befinden sich ein hohes Alter, sowie Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Adipositas. Durch die derzeitige Studienlage kristallisiert sich aber immer stärker heraus, dass auch Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen zur Risikogruppe gehören. Sie dürfen deswegen bei der Priorisierung der zu impfenden Gruppen nicht vergessen werden und müssen in gleicher Weise priorisiert werden wie körperlich Kranke, fordert die Österreichische Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Erkennbar wird die Anfälligkeit anhand der häufigeren intensivmedizinischen Betreuung sowie den erhöhten Todesfällen. Besonders betroffen sind Menschen mit Schizophrenie, Depressionen, bipolaren Erkrankungen, Substanzabhängigkeit und Demenz. „Auch Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen brauchen einen vorrangigen Anspruch auf eine Corona-Schutzimpfung“, so Dr. Dietrich Munz, Präsident der deutschen Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK). In Deutschland gehören deswegen seit der letzten Coronavirus-Impfverordnung Menschen mit bipolarer Störung, Schizophrenie oder schwerer Depression zu Risikogruppen mit höherer Priorität.
Hohe psychische Belastung durch Einschränkungen
Neben dem höheren Risiko für schwere Verläufe sind psychisch schwer erkrankte Menschen von den Einschränkungen stärker betroffen als die Allgemeinbevölkerung. Der Lockdown wird für Menschen mit Depressionen als deutlich belastender empfunden, so eine Studie der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Jede zweite Person, die in Behandlung mit schweren Depressionen ist, musste starke Einschränkungen in Bezug auf ihre Therapie hinnehmen. Die fehlende Tagesstruktur, Betreuungspflichten für Kinder oder soziale Vereinsamung sind Herausforderungen, die zur täglichen Belastungsprobe werden. Die Angst vor einer Ansteckung mit Covid-19 führt bei manchen Menschen auch zu einer Angststörung, die von Panikattacken begleitet wird. Eine Impfung kann als Hilfestellung für die Betroffenen dienen und die Angst vor einer Ansteckung um ein Vielfaches reduzieren. Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen könnten so wieder mehr Freiheiten gewinnen, um Zugang zu wichtigen Therapien zu erhalten, die via Fernbetreuung nicht möglich sind.
Dietmar Gerboth
13.06.2021 10:02Ich habe selten einen derartigen Blödsinn gelesen! Sie suchen zwanghaft nach Möglichkeiten wirklich jeden zu dieser Todesimpfung zu drängen! Die Menschen haben ein Immunsystem was ihre Gesundheit gewährleistet! Niemand braucht einen kaum geprüften „Impfstoff“ um nicht an Covid 19 zu erkranken! Einfach nur lächerlich!!!