Die wenigsten Menschen wissen, wie essenziell Vitamin K für einen gut funktionierenden Körper ist. Es wirkt immun- und gesundheitsfördernd – so reguliert es die Blutgerinnung, aktiviert die Knochenbildung und kann sogar Krebs vorbeugen.
Was genau ist Vitamin K?
Vitamin K gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und kommt in zwei verschiedenen Formen vor: Zunächst einmal gibt es Vitamin K1, das sogenannte Phyllochinon. Es ist hauptsächlich in den Blättern verschiedener Grünpflanzen wie Spinat, Grünkohl, Brokkoli oder Petersilie enthalten. Daneben gibt es Vitamin K2, das sogenannte Menachinon. Dieses kommt hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln wie Butter, Leber, Eidottern und manchen Käsesorten vor. Eine vegane Alternative bieten fermentierte pflanzliche Lebensmittel, wie beispielsweise rohes Sauerkraut oder das fermentierte Sojaprodukt Natto.
Blut- und Kalziumspiegel werden reguliert
Der Mensch braucht Vitamin K für die Gerinnungsfähigkeit des Blutes. Demzufolge hemmt ein Vitamin K-Mangel die Blutgerinnung und führt so zu einer erhöhten Blutungsneigung. Eine zu hohe Dosierung von Vitamin K in dem Sinne gibt es nicht, denn der Körper kann die Zufuhr des Vitamins optimal für sich nutzen und damit auch eine verstärkte Blutgerinnung oder ein erhöhtes Thromboserisiko vermeiden.
Kalzium gilt als wichtiger Mineralstoff zur Bildung von Knochen und Zähnen. Wenn unser Körper jedoch nicht in der Lage ist, das im Blut vorhandene Kalzium für diese Prozesse zu nutzen, wird es von den Gefäßwänden aufgenommen und es kommt zur Verkalkung der Arterienwände. Hier beweist sich Vitamin K als guter Helfer und entfernt das überschüssige Kalzium aus dem Blut, sodass es für die Knochen- und Zahnbildung verwendet wird. Zusätzlich aktiviert Vitamin K das Protein Osteocalcin, welches erst dann gebunden und in die Knochen eingebaut werden kann. Das wertvolle Vitamin kann somit vor Arteriosklerose, Herzinfarkten und Schlaganfällen schützen, denn es sorgt für die Verminderung von Arterienverkalkungen. Hier stellt sich aber nun die Frage, wodurch es überhaupt zu diesen lebensgefährlichen Plaque-Ablagerungen in unserem Körper kommt.
Wie bildet sich Plaque in unserem Körper?
Eine schlechte Ernährung kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen mit sich bringen. So können sich durch den oft daraus resultierenden Bluthochdruck sehr kleine Risse an den Innenwänden der Arterien bilden. Um diesen kleinen Schäden entgegenzuwirken, greift der Körper auf Grund von Vitaminmangel auf das LDL-Cholesterin zurück. Dieses zieht Stoffe wie Kalzium aus dem Blut an, um damit die entstandenen Risse an den Gefäßwänden zu stopfen. Die dabei entstehenden Kalkablagerungen werden Plaque genannt. Wenn sich diese allerdings von den Gefäßen lösen, kann es zu einem tödlichen Herzinfarkt oder Schlaganfall kommen. Eine Studie im Fachblatt Atherosclerosis konnte zeigen, dass es durch eine Vitamin-K-reiche Ernährung zur Verringerung der Plaque-Bildung kommt. Damit sinkt auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Arteriosklerose um bis zu 50%.
Stark gegen Osteoporose und Krebs
Eine Studie aus dem Jahr 2005 konnte zeigen, dass ein Mangel an Vitamin K2 die Knochendichte verringert und bei älteren Frauen vermehrt zu Knochenbrüchen führt. Der mit der Osteoporose verbundene Knochenabbau kann durch ausreichende Mengen Vitamin K sogar unterdrückt und die Knochenbildung wieder angeregt werden. Eine weitere Studie der Harvard Medical School konnte ebenfalls einen positiven Einfluss von Vitamin K1 auf das Osteoporoserisiko beweisen. So erlitten Frauen mit erhöhter Vitamin K1 Zufuhr 30 Prozent weniger Knochenbrüche bei bestehender Osteoporose im Vergleich zu jenen, die nur wenig Vitamin K zu sich nahmen.
Auch bei Krebserkrankungen konnten positive Auswirkungen von Vitamin K2 in Bezug auf Leukämiezellen festgestellt werden. Das besondere Vitamin besitzt krebsbekämpfende Eigenschaften. Dies konnten diverse Forschungsarbeiten zeigen, welche unter dem Einfluss von Vitamin K2 die Selbstzerstörung von Leukämiezellen im Reagenzglas belegten. Die krebshemmende Wirkung konnte auch bei Menschen mit erhöhtem Leberkrebs-Risiko bestätigt werden. Bei einer im Journal of the American Medical Association veröffentlichten Untersuchung wurden die Probanden mit einer Kontrollgruppe ohne Vitamin K2 Zufuhr verglichen. Das Ergebnis war erstaunlich: Weniger als 10 Prozent der Probanden, die Vitamin K2 bekamen, erkrankten später an Leberkrebs. In der Kontrollgruppe hingegen erkrankten 47 Prozent an der schweren Krankheit.
Wie kann ich meinen Bedarf an Vitamin K decken?
Offensichtlich ist eine ausreichende Vitamin K Zufuhr essenziell, um gesund zu bleiben. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sieht vor, dass der Tagesbedarf an Vitamin K bei Frauen mindestens 65µg und bei Männern 80 µg betragen sollte. Daher ist es empfehlenswert Vitamin-K1-haltige Lebensmittel wie Natto, Petersilie, Spinat, Brokkoli, sowie Grün- und Rosenkohl regelmäßig in die Diät zu integrieren. Eine praktische Alternative sind auch Smoothies mit Gerstengras, Weizengras oder Dinkelgras. So kann man bereits bei einer täglichen Menge von 15 Gramm Graspulver die doppelte Menge der empfohlenen Tagesdosis Vitamin K1 schnell und einfach zu sich nehmen. Wer auf die Vitamin-K2-haltigen tierischen Produkte verzichten möchte, kann auch zu veganen Vitamin-Präparaten greifen.
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