Auch wenn Krebserkrankungen zu den Volkskrankheiten zählen und weit verbreitet sind, gelten sie in der Medizin nach wie vor als unheilbar. Forscher bemühen sich bis heute mit ständig neuen Ansätzen mögliche Maßnahmen zur Bekämpfung oder sogar Heilung von Krebs zu finden. Nun gibt es eine neue Forschungsarbeit, die nahelegt, dass Bakterien der Schlüssel für eine erfolgreiche Krebstherapie sein könnten.
Zusammenhang zwischen Bakterien und Krebs
Bei den vielversprechenden Bakterien handelt es sich um bestimmte Stäbchenbakterien, die sogenannten Yersinien. Sie gehören zur Gattung der Enterobacteriaceen und sind Auslöser von Magen-Darm-Erkrankungen, meist Durchfallerkrankungen. Diese Bakterien sollen eine Krebsbehandlung mit weniger Nebenwirkungen ermöglichen.
Darum können Bakterien die Krebstherapie unterstützen
Bisher wurde vermutet, dass bestimmte Bakterien die Entstehung bzw. das Wachstum von Krebs sogar begünstigen würden und galten daher als gesundheitsgefährdend. So berichtet beispielsweise die Deutsche Krebsgesellschaft in einer Studie, dass Helicobacter pylori ein Risikofaktor für die Entstehung von Magenkrebs seien. Auch bei Chlamydien stellte man bereits eine Verbindung zu Gebärmutterhals- und Eierstockkrebs her.
Das „Spin-Off“ der Universität Basel verfolgt allerdings eine Methode, die anhand lebender Bakterien ganz gezielt bioaktive Proteine in Krebszellen einschleust. Die Idee dahinter ist laut dem Forschungsteam die Kombination zweier Naturphänomene: Zum Einen die Besiedelung von Tumoren durch Bakterien, zum Anderen die Fähigkeit von Bakterien, ihre selbst produzierten Proteine in menschliche Zellen zu injizieren. Die Bakterien produzieren also bakterielle Proteine, welche in die krankheitsbefallene Wirtszelle eindringen. Dadurch werden sie dann von den krebsbekämpfenden Bakterien infiziert und somit angegriffen.
Mit lebenden Bakterien Krebsstoffen erzeugen
Diese neue Therapieform könnte eine effektivere Krebsbehandlung ermöglichen und zu weniger Nebenwirkungen führen, da die Bakterien den Krebs von innen heraus bekämpfen würden. Da die Bakterien bioaktive Proteine produzieren, könnten sie eine große Menge Krebswirkstoffe hervorbringen. Im Jahr 2021 sollen klinische Studien durchgeführt werden, um diese Erkenntnisse und damit einen möglichen Durchbruch in der Behandlung von Krebs zu erforschen und möglicherweise auch zu belegen. Hier haben sich bereits verschiedene Investoren bereiterklärt die Forschungen des Schweizer Pharmaunternehmens mit einer Geldsumme in Höhe von 25 Millionen Franken voranzutreiben. In diesem Kontext sollen Krebspatienten mit Fokus auf Sicherheit, Identifikation und Verträglichkeit mit der richtigen Dosis therapiert werden.
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