Dass das Herz unter Covid-19 stark leiden kann, ist mittlerweile bekannt. Ein umso besserer Grund dafür, auf das Organ zu achten, das unseren Körper am Laufen hält – zum Beispiel mit ein bisschen weniger Butter. Denn das weiche Gold ist alles andere als herzfreundlich.
Alles in Butter?
Genau wie Speck und Rindfleisch ist Butter ein tierisches Produkt und hat als solches meist einen hohen Cholesteringehalt. Butter ist „so ziemlich das Fettigste, was man kriegen kann“, meint Kardiologe Dr. Dennis Bruemmer von der renommierten Cleveland Clinic in den USA. Pro 100 g enthält Butter eine Menge von 280 ml Cholesterin; Rind- und Schweinefleisch liegen im Vergleich dazu bei 70-125 ml/100 g. Vor allem der hohe Gehalt an gesättigten Fettsäuren in der Butter lässt das Cholesterin in die Höhe schnellen. Außerdem begünstigen diese die Entstehung von Arteriosklerose. Und natürlich ist auch der Kaloriengehalt dementsprechend hoch: Ein Block Butter (250 g) deckt etwa drei Viertel des täglichen Kalorienbedarfs einer erwachsenen Frau.
Versteckte Butter ist heimtückisch
Kleinere Mengen Butter aufs Brot zu schmieren oder ab und zu damit zu kochen ist laut Dr. Bruemmer gesundheitlich unbedenklich. Der Experte sieht aber ein großes Problem in den veränderten Essgewohnheiten der letzten Jahrzehnte. Vor allem in den USA machen ultra-prozessierte Lebensmittel einen großen Teil der gesamten Ernährung aus; der Experte spricht dabei von 60 Prozent. Das Gemeine dahinter ist, dass man nicht sofort sieht, was eigentlich in einem Produkt enthalten ist. Butter ist häufig versteckt. Bei Donuts oder Pizzen kann man nicht mehr sagen, wie viel davon tatsächlich zur Herstellung verwendet wurde. Nicht umsonst ist die Gefäßverkalkung in modernen Industrienationen weit verbreitet.
Margarine nicht unbedingt besser
Butter einfach durch Margarine zu ersetzen sei nicht unbedingt besser; denn der pflanzliche Ersatz habe oft einen hohen Gehalt an gehärteten Fetten (sogenannte Transfette), die schon in kleinen Mengen als gesundheitsschädlich gelten. Stattdessen rät der Mediziner zu Pflanzenölen, insbesondere Olivenöl. Ein Aufstrich aus Olivenöl und Tomaten ist in katalonischen Regionen Spaniens beliebt und enthält weitaus gesündere Fette als Butter.
Mittelmeerdiät sorgt für Herzgesundheit
Wer etwas Gutes für sein Herz tun möchte, könne sich allgemein an der Mittelmeerdiät orientieren. Sie habe sogar in Studien gezeigt, dass sie die Gesundheit verbessert und das Herzinfarktrisiko senkt, so Bruemmer. Laut Agrarmarkt Austria haben Spanien und Italien mit 2,3kg pro Kopf einen äußerst geringen Butterkonsum im europäischen Vergleich (Irland liegt bei 12,25 kg/Kopf). Stattdessen ist die mediterrane Ernährung geprägt von viel Obst und Gemüse, Vollkorn, etwas Fisch und magerem weißem Fleisch. Milchprodukte und rotes Fleisch stehen kaum auf dem Speiseplan.
Wie Sie im Selbsttest Anzeichen auf eine Herzinsuffizienz erkennen, erfahren Sie hier:
Was meinen Sie?