Oft kommt es schon im Alter von knapp 30 Jahren zu einem erhöhten Cholesterinspiegel. Einer neuen Untersuchung zufolge lässt dies das Risiko zu einem späteren Zeitpunkt einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, stark ansteigen. Um dem entgegenzuwirken, müssten Betroffene durchgehend auf Medikamente zurückgreifen.
Cholesterinspiegel sollte bereits früh kontrolliert werden
Junge Erwachsene sollten bestenfalls schon um das 25. Lebensjahr herum ihre Cholesterinwerte überprüfen lassen. Einer neuen Untersuchung zufolge kann dies das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall senken.
Die aktuelle Studie der Queen’s University Belfast und des Universitätskrankenhauses Hamburg-Eppendorf wurde erkannt, dass eine regelmäßige Kontrolle des Cholesterinspiegels schon im Alter von 25 Jahren starten sollte. Die Resultate der Forschung wurden in dem englischsprachigen Fachjournal „The Lancet“ vorgestellt.
Überprüfung startet zehn Jahre zu spät
Um Herzinfarkten und Schlaganfällen vorzubeugen, sollten bereits Menschen im Alter von 25 Jahren damit beginnen ihre Cholesterinwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren zu lassen. In Deutschland wird eine Überprüfung in den meisten Fällen jedoch erst ab dem 35. Lebensjahr im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung „Check-up 35“ vorgenommen.
Die Forschungsarbeit zeigt, dass eine Kontrolle der Cholesterinwerte bereits früher erfolgen sollte, da dies einen größeren Vorteil mit sich bringt. Die Wissenschaftler erkannten, dass eine frühzeitigere Senkung des Cholesterinspiegels die Wahrscheinlichkeit für Herzerkrankungen um bis zu 75 Prozent verringern kann. Eine Kontrolle der Cholesterinwerte ab dem 25. Lebensjahr würde es ermöglichen, aktiv gegen das Risiko von Herzkrankheiten zu werden. Auch gesunde Personen könnten aus diesen Untersuchungen einen Nutzen ziehen, da auch sie über ein genetisch bedingtes hohes Risiko verfügen könnten.
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Frühzeitige Messungen sollten verpflichtend sein
Das Forschungsteam analysierte die Cholesterinwerte und die Herzfunktionen von insgesamt 398.846 Menschen. Der Studienzeitraum betrug 43 Jahre. Während dieser Zeit kam es zu 54.542 Vorfällen durch Herzkrankheiten und Schlaganfälle.
Die Langzeitdaten zeigten, wie hohe Cholesterinwerte über mehrere Jahrzehnte hinweg die körperliche Gesundheit beeinträchtigen. Den Studienautoren zufolge sollte die Messung von LDL- und Nicht-HDL-Cholesterin allgemein verpflichtend sein. Darüber hinaus sollten die Cholesterinwerte schon in jungen Jahren überprüft werden. Auf diese Weise bleibt noch genug Zeit gegen das Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle aktiv zu werden – es muss jedoch unbedingt auf die Gefahr aufmerksam gemacht werden.
Laut den Forschungsergebnissen könnte bei Frauen unter 45 Jahren die Gefahr für Herzerkrankungen von 16 auf vier Prozent reduziert werden, wenn sie ihren Cholesterinspiegel frühzeitig senken. Männer könnten das Risiko sogar von 29 auf sechs Prozent verringern.
Cholesterin ist der Hauptgrund für Herzinfarkte und Schlaganfälle
Die Forschung betont wieder einmal, wie ernst Cholesterin als Hauptrisikofaktor für Herzinfarkte und Schlaganfälle zu nehmen ist. Eine frühzeitige Senkung des Cholesterinspiegels kann einen hohen gesundheitlichen Nutzen für die Patienten haben und signifikant zur Reduktion des lebenslangen Risikos beitragen.
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