Experten empfehlen schon seit Langem jeden Tag mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse zu verzehren. Diese Art von Lebensmitteln gewährleistet, dass der Körper mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen versorgt wird. Zu den beliebtesten Gemüsearten gehört unter anderem Spinat. Das leckere Blattgemüse hat zurzeit sogar Saison, ist kalorienarm und dabei höchst nährstoffreich – und bringt Farbe auf den Teller. Außerdem zählt Spinat zu den Gemüsesorten mit besonderen gesundheitlichen Vorteilen: Er kann bei regelmäßigem Verzehr z.B. Krankheiten wie Diabetes oder Krebserkrankungen vorbeugen. Stimmt es jedoch, dass Gerichte mit Spinat nicht aufgewärmt werden sollten? Welche Besonderheiten das grüne Gemüse mit sich bringt und was beim Aufwärmen beachtet werden sollte, erklärt Verena Buffy von der Verbraucherzentrale Bremen in einer aktuellen Mitteilung.
Großteil tiefgekühlt
Spinat – botanisch Spinacia oleracea – gehört zur Familie der Gänsefußgewächse und wird heute weltweit angebaut. In Deutschland befinden sich die Hauptanbaugebiete in der Rheinland-Pfalz sowie in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Dabei wird nur ein kleiner Teil der Ernte, ungefähr 20 Prozent, frisch angeboten – der Rest wird zu Tiefkühlware oder Kindernahrung weiterverarbeitet. Doch egal ob Blatt-, Baby- oder Rahmspinat: Es gibt unzählige Möglichkeiten das Gemüse in der Küche zu verwenden. Das macht Spinat zu einem wahren Allround-Talent. Hierzulande beträgt der Pro-Kopf-Verbrauch pro Jahr circa 800 Gramm.
Idealer Nährstofflieferant
Ernährungsexpertin Verena Buffy erklärt: „Wird er bereits im Frühling geerntet, spricht man von Babyspinat, denn die Blätter sind dann noch zart und klein.“ Das grüne Blattgemüse überzeugt außerdem damit, dass es kalorienarm und reich an verschiedenen Vitaminen und Mineralstoffen ist. Dazu gehören beispielsweise Folsäure, Vitamin C, Vitamin K, verschiedene B-Vitamine und Betakarotin. Genauso lassen sich Kalium, Mangan, Magnesium, Calcium und Eisen darin wiederfinden. Doch Spinat gehört auch zu den oxalsäurehaltigen Lebensmitteln. Das bedeutet, dass der Körper einen Teil der mitgelieferten Mineralstoffe nicht verwerten kann. „Oxalsäure hemmt die Aufnahme von Eisen, Magnesium und Calcium“, so die Expertin.
„Zudem kann sie die Bildung von Harnsteinen begünstigen – allerdings nur bei Patienten, die eine Neigung dazu beziehungsweise eine Nierenerkrankung haben. Gesunde Personen, die sich ausgewogen ernähren, müssen sich bei gelegentlichem Verzehr keine Sorgen machen“, fügt Frau Puffy hinzu. Sie rät außerdem dazu, Spinat mit Calcium-Lieferanten wie zum Beispiel Käse oder (saurer) Sahne zu kombinieren. „Dann wird schon ein Teil der Oxalsäure gebunden und ohne Schaden anzurichten über den Darm ausgeschieden“, erklärt die Ernährungsexpertin. Veganer können hier auf mit Calcium angereicherte Produkte wie beispielsweise Soja- oder Hafermilch zurückgreifen. „Einen großen Teil der Oxalsäure lässt sich auch über das Kochen oder Einweichen in Wasser entfernen. Das Wasser anschließend wegschütten und nicht weiterverwenden“, rät Verena Puffy.
Nur einmal aufwärmen
Spinat zählt zudem zu den Blattgemüsesorten, die während des Wachstums Nitrat anreichern und verfügt somit über einen relativ hohen Nitratgehalt. Die Expertin erklärt dazu: „Die Nitratgehalte hängen von verschiedenen Faktoren ab – beispielsweise von der Dauer der Sonneneinstrahlung, von den Temperaturen und vom Nitratgehalt im Boden.“ Generell ist Nitrat harmlos. Jedoch kann es sich bei wärmeren Temperaturen in schädliches Nitrit umwandeln, was den Sauerstofftransport im Körper beeinträchtigen kann. Als Folge davon bildet der Körper krebserregende Nitrosamine. „Deshalb ist es ratsam, den Spinat schnell abzukühlen, maximal einmal aufzuwärmen und insgesamt so kurz wie möglich warmzuhalten“, so Frau Puffy. Das Portal „VerbraucherFenster Hessen“ hat noch weitere Tipps zusammengestellt, die dabei helfen, das konsumierte Nitrat möglichst gering zu halten:
- Sommerspinat oder Freilandspinat bevorzugen, weil diese Sorten nur wenig Nitrat enthalten.
- Frischen Spinat im Kühlschrank lagern, da bei kühleren Temperaturen weniger Nitrat in Nitrit umgewandelt wird.
Vielfältige Verwendbarkeit
Bei der Zubereitung von Speisen in der Küche ist Spinat vielfältig verwendbar. Egal, ob als Vorspeise oder als Hauptgericht, das grüne Blattgemüse bringt Farbe und Geschmack auf den Teller. Er macht sich gut als Beilage zu Fisch, Fleisch oder Meeresfrüchten, kann aber auch mit Kartoffeln, Nudeln oder Reis kombiniert werden. Des Weiteren eignet sich das Gemüse für die Zubereitung von Suppen, Aufläufen, Gratins oder einer Gebäckfüllung. Die Verbraucherzentrale Bremen hat noch einen extra Genuss-Tipp: Spinat roh als Salat mit einem leckeren Essig-Öl-Dressing zubereiten oder kurz mit Butter oder Öl gedünstet zu leckerer Pasta servieren.
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