Jeder von uns kennt das Gefühl, wenn die Angst in einem Moment der Aufregung, Trauer oder Ungewissheit in einem hochsteigt und man diese Emotion nicht aufhalten kann. Angst an sich ist ein lebensnotwendiges Werkzeug, welches einen in manch einer Gefahrensituation vor schlimmen Folgen bewahren kann. Doch viele Menschen leiden unter einer verstärkten Form der Angst, welche teilweise plötzlich ohne einen triftigen Grund auftritt und sich zu dem Zeitpunkt der Panik mit psychologischen und physiologischen Symptomen äußert. Daher beschäftigen sich zahlreiche Wissenschaftler und Traumatologen mit den Ursachen für die Entstehung von regelmäßig auftretenden Panikattacken.
Angst hat einen natürlichen Ursprung
Zur Entstehung verschiedener Angststörungen gibt es einige Theorien, jedoch kann man vorerst sagen, dass Ängste im Allgemeinen natürlichen Ursprungs sind und damit weder krankhaft noch alarmierend sind. Denn in jedem von uns stecken evolutionär bedingt gewisse Urängste und Phobien, welche zu früherer Zeit unseren Überlebensinstinkt ankurbelten. Auch die in einer Angstsituation auftretenden körperlichen Reaktionen sind von Richtigkeit – so dient Herzrasen beispielsweise einer besseren Durchblutung der Muskeln sowie des Körpers. Auch eine schnellere Atmung sorgt für eine bessere Sauerstoffsättigung des Blutes. Diese Reaktionen auf eine bedrohliche Situation sind in unserem zentralen Nervensystem verankert und wenn ein Gefahrenreiz wahrgenommen wird, wird dieser an den sogenannten Mandelkern weitergeleitet, welcher ein dafür bestimmtes Hirnareal darstellt. Er wird aktiv und veranlasst hormonelle Reaktionen bei phobischer Angst.
Entstehung pathologischer Angst
Im Gegensatz zu den hervorgerufenen körperlichen Symptomen in einer Gefahrensituation liegt bei einer Angststörung keinerlei Kampf- oder Fluchtsituation vor. Diese übertriebene oder unbegründete Angst nehmen Betroffene auch so wahr. Hierbei entscheidet ein Zusammenwirken verstärkter neurobiologischer und psychologischer Faktoren über das Maß der Angst in erhöhter Form. Da sich Angstempfinden bei jedem Individuum unterschiedlich äußert, ist es teilweise schwierig, die Angst als Gefühl zu bemerken. Denn bei manchen Menschen äußert sich diese überwiegend auf eine physische Art und in solch einer Situation kann man Herzrasen, Schwindel, Atemnot oder ein Brennen in der Brust wahrnehmen.
Teilweise spielen auch genetische Einflussfaktoren eine Rolle bei der Entstehung von Angststörungen. Es konnten bei einigen Betroffenen in der Familie bereits vorher Angsterkrankungen festgestellt werden. Eine weitere Rolle spielt ein erhöhtes Vorkommen von Botenstoffen wie Serotonin, Dopamin sowie Noradrenalin, welches ein Indikator für Angsterkrankungen ist.
Behandlungsmaßnahmen von Bedeutung
Ab einem gewissen Maß der Angst scheint sie für die Betroffenen zu einem nahezu unlösbaren Problem zu werden. Hierzu führt die Erwartungsangst, welche einen das mögliche wiederholte Auftreten der Angst umso mehr fürchten lässt. Zudem entsteht das Gefühl der Angst auf eine unbegründete Art und es gibt in diesem Moment gar keine ernsthafte Bedrohung. Dies lässt die Person schließlich ein Gefühl von schutzloser Auslieferung der Angst gegenüber empfinden. Wenn man nun nichts aktiv dagegen tut, kann sich dies möglicherweise zu einer chronischen Erkrankung entwickeln, wobei häufig zusätzlich Depressionen oder Suchterkrankungen als Folge entstehen.
Die Behandlungsmethoden variieren je nach Ausprägung der Angststörung. Bei leichten Ängsten hilft meist schon ein Gespräch mit einer anderen Person oder ein Ausgleich durch sportliche Aktivität. Auch die Selbstbehandlung und Konfrontation spielen eine entscheidende Rolle zur Besserung. Bei ausgeprägten Angsterkrankungen fordert es professionelle Hilfe sowie gegebenenfalls eine medikamentöse Behandlung. Jedoch auch hier scheint die Aufklärung über Angst an sich am wichtigsten zu sein sowie einen adäquaten Umgang damit zu erlangen. Hierbei ist es am wichtigsten klarzustellen, dass diese auftretende Angst völlig unbegründet in diesem Moment ist, wodurch man bewusster mit den Symptomen umgehen kann.
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