Es ist kein Geheimnis, dass sich körperliche Aktivität und Entspannung gleichermaßen positiv auf unsere Gesundheit auswirken. Einer neuen Studie zufolge ist daher das aus China stammende Tai-Chi als Kombination aus bestimmten Bewegungsabläufen und Entspannungsphasen bestens für den Einsatz gegen diverse Herzprobleme geeignet. Denn es soll nicht nur die physische Gesundheit stärken, sondern auch einen positiven Einfluss auf die gesamte Lebensqualität haben.
Tai-Chi – Meditation in Bewegung
Ursprünglich stammt Tai-Chi aus China. Es handelt sich dabei um eine Übung, die das Wohlbefinden von Körper und Geist anstrebt. Denn Tai-Chi setzt sich aus einer Abfolge bestimmter Bewegungen zusammen, die in Kombination mit Entspannung und bewusster Atmung ausgeführt werden. Somit ist bei dieser Sportart nicht nur Konzentration auf die Körperhaltung gefragt. Sondern sie erfordert auch die Fähigkeit, regelmäßig zu atmen und loszulassen. Tai-Chi ist Meditation in Bewegung.
Studie mit über 1.800 Probanden
Im Rahmen der vorliegenden Studie wertete ein Forschungsteam der University of Arizona die Ergebnisse 15 vorheriger Untersuchungen aus. Hierbei hatte man anhand von mehr als 1.800 Personen getestet, welche Effekte Tai-Chi auf die mentale Gesundheit haben kann. Alle Probanden waren durchschnittlich 66 Jahre alt. Zudem waren die Betroffenen an einer Herzkrankheit erkrankt, litten unter Bluthochdruck oder hatten einen Schlaganfall überlebt. Zusammengefasst haben die Forschenden ihre Erkenntnisse im „European Journal of Cardiovascular Nursing“.
Tai-Chi verbessert die Lebensqualität
Insgesamt stellte man bei der Auswertung der gesammelten Materialen fest, dass das Praktizieren von Tai-Chi einen wesentlichen Beitrag zu einer höheren Lebensqualität leisten kann. Denn die Forschenden beobachteten sowohl eine Steigerung der körperlichen Gesundheit der Betroffenen, als auch eine Abnahme der psychischen Belastung, beispielsweise durch die Reduktion depressiver Tendenzen. Vor allem in Bezug auf Herzerkrankungen ist dies sehr vorteilhaft. Der Grund dafür: Psychische Probleme sind bei Menschen mit Herzkrankheiten keine Seltenheit. So haben etwa 20 Prozent dieser Menschen mit Depressionen zu kämpfen. Auch bei 27 Prozent der Personen mit Bluthochdruck und bei 35 Prozent derer, die einen Schlaganfall überlebt haben, ist das der Fall. Mit Tai-Chi können die Betroffenen ihren Beschwerden entscheidend entgegenwirken. Denn man vermutet, dass eine gute Körperhaltung die Stimmung hebt. Außerdem ist bereits bekannt, dass bewusstes Atmen zur Linderung von Ängsten beiträgt. Die Synergie zwischen Körperhaltungen und Atmung bei Tai-Chi wirkt Wunder.
Weitere Studien nötig
Die Forschenden sind sich einig, dass Menschen mit Herzerkrankungen das Praktizieren von Tai-Chi aufgrund der vorliegenden Untersuchungsergebnisse in den Prozess der Genesung einfließen lassen sollten. Auch nach einem Schlaganfall sei dies ratsam. Dennoch zeigt die aktuelle Studie nicht eindeutig, ob sich Tai-Chi tatsächlich positiv auf Überlebende eines Schlaganfalls auswirkt. Momentan existieren noch nicht genügend Studien, die diesen Zusammenhang genauer unter die Lupe genommen haben. Generell sei weitere Forschung notwendig, die sich mit den Effekten von Tai-Chi auf die psychische Gesundheit befasst.
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