Das Ökosystem schonen und damit der menschlichen Zerstörung unseres Planeten entgegenwirken – so lautet die Motivation zahlreicher Veganer und Vegetarier. Die Produktion von Fleisch und anderen tierischen Produkten geht mit einem hohen Ressourcenverbrauch sowie einer starken Schädigung unserer Umwelt einher. Daher ist es naheliegend durch eine ernährungsbedingte Anpassung den Umweltschutz zu fördern. Doch neben der Produktion von tierischen Lebensmitteln bestehen noch zahlreiche andere Faktoren, welche den Lebenszyklus des Planeten Erde beeinflussen: Ein Team Forschender aus Freiburg untersuchte nun die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Ernährungsweisen und Lebensmittelverschwendung und weiteren ausschlaggebenden Umweltindikatoren.
Studie beachtet unterschiedlichste Umweltauswirkungen
Deutschland hat das Ziel im Zuge der Sustainable Development Goals bis zum Jahr 2030 die Menge der Lebensmittelabfälle um 50 Prozent zu reduzieren. Mit der Art der Ernährung kann der ökologische Fußabdruck stark beeinflusst werden. Genau aus diesem Grund studierten die Forschenden den Einfluss diverser Ernährungsweisen auf die Lebensmittelverschwendung und den Biomasse-, Ackerland- sowie Blauwasserfußabdruck. Das sogenannte blaue Wasser ist jenes Wasser, welches im Zuge von Produktionsprozessen und der künstlichen Bewässerung verbraucht wird. Zum Vergleich wurde die omnivore (Verzehr pflanzlicher und tierischer Lebensmitteln) und die vegetarische Ernährung nach dem Vorbild der Planetary Health Diet (globale Empfehlung der EAT-Lancet Kommission) einer eigens entworfenen Guideline Diet (vom Forschungsteam entwickelte Referenzernährung) gegenübergestellt.
Ernährungsweise und Lebensmittelverschwendung
Die Wissenschaftler orientierten sich bei der Erstellung des neuen Ernährungskonzepts an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Jedoch wurde dabei insbesondere auf stärkere Energieversorgung wertgelegt und für den Konsum von Zucker und Alkohol ein Zehntel des Gesamtverbrauchs einkalkuliert. Diese Ernährungsweisen wurden wiederum mit den Auswirkungen der 50-prozentigen Reduktion der Lebensmittelverschwendung verglichen. Die Abwägung lieferte folgende Erkenntnisse: Während das Reduzieren der weggeworfenen Lebensmittel die Biomasse- und Ackerland-Fußabdrücke um 11 bis 15 Prozent beschränke, kann eine veränderte Ernährung diese um 48 bis 61 Prozent vermindern. Hingegen wird der Blauwasserfußabdruck stärker durch die Verringerung des Lebensmittelmülls gesenkt. Die Studie macht deutlich, dass es viele weitere Faktoren gibt, welche es zu beachten gilt.
Ökologischen Fußabdruck mit Veganismus bekämpfen
Denn durch pflanzliche Ernährung kann zwar der gesamte ökologische Fußabdruck verbessert werden, allerdings hat diese auch das Potenzial die Verschwendung von Lebensmitteln zu fördern. Daher ist es wichtig sich allen Einflussfaktoren dieses komplexen Themas bewusst zu sein, um letztendlich den größtmöglichen Erfolg zur Erhaltung der Ressourcen zu erzielen. Wem die Zukunft des Planeten Erde am Herzen liegt, der kann jedoch mit der Umstellung auf eine pflanzenbasierte Ernährungsweise pauschal betrachtet sehr stark zur Schonung und Erhaltung des Ökosystems beitragen. Darüber hinaus wird ebenso von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine auf pflanzlichen Lebensmitteln beruhende Ernährung empfohlen – ebenfalls mit dem Hintergedanken der Nachhaltigkeit.
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