Bei einer Nasenspülung oder Nasendusche wird Flüssigkeit (Kochsalzlösung) in den Nasenraum eingebracht, um ihn von Krankheitserregern, Pollen, Sekret, Schmutzpartikeln und Staub zu befreien. Laut Bundesministerium für Bildung und Forschung gibt es derzeit keinerlei Hinweise darauf, dass Nasenspülungen vor einer Infektion mit dem Virus schützen können.
Was könnte eine Nasenspülung bewirken?
Nach neusten Erkenntnissen einer Studie der Universität North Carolina in Chapel Hill befallen Coronaviren vor allem zuerst die Nasenschleimhaut. Deswegen liegt die Vermutung einiger HNO-ÄrztInnen nahe, dass eine Nasenspülung zwar eine Corona-Infektion nicht verhindern kann, aber die Bakterien und Virenlast in Nase und Rachen reduzieren könnte und somit die Abwehrkraft des Körpers erhöhen könnte.
Der Weg des Coronavirus in den Körper ist entscheidend
Die Ergebnisse der Studie veröffentlichte erstmals die wissenschaftliche Zeitschrift „Cell“. Das Forschungsteam um Yixuan Hou, Richard Boucher und Ralph Baric hat durch gentechnische Veränderung eine grün fluoreszierende und somit sichtbare Variante des neuen Coronavirus konstruiert. Dadurch konnte das Team in Experimenten beobachten, dass Sars-CoV-2 zunächst vor allem die Nasenschleimhaut infiziert, bevor es den Rachen und schließlich die Lungen befällt. Der Studienautorenschaft zufolge sollen die Viren bestimmte Zellen in der Nasenschleimhaut bevorzugen, die eine besonders hohe Konzentration des ACE2-Rezeptors in der Zellmembran aufweisen, der den Coronaviren als Einfallstür in die Zellen dient. „Daraus wird und kann aber nicht geschlossen werden, dass eine direkte Infektion der Lunge nicht auch vorkommt“, so Bernd Salzberger, Direktor der Infektiologie der Uniklinik Regensburg. Salzburger bestätigt aber, dass Infektionen mit Coronaviren über die Nasenschleimhaut plausibler seien als eine direkte Infektion der Bronchialschleimhaut.
Nasenspülung kann sinnvoll sein
Erste Studien sollen stattfinden, ob eine Nasenspülung helfen könnte das Coronavirus zu beseitigen. Einige HNO-ÄrztInnen empfehlen angesichts der derzeitige Infektionslage eine regelmäßige Durchführung einer Nasenspülung. Eine Nasenspülung sorgt für gepflegte und somit widerstandsfähigere Schleimhäute. Auch Pollenallergie und Heuschnupfen geplagten Menschen kann sie helfen die Symptome zu mildern.
Weiterhin Hygienemaßnahmen beachten
Selbstverständlich ersetzt eine Nasenspülung die nach wie vor wichtigen Hygienemaßnahmen wie Abstand halten, Hände waschen und Alltagsmaske tragen nicht. Des Weiteren könnte die Erkenntnis, dass vor allem die Nasenschleimhaut als Eintrittspforte gilt, eine Motivation sein, eine Alltagsmaske nicht unterhalb der Nase zu tragen, denn so wird den Viren das Eindringen erleichtert.
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