Fast jeder kennt es: Plötzlich wird man nach dem Essen träge und muss sich erst einmal hinlegen. Besonders, wenn man etwas zu viel zugegriffen hat, kann dies eine vollkommen normale Reaktion des Körpers sein. Ein extremes Müdigkeitsgefühl nach dem Essen kann jedoch auch darauf hinweisen, dass der Blutzucker aus der Bahn gerät. Dann handelt es sich nicht um das bekannte harmlose „Schnitzelkoma“ und es steckt vermutlich ein schwereres Leiden dahinter, dem man unbedingt auf den Grund gehen sollte. Vor allem Diabetiker sollten achtsam sein, wenn sie sich nach der Mahlzeit müde und unaufmerksam fühlen.
In den meisten Fällen unbedenklich
Da der Körper für die Verdauung viel leisten muss und dementsprechend Energie benötigt, ist es in den meisten Fällen vollkommen normal, sich nach dem Essen etwas träge zu fühlen. Die Verdauungsorgane brauchen mehr Blut, Magen und Darm ziehen die Nährstoffe aus den zu verdauenden Lebensmitteln, Magenmuskeln und Darmwand befördern die Masse weiter. Ergebnis: Das Blut für die Verdauungsorgane fehlt in anderen Körperpartien, auch im Gehirn. Dieses wird dadurch nicht mehr so gut mit Sauerstoff versorgt, wie vorher – und das macht müde. Alles in allem ein harmloser Prozess. Selten steckt allerdings auch eine ernste Ursache hinter extremer Müdigkeit nach dem Essen.
Müdigkeit ist Anzeichen für Diabetes Typ 2
Diabetiker sollten wachsam sein, denn ihre Blutzuckerwerte können nach dem Verzehr von Lebensmitteln stark in die Höhe schießen. Auf Dauer kann dies der Gesundheit nachhaltig schaden. Nur wenige Betroffene messen ihren Blutzuckerspiegel nach dem Essen zuverlässig, sodass sie von den erhöhten Werten oft nichts mitbekommen. Auch der Hausarzt bemerkt solche Blutzuckerspitzen bei den Kontrollen nicht.
Blutzuckermessungen sind essenziell
Werden die Blutzuckerspitzen nach dem Essen nicht behandelt, so kann sich dies auf lange Sicht negativ auf die Gesundheit auswirken. Andernfalls drohen eine Verschlimmerung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schäden an den Blutgefäßen am Auge. Ältere Patienten können zudem Probleme mit der Wahrnehmung und Erinnerung entwickeln. Daher sollten die Blutzuckerwerte nach einer Mahlzeit regelmäßig selbst kontrolliert werden. Änderungen können dann mit dem Hausarzt besprochen werden, der gegebenenfalls eine Anpassung der Therapie vornimmt. In manchen Fällen werden zum Beispiel Mahlzeiteninsuline empfohlen, welche die natürliche Insulinausschüttung nach dem Essen imitieren. Auf diese Weise kann der Zucker im Blut schneller in die Gewebezellen gelangen.
Idealerweise sollten Diabetiker, die sich nach dem Essen ständig müde und träge fühlen, ihre Blutzuckerwerte etwa zwei Stunden nach der Mahlzeit messen. Personen ohne bekannte Diabetes-Erkrankung stellen sich bei Auffälligkeiten bestenfalls bei einem Arzt vor. Dieser kann Gewissheit geben, ob die Symptome tatsächlich durch eine bestehende Diabetes-Erkrankung oder Stoffwechselstörung hervorgerufen werden.
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