Ursprünglich aus der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) und dem Ayurveda stammend, stellt das sogenannte „Face Mapping“ einen Zusammenhang zwischen unseren Organen und den Unreinheiten im Gesicht her. Die mehr als 3.000 Jahre alte Methode wird immer beliebter – auch bei uns. Doch kann man sich auf diese Gesichtskartierung bei Hautproblemen wirklich verlassen?
Was ist Face Mapping?
Im TCM und Ayurveda geht man davon aus, dass Pickel Warnsignale des Körpers sind. Treten Unreinheiten auf, so sollen sie auf gesundheitliche Probleme hinweisen. Das Gesicht wird beim Face Mapping meist in sieben bis zehn Zonen unterteilt, welche jeweils bestimmten Organen zugeordnet werden. Diese stehen im Gesicht repräsentativ für Unstimmigkeiten der zugeordneten Organe. Je nach Herkunft können diese Kartierungen aber unterschiedlich sein. Wie bei der Akupunktur basiert diese Methode auf dem Fluss von Energiebahnen im Körper.
Welche Zonen werden welchen Organen zugeordnet?
- Pickel auf der Stirn können auf Probleme mit dem Verdauungssystem, der Leber oder der Blase hinweisen. Ungesunde Ernährung, Stress und schlechter Schlaf sind mögliche Ursachen dafür.
- Ist die Problemstelle die Nase wird dies Herz, Lunge und der Bauchspeicheldrüse zugeordnet. Mehr Bewegung und viele Vitamine in die Ernährung zu integrieren kann hier Abhilfe schaffen.
- Unreinheiten zwischen den Augenbrauen sollen mit der Leber in Zusammenhang stehen. Hier wäre es sinnvoll auf Alkohol zu verzichten, um den Körper zu entgiften.
- Die Lunge steht für Unreinheiten auf den Wangen. Übermäßiges Rauchen kann ein Grund sein.
- Treten Pickel an den Schläfen und Ohren auf, kann dies von den Nieren kommen. Viel Wasser trinken und den Konsum von Kaffee zu vermeiden kann die Nieren reinigen.
- Sind vermehrt Pickel auf dem Kinn zu finden, kann dies eine Verstimmung des Verdauungssystems und ein Hormonungleichgewicht signalisieren. Werden zu viele unverdauliche Lebensmittel gegessen oder gab es eine hormonelle Umstellung?
- Hat das Immunsystem zu kämpfen, soll sich das am Hals und Dekolleté zeigen. Man sollte dem Körper dabei genügend Ruhe geben und mehr Vitamine in die Ernährung integrieren.
Wie bewährt ist die Methode?
TCM und Ayurveda basieren auf der Behandlung der Ursache und nicht auf der des Symptoms, was an sich ein sehr guter Ansatz ist. So sollen Unreinheiten nicht nur äußerlich, sondern ihr tatsächlicher Ursprung behandelt werden. Auf Erkenntnissen der modernen Medizin basiert dieses Wissen jedoch nicht. Pickel können ganz andere Ursachen haben, wie beispielsweise eine falsche Gesichtspflege, eine unausgewogene Ernährung oder psychische Beschwerden. Ganz unrecht hat die traditionelle chinesische Medizin aber nicht: Die Stellen, an denen Pickel auftreten, können viel über ihren Ursprung aussagen – auch, wenn nicht sofort die Gesundheit der Organe in Frage zu stellen ist. Es ist aber eine gute Methode, um auf die allgemeine Gesundheit zu achten, wenn Hautunreinheiten auftreten.
Was wirklich hinter Unreinheiten steckt
Dermatologen bestätigen, dass es durchaus an der Gesundheit der Organe liegen kann, wenn Hautunreinheiten auftreten. Dennoch liegen meist die Ursachen woanders. Eine große Rolle spielen die Hormone, wenn es um die Haut geht: Ist der Hormonhaushalt im Ungleichgewicht, führt dies zu Unreinheiten. Verantwortlich dafür ist eine vermehrte Produktion männlicher Sexualhormone, den Androgenen. Diese fördern die Talgproduktion und begünstigen somit verstopfte Poren. Im Gegensatz dazu begünstigt das Hormon Östrogen schönere Haut. Darüber hinaus sind Stress und mentale Gesundheit ausschlaggebend für eine reine Haut. Auch Reaktionen auf Make-up-Produkte und Sonneneinstrahlung können Pickel begünstigen. Wichtig ist das Gesicht täglich mit sanften Mitteln zu reinigen, Sonnenschutzfaktor aufzutragen und ein gutes Stressmanagement zu etablieren. Ebenso sollte auf die Ernährung geachtet und im Falle von Unverträglichkeiten auf gewisse Allergene verzichtet werden.
Face Mapping kann somit helfen ein besseres Verständnis für die Haut zu entwickeln. Auch wenn die Theorie nicht wissenschaftlich bestätigt ist, stellt sie keine Gefahr für die Gesundheit dar und führt zu keiner Verschlechterung des Hautbilds. Sollten Hautunreinheiten dauerhaft anhalten, ist es stets sinnvoll einen Hautarzt aufzusuchen, um alle möglichen Ursachen abzuklären.
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