Akupunktur gilt als einer der Hauptbestandteile der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Die Behandlungsmethode lindert nicht nur Schmerzen, sondern erleichtert darüber hinaus die mentale Entspannung. Laut einer aktuellen Studie trägt die Praktik sogar dazu bei Diabetes vorzubeugen.
Nadeln als Entspannungsmittel
Grabfunde deuten darauf hin, dass diese chinesische Behandlungsmethode bereits vor 5.000 Jahren praktiziert wurde. Damals kamen Bambussplitter, Fischgräten und Steinnadeln zum Einsatz. In Europa etablierte sich Akupunktur im Laufe des 17. Jahrhunderts. Das Ziel der Therapie besteht darin, harmonisches Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen und somit Schmerzen und physischem Unwohlsein entgegenzuwirken. Im Zuge dessen werden sterile Einmalnadeln aus Stahl in bestimmte Akupunkturpunkte gestochen und dort etwa 30 Minuten belassen. Ergänzend wird im Rahmen gewisser Akupunkturformen mit Hitze, Laserstrahlen, Stromreizen und Massagen gearbeitet, um den therapeutischen Effekt zu verstärken. Bisher erwies sich Akupunktur bei zahlreichen chronischen Beschwerden wie beispielsweise Kopf-, Rücken- und Gelenkschmerzen als erfolgreich.
Wie wird Prädiabetes ermittelt?
Unter Prädiabetes wird ein Vorstadium der Erkrankung Diabetes mellitus verstanden, in dem bereits eine gestörte Glukosetoleranz sowie ein erhöhter Nüchternblutzucker besteht. Obwohl sich Prädiabetes zunächst nicht durch eindeutige Symptome bemerkbar macht, treten insbesondere in der Spätphase Beschwerden wie Erschöpfung, Heißhunger sowie verzögerte Wundheilung auf. Als Risikofaktoren für Prädiabetes zählen im Allgemeinen Adipositas, körperliche Inaktivität sowie erhöhtes Alter. Im Zuge der Diagnostik werden diverse Blutzuckerwerte analysiert. Ein relevanter Indikator ist der HbA1c-Wert, welcher Aufschluss über den durchschnittlichen Blutzuckerwert der letzten drei Monate gibt. Er misst den Grad der Zuckerablagerungen am roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Ein weiterer wichtiger Wert stellt der Nüchternblutzucker dar, welcher morgens nach einem Nahrungsentzug von mindestens acht Stunden ermittelt wird. Im Anschluss führen Mediziner oftmals zusätzliche einen oralen Glukosetoleranztest durch, bei dem nach der achtstündigen Nahrungsenthaltung eine Zuckerlösung verabreicht wird. Nach zwei Stunden legen die Ärzte dann den Blutzuckerwert fest.
Verringerte Prädiabetes-Inzidenz dank Akupunktur
Im Rahmen eines Forschungsprojektes evaluierten Forscher der australischen Edith Cowan University die Auswirkungen von therapeutischen Akupunkturbehandlungen zur Blutzuckerreduktion bei Prädiabetes. Während der Untersuchungen analysierten die Experten 14 Datenbanken auf fünf klinischen Registerplattformen. Die Ergebnisse veranschaulichen, dass ausschlaggebende Diabetesmarker wie der orale Glukosetoleranztest, die Nüchtern-Plasmaglukose und das glykierte Hämoglobin durch Akupunktur erheblich verbessert wurden. Somit konnte die allgemeine Prädiabetes-Inzidenz signifikant verringert werden. Darüber hinaus konstatierten die Mediziner, dass keine unerwünschten Auswirkungen während der Akupunkturbehandlungen auftraten.
Gesunder Lebensstil reduziert Erkrankungsrisiko
Studienautorin Min Zhang zufolge verdeutlichen diese Resultate das bisher kaum erforschte Potenzial von Akupunktur im Kontext der Diabetesprävention. Angesichts der steigenden Diabetesprävalenz sei es essenziell,effektive Gegenmaßnahmen zu ergreifen. „Wenn nicht eingegriffen wird, werden 93 Prozent der Menschen mit Prädiabetes innerhalb von 20 Jahren einen Typ-2-Diabetes entwickeln. Im Gegensatz zu Diabetes ist Prädiabetes jedoch durch Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensstils, wie eine bessere Ernährung und mehr Bewegung, reversibel“, erklärt Zhang. Da es Risikopersonen jedoch oftmals schwerfalle, ihren Lebensstil nachhaltig zu verändern, könnten Behandlungen wie Akupunktur einen wichtigen Beitrag zur Prävention leisten. Risikofaktoren für Diabetes wie Schlafstörungen, Bluthochdruck oder chronischer Stress könnten durch diesen chinesischen Therapieansatz effektiv reduziert werden.
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