Wer kennt sie nicht, die rot-braunen Punkte auf der Haut, die saisonal kommen und gehen? Sommersprossen: Manche lieben sie, andere können sie nicht ausstehen. Warum aber sind einige Menschen übersät mit ihnen, während andere normal bräunen?
Wie und wieso bräunt unsere Haut?
Im Grunde genommen sind Sommersprossen das Produkt eines fehlerhaften Gens. Hierbei handelt es sich vor allem um das MC1R-Gen, wobei Wissenschaftler vermuten, dass wahrscheinlich noch andere Faktoren eine Rolle spielen. Das konnte bisher jedoch nicht bestätigt werden.
Die Aufgabe von MC1R ist es, die Melaninproduktion zu steuern. Melanin ist prinzipiell für unsere Augen-, Haar- und Hautfarbe verantwortlich. Außerdem schützt es unsere Haut vor Schäden durch UV-Strahlung, indem es die Haut dünkler färbt, wenn sie längere Zeit der Sonne ausgesetzt ist. Melanozyten, die in der Haut verteilt sind, schütten dabei Melanin aus und verursachen dadurch unsere „Sommerbräune“.
Wie entstehen Sommersprossen?
Bei Menschen mit einem fehlerhaften MC1R-Gen ist Bräunen jedoch schwieriger: Statt einer gleichmäßigen Tönung bekommen sie Sommersprossen. Das geschieht hauptsächlich aus zwei Gründen.
Erstens liegt es daran, dass bei Menschen mit sehr heller Haut Phäomelanin nicht effizient genug in Eumelanin – die zwei Formen von Melanin – umgewandelt wird. Deswegen haben sie auch einen schlechteren natürlichen UV-Schutz als dünklere Hauttypen. Menschen mit mehr Phäomelanin haben tendenziell auch eher rotes oder blondes Haar, während Personen mit mehr Eumelanin mehrheitlich braunes oder schwarzes Haar haben.
Zweitens sind bei Menschen mit Sommersprossen die Melanozyten nicht gleichmäßig verteilt, sondern an verschiedenen Stellen gebündelt. Durch dieses willkürliche „Zusammenklumpen“ ergeben sich dann unregelmäßig verteilte Sommersprossen.
Sommersprossen, Muttermale und Altersflecken
Allerdings „entstehen“ Sommersprossen genaugenommen nicht beim Sonnenbaden, sie werden dadurch bloß sichtbar. Ähnlich wie Muttermale wird man mit ihnen bereits geboren. Im Gegensatz zu diesen sind Sommersprossen jedoch komplett flach, generell kleiner und absolut ungefährlich.
Neben Sommersprossen und Muttermalen gibt es noch eine dritte, ähnliche Hauterscheinung: Altersflecken. Wie der Name schon sagt, treten sie meist im fortgeschrittenen Alter auf. Auch sie entstehen generell wegen einer Melaninstörung, bei der sich zu viel davon an einer Stelle ansammelt und zu größeren dunklen Flecken auf der Haut führt. Im Gegensatz zu Sommersprossen verblassen Altersflecken jedoch nicht mit der Zeit.
Wie Sommersprossen vermieden oder beseitigt werden können
Wenn man so wenig Zeit wie möglich in der Sonne verbringt, regelmäßig Sonnencreme (mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30) aufträgt und den Körper bedeckt hält, werden Sommersprossen gar nicht erst sichtbar.
Natürlich sollte man dabei auch bedenken, dass Kontakt mit Sonnenlicht wichtig ist, um z.B. genug Vitamin D herzustellen.
Außerdem ist es ebenfalls – bis zu einem gewissen Grad – möglich, sie im Nachhinein verschwinden zu lassen. Dafür gibt es verschiedene Techniken, u.a. Laserbestrahlung, Kältechirurgie oder Hautbleichmittel. Allerdings sind Sommersprossen genetisch bedingt, weshalb sie bei erneutem Kontakt mit Sonnenlicht wohl wieder sichtbar werden.
Weiters könnten diese Therapiemethoden mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen, insbesondere wenn man bedenkt, dass Sommersprossen während der Wintermonate sowieso fast verschwinden.
Im folgenden Video erklärt Dr. Weigl, wie sich Sonne und Hitze auf Kreislauf und Gehirn auswirken:
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