Dass Rauchen die Gesundheit auf vielfältige Weise schädigt, dürfte wohl jedem bekannt sein. Eine Studie der Ohio State University lieferte nun jedoch einen schockierenden Befund: Tabakkonsum lässt die geistigen Fähigkeiten verkümmern – und das schon im mittleren Alter.
Raucher haben häufiger Gedächtnisprobleme
An der Studie der amerikanischen Forscher nahmen mehr als 100.000 Probanden teil, die älter als 45 Jahre waren. Sie wurden befragt, ob sie häufig Gedächtnisprobleme an sich selbst feststellten oder sich manchmal verwirrt fühlten. Das Ergebnis: Im Vergleich zu Nichtrauchern erlebten 1,9-mal so viele Teilnehmer, die aktuell rauchten, einen kognitiven Verfall bei sich selbst. Unter denjenigen, die innerhalb der letzten zehn Jahre mit dem Rauchen aufgehört hatten, war die Häufigkeit von subjektiv erlebten Gedächtnisproblemen schon geringer, aber immer noch 1,5-mal so hoch wie bei Nichtrauchern. Probanden, die schon mehr als zehn Jahre abstinent waren, zeigten eine nur etwas höhere Wahrscheinlichkeit für einen kognitiven Verfall als Menschen, die niemals geraucht hatten.
Schon aus vorheriger Forschung war bekannt, dass Rauchen das Risiko an einer Alzheimer-Demenz zu erkranken erhöht. Die Studie der amerikanischen Forscher konnte nun aber zeigen, dass Tabakkonsum schon im mittleren Alter mit einer Einschränkung der kognitiven Fähigkeiten einhergehen kann. Außerdem deuten die Ergebnisse darauf hin, dass es für die geistige Gesundheit auch eine Rolle spielt, wie bald mit dem Rauchen aufgehört wird.
Wie Zigaretten den Körper zerstören
Neben Gedächtnisproblemen hat Rauchen zahlreiche andere schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit. Nikotin, welches die Abhängigkeit erzeugt, ist dabei nicht die einzige giftige Substanz. Eine Zigarette beinhaltet viele weitere Substanzen, die z.B. Lungen-, Nieren- und Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Der bekannte „Raucherhusten“ entsteht, weil Teerstoffe die Schleimhäute der Bronchien schädigen. Daraus entwickelt sich häufig eine chronisch obstruktive Bronchitis.
Nikotin führt außerdem zu Arteriosklerose, also einer Verkalkung der Blutgefäße, und stört die Durchblutung in verschiedenen Regionen des Körpers. Eine mögliche Folge ist das sogenannte Raucherbein. Außerdem erhöht Rauchen die Wahrscheinlichkeit für Herzprobleme wie Myokardinfarkte und Schlaganfälle sowie für grauen Star, Asthma, Diabetes und Osteoporose. Darüber hinaus lässt Tabakkonsum die Haut vorzeitig altern.
So klappt die Rauchentwöhnung
Die lange Liste an möglichen Konsequenzen für die Gesundheit verdeutlicht: Es ist wichtig so bald wie möglich mit dem Rauchen aufzuhören. Doch wie kann das gelingen? Schließlich handelt es sich beim Tabakkonsum um eine Sucht.
Zum einen ist es möglich auf Nikotinersatz-Präparate zurückzugreifen. Bei diesen gelangt nur Nikotin in den Köper und nicht die anderen giftigen Substanzen, die Bestandteil einer Zigarette sind. Außerdem können durch diese Methode die Entzugsbeschwerden abgeschwächt werden, was Abhängigen die Abstinenz erleichtert. Das reine Nikotin ist dabei in Form von Kaugummis, Pflastern und Lutschtabletten erhältlich. Darüber hinaus können sich im Rahmen von Rauchentwöhnungsprogrammen nikotinabhängige Patienten gegenseitig beim Ausstieg unterstützen. Für viele Menschen stellt es nämlich eine Erleichterung dar, wenn sie bei der Entwöhnung nicht auf sich allein gestellt sind.
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