Dass Vitamine essenziell für uns Menschen sind, ist allgemein bekannt – auch, dass ein Mangel zu kurz- oder langfristigen Schäden führen kann. Neu ist jedoch, was Forscher der Universität in Mailand kürzlich herausgefunden haben wollen: Vitamin C und E sollen langfristig das Risiko senken an Parkinson zu erkranken.
Studie war groß und langfristig angelegt
Insgesamt wurden knapp 44.000 Personen und deren Essgewohnheiten ausgewertet. Dabei fiel besonders auf, dass bei ausreichendem Konsum der beiden Vitamine C und E das Risiko an Parkinson zu erkranken um 38 Prozent geringer war als bei Personen mit geringer Zufuhr dieser Vitamine. Sieht man sich die Daten genauer an, so zeigt sich, dass dieser Effekt bei Vitamin E mit einer Erhöhung der Dosis sogar linear steigt. Dieses Ergebnis ist jedoch mit Vorsicht zu genießen: Nur wenige Teilnehmer nahmen hohe Dosen Vitamin E zu sich. Aus diesem Grund kann man hier bislang nur von einer Vermutung sprechen.
Unklare Zuverlässigkeit der Ergebnisse
In den 18 Jahren des Studienverlaufs wurden die Teilnehmer nur einmal zu ihren Essgewohnheiten befragt, die sich aber im Laufe der Jahre immer wieder ändern konnten. Daher ist fraglich, ob die Ergebnisse der Untersuchung wirklich die Realität abbilden und ob nicht noch andere Faktoren zu einem reduzierten Parkinsonrisiko beitragen. Generell gibt es bei Ernährungsstudien immer wieder Diskrepanzen oder gar falsche Auswertungen, da Probanden nicht immer wahrheitsgemäße Angaben machen. Auch bei dieser Studie darf eher davon ausgegangen werden, dass sie eher lediglich eine Richtung vorgibt. Dies hänge allerdings auch von der individuellen Situation jedes Einzelnen ab, wodurch weitere Adjustierungen notwendig wären, um ein möglichst exaktes Ergebnis liefern zu können.
Rund und g’sund?
In weiteren Analysen zeigte sich dann ein Widerspruch: Übergewichtige Menschen profitieren hinsichtlich des Schutzes vor Parkinson mehr von den beiden Vitaminen als Normalgewichtige. Was der genaue Grund dafür ist, konnte bisher nicht geklärt werden. Andererseits führt Übergewicht jedoch zu einer Vielzahl an weiteren Risikofaktoren, die letztendlich gesundheitsschädigend wirken oder sogar die Lebenszeit verkürzen können. Dazu zählen beispielsweise Schlaganfälle, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck sowie ein erhöhter Cholesterin- und Blutfettspiegel. Auch besteht ein erhöhtes Risiko an Diabetes Typ-2 oder Gicht zu erkranken.
Kaffee nicht nur als Muntermacher
Ein bereits erforschtes Thema wurde in dieser Studie wieder aufgegriffen und vorangegangene Studien damit bestätigt: Bis zu drei Tassen Kaffee täglich lassen das Risiko an Parkinson zu erkranken weiter sinken. Auch hier zeigt sich, dass Ergebnisse aus Ernährungsstudien kritisch betrachtet werden sollten. Denn je nach genetischer Veranlagung ist der Abbau von Koffein bei jedem Menschen unterschiedlich. Auch das Geschlecht sowie das Alter machen einen weiteren Unterschied aus. Im Vergleich wirkt die Substanz doppelt so lange bei Frauen als bei Männern, Kinder reagieren außerdem anders darauf als ältere Personen. Hinzu kommt noch, dass nicht jeder die darin enthaltenen Bitterstoffe gut verträgt. Personen mit empfindlichem Magen sollten Kaffee daher komplett meiden. Widerlegt ist allerdings die These, dass das beliebte Getränk ein „Flüssigkeitsräuber“ sei: Aufgrund der hohen Menge an Wasser liegt es wenn dann daran, falls der Gang zur Toilette öfter nötig ist als üblich.
Die Dosis macht das Gift
Wie bei vielen Dingen im Leben schaden Extreme tendenziell mehr als sie uns Gutes tun. Ein ausgeglichener Lebensstil ist daher oberstes Gebot, wenn man ein langes und möglichst beschwerdefreies Leben anstrebt. Dabei gilt es auch sich weder körperlich noch geistig dauerhaft zu überanstrengen, da beides gesundheitliche Schäden verursachen kann. Auch bei der Ernährung ist Vorsicht geboten: Wer sich beispielsweise rein vegetarisch ernährt, sollte auf einen möglichen Vitamin-Mangel achten, der durch den fleischlosen Ernährungsstil entstehen kann. Zum Glück gibt es aber zahlreiche Gemüsesorten, die uns die dringend benötigten organischen Verbindungen zuführen. Zusätzlich bietet sich über diverse Suchmaschinen die Möglichkeit jedes Lebensmittel auf Herz und Nieren zu prüfen, was dessen Bestandteile betrifft.
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