Sehr viele Menschen leiden an wiederkehrenden Kopfschmerzen. Diese können die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Nicht bei jedem sind die Beschwerden so heftig und andauernd, dass ein Arztbesuch nötig wird – dennoch hat jeder die lästigen Druck- oder Spannungsgefühle schon mal erlebt. Man unterscheidet zwischen mehr als 200 verschiedenen Arten von Kopfschmerzen. Welche am verbreitetsten sind und was dagegen hilft, wird im Folgenden verraten.
Verschiedene Ursachen
Eine wichtige Unterscheidung ist diejenige in primäre und sekundäre Schmerzen: Bei sekundären Kopfschmerzen handelt es sich um Beschwerden, die durch andere Störungen verursacht werden. Dazu gehören beispielsweise die Symptome eines Katers nach einer durchfeierten Nacht, aber auch Kopfschmerzen im Zusammenhang mit einer Grippe. In solchen Fällen muss die eigentliche Krankheit therapiert werden, damit auch die Kopfschmerzen wieder verschwinden. Von primären Kopfschmerzen spricht man hingegen, wenn den Symptomen keine anderen Erkrankungen zugrunde liegen. Spannungskopfschmerzen und Migräne sind Beispiele hierfür.
Spannungskopfschmerzen als Dauerbelastung
Spannungskopfschmerzen sind sehr weit verbreitet. Die Betroffenen spüren dabei auf beiden Seiten des Kopfes starken Druck. Bis jetzt sind sich Forscher noch nicht ganz sicher, woher diese Schmerzen genau rühren. Man vermutet aber, dass es mit Stress und einer Verspannung des Nackens zu tun hat. Menschen, die viel psychischen Stress in ihrem sozialen Umfeld erleben, sind besonders gefährdet für dauerhafte Spannungskopfschmerzen. Von einer chronischen Erkrankung spricht man, wenn eine Person an mehr als 15 Tagen im Monat darunter leidet. Stress abzubauen und sich regelmäßig eine Auszeit von seinen Verpflichtungen zu gönnen, kann Abhilfe gegen die Schmerzen verschaffen.
Migräne: Übelkeit und Sehstörungen
Von dieser oft stark beeinträchtigenden Krankheit sind ca. 15% der Frauen und ein Zehntel aller Männer in Deutschland betroffen. Gekennzeichnet sind Migräneattacken durch pulsierende Schmerzen, die meistens bei nur einer Kopfhälfte auftreten. Weitere häufige Beschwerden sind Übelkeit und eine hohe Sensibilität für laute Geräusche und Licht. Anders als vielleicht intuitiv vermutet, hilft Bewegung bei einer akuten Attacke nicht – im Gegenteil, die Schmerzen können sich dadurch sogar verschlimmern. Ein Teil der Betroffenen erlebt auch eine sogenannte „Migräneaura“, meist bevor die Kopfschmerzen einsetzen. Dabei handelt es sich um ein neurologisches Phänomen; die Patienten sehen dann zum Beispiel Farbmuster vor ihren Augen.
Behandlung mit Medikamenten
Doch was kann man tun gegen die ständigen Schmerzen? Bei akuten Beschwerden können Medikamente eingenommen werden. Zur Behandlung von Migräne werden dabei manchmal sogenannte „Triptane“ verschrieben. Aber auch Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol, die ohne Rezept erhältlich sind, können bei Migräne und Spannungskopfschmerzen helfen. Auf diese sollte man allerdings nicht zu häufig zurückgreifen! Die Medikamente haben nämlich verschiedene Nebenwirkungen und eine Einnahme über längere Zeit kann selbst zum Auslöser für Kopfschmerzen werden. Die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. empfiehlt: „Nehmen Sie Schmerzmittel nicht länger als 3 Tage hintereinander und höchstens an 10 Tagen im Monat.“ Alternativ kann auch Pfefferminzöl Linderung verschaffen, indem man dieses auf beide Schläfen gibt.
Prävention durch gesunden Lebensstil
Auch ohne Medikamente kann man Kopfschmerzen bekämpfen – und zwar schon bevor sie entstehen. Vor allem bei Migräne ist eine gesunde Ernährung von großer Bedeutung. Es wird dabei keine spezielle Diät empfohlen; man sollte einfach darauf achten sich ausgewogen zu ernähren. Auch ausreichend Schlaf ist zur Prävention von Kopfschmerzen sehr wichtig: Mindestens sieben Stunden sollte man pro Nacht schlafen. Zur Vermeidung von Migräne und Spannungskopfschmerzen spielt auch Sport eine große Rolle. Insbesondere Ausdauertraining wie beispielsweise Schwimmen eignet sich zur Vorbeugung der Schmerzen. Des Weiteren können Entspannungstechniken wie z.B. Yoga hilfreich sein.
Auf Alkohol sollte verzichtet werden, wenn man häufiger unter Kopfschmerzen leidet. Forschungsergebnisse deuten außerdem darauf hin, dass sich Kaffee negativ auf die Schmerzen auswirken kann: Dies konnte eine amerikanische Studie bei Menschen mit Migräne nachweisen. Wer jedoch seine Schmerzen selbst mit den genannten Maßnahmen nicht in den Griff bekommt, sollte zum Arzt gehen. Dabei ist es häufig nützlich ein Kopfschmerztagebuch zu führen, damit dem Mediziner mehr Informationen über Art und Häufigkeit der Schmerzen zur Verfügung stehen.
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