Multitasking kann in den unterschiedlichsten Bereichen unseres Lebens vorkommen: Ob beim Zeitunglesen während dem Frühstück oder bei der gleichzeitigen Nutzung mehrerer Medien. Wir alle taten es schon das eine oder andere Mal – oder bilden wir uns das vielleicht nur ein?
Es liegt nicht in unserer Natur
Unsere Spezies ist nicht darauf ausgelegt, Multitasking zu betreiben, denn wir sind aus neurowissenschaftlicher Perspektive schlicht und ergreifend nur „Monotasker“. Studien bestätigen: Lediglich 2,5 Prozent von uns können effektives Multitasking betreiben. Natürlich gibt es da Unterschiede: Während dem Fernsehen zu bügeln ist für die meisten kaum überfordernd. Anders ist es mit Aufgaben, die wirkliche Konzentration beanspruchen, wie zum Beispiel ein Fahrzeug lenken während man eine komplexe Aufgabe löst, die kognitive Fähigkeiten erfordert. Das schaffen nur die wenigsten (auf einem vergleichbaren Level, wie beim Monotasking). Auch wenn wir glauben, mehrere Dinge auf einmal erledigen zu können, springen wir in Wahrheit fast immer nur zwischen den verschiedenen Tätigkeiten hin und her – und das sehr schnell, weshalb es uns so vorkommt, als täten wir alles auf einmal.
Versuch von Multitasking verringert die Leistung
Wie bereits erwähnt gibt es durchaus einige Dinge, bei denen Multitasking problemlos möglich. Aber: Bei vielen Vorgängen wirkt sich das ständige Herumspringen zwischen den Handlungen nachteilig auf unsere Leistung aus. Nicht nur das, sogar auf unsere Aufmerksamkeit im Allgemeinen kann es negative Auswirkungen haben. Insbesondere das sogenannte „Medien-Multitasking“ (wie z.B. simultane Fernseh- und Smartphone-Nutzung) schwächt die Konzentrationsfähigkeit, zeigen Studien. Auch beim Lernen äußert sich dieses Phänomen, denn Studenten, die ständig versuchten mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bearbeiten, waren gegenüber jenen, die sich den Aufgaben einzeln widmeten, im Nachteil. Sie benötigten mehr Zeit und erzielten schlechtere Noten.
Wie verhindern wir den Verlust der Achtsamkeit?
Mit Multitasking verlieren wir unsere Achtsamkeit im Alltag. So tendieren wir eher zu sprunghaftem und unkonzentriertem Verhalten und sind im einzelnen Augenblick weniger präsent. Damit tun wir unserem Geist nichts Gutes, denn Achtsamkeit kann sogar im Kampf gegen psychische Krankheiten ein entscheidender Faktor sein. Wir sollten deshalb öfter versuchen, uns ausschließlich auf eine Sache zu konzentrieren. Da kann es schon helfen hin und wieder ein Buch zu lesen oder sich bewusst auf eine Arbeit zu konzentrieren. In der Welt, in der wir heute leben – einer Welt der Reizüberflutung – wird das aber immer schwieriger. Wir sind multimedial vernetzt, unsere Sinne werden regelrecht von Eindrücken überflutet und oft kann das sowohl geistig als auch psychisch überfordern. Darum ist es wichtig, sich immer wieder auf das Wesentliche zu besinnen, um die Fähigkeit zur Achtsamkeit nicht zu verlieren.
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