Vor allem ältere Menschen haben häufig Angst einen Schlaganfall zu erleiden, da dieser mitunter zu massiven Hirnschäden führt. Mehr als eine Viertelmillion Menschen in Deutschland sind jährlich von einem Schlaganfall betroffen und viele sterben an den Folgen. Überlebende müssen hingegen häufig mit starken körperlichen und geistigen Einschränkungen leben lernen. Verursacht wird der sogenannte Hirninfarkt meist durch den Verschluss einer Hirnarterie, was eine Unterbrechung der Sauerstoffversorgung im zentralen Nervensystem zur Folge hat. Anhand bestimmter Symptome wie etwa Sehproblemen, Gesichtslähmungen und Schwindelattacken äußert sich ein typischer Schlaganfall. Wer glaubt, einen solchen bei sich oder einer anderen Person zu erkennen, sollte keinesfalls lange zögern: Bleibt er nämlich längere Zeit unentdeckt, kann das sogar zur Zerstörung großer Teile des Gehirns führen.
Eingeschränkte geistige Fähigkeiten als Risikofaktor
Ein Forscherteam aus den Niederlanden konnte kürzlich nachweisen, dass ein Verfall der kognitiven Fähigkeiten ein frühes Anzeichen für einen Schlaganfall sein kann. In ihrer Studie untersuchten die Wissenschaftler über einen Zeitraum von 26 Jahren hinweg knapp 15.000 Teilnehmer regelmäßig bezüglich ihrer Hirnleistung. Im Fokus der Untersuchungen standen Funktionen wie das Gedächtnis, die Verarbeitung von Informationen sowie die Bewältigung von alltäglichen Aufgaben.
Das Ergebnis: Spätere Schlaganfall-Patienten zeigten – im Vergleich zu Teilnehmern ohne Schlaganfall – schon lange vor Auftreten des Hirninfarkts deutliche Verschlechterungen in ihren geistigen Fähigkeiten. Ähnliche Befunde wurden bereits in der Vergangenheit von anderen Forschern erbracht. In der niederländischen Studie konnte man nun aber nachweisen, dass die reduzierten kognitiven Fähigkeiten einen Schlaganfall sogar bis zu zehn Jahre im Voraus ankündigten.
Besonders gefährdete Personengruppen
Weitere Erkenntnisse aus der Studie waren, dass der Zusammenhang zwischen geistigem Verfall und Schlaganfall bei Frauen stärker ausgeprägt ist als bei Männern. Außerdem hatten Teilnehmer, die einen vergleichsweise niedrigen Bildungsgrad aufwiesen, ebenfalls ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko. Auch Personen, die eine genetische Veranlagung für Demenz haben, sind besonders gefährdet. Generell tritt ein Schlaganfall meist bei älteren Menschen auf, wobei es dennoch vorkommt, dass auch Jüngere davon betroffen sind.
Dem Schlaganfall frühzeitig vorbeugen
Laut den Forschern der niederländischen Studie weisen die Ergebnisse darauf hin, dass Patienten schon lange vor Auftreten des Schlaganfalls verschiedene Hirnschäden aufweisen. Dazu zählen etwa Entzündungen oder der Verlust von Nervenzellen, welche die kognitiven Schwierigkeiten erklären. In Zukunft könnten solche pathologischen Veränderungen im zentralen Nervensystem also darauf aufmerksam machen, dass eine Person ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall hat. Patienten, die auf solche Weise gefährdet sind, können dann entsprechende Maßnahmen zur Prävention ergreifen. Hierbei spielen – wie bei vielen anderen Erkrankungen auch – eine gesunde Ernährung sowie ausreichend Bewegung eine große Rolle.
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