Aktuell gibt es kaum ein anderes Thema: Wie kann die Ausbreitung des Coronavirus verhindert und die Gefahr beseitigt werden? Wissenschaftler nehmen allerdings an, dass es mindestens ein Jahr dauern wird bis ein effektiver Impfstoff auf den Markt kommt. Wieso dies so lange dauert, erklären wir Ihnen nachfolgend.
Impfstoff-Findung ist zeitintensiv
Die neue Bedrohung Coronavirus aus China breitet sich aktuell international aus. Auch Deutschland ist bereits betroffen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die bestehende Gefahr nun bereits als „hoch“ deklariert und die Angst vor einer Infektion wächst. Das Virus ähnelt dem mit ihm verwandten Sars-Erreger, sein Genom wurde bereits sequenziert und ein Test entwickelt. Doch eine Schutzimpfung existiert bisher nicht. Wissenschaftler auf der ganzen Welt forschen fieberhaft nach einem Gegenmittel, doch laut Experten kann nicht vor 2021 mit einem marktreifen Impfstoff gerechnet werden.
Warum dies so viel Zeit erfordert, liegt auf der Hand: Eine Impfung muss das Immunsystem stark aktivieren und gleichzeitig einen vollumfänglichen Immunschutz bilden. Dies funktioniert aber nicht in jedem Fall und braucht Zeit. Auch gegen Sars gibt es aktuell noch keinen Impfstoff, genauso wie gegen HIV, obwohl daran schon seit mehreren Jahrzehnten geforscht wird. Die Entwicklung eines Impfstoffes ist häufig komplex und durchläuft eine Vielzahl von Etappen. Allein die Überprüfung der Wirksamkeit nimmt dem Virologen Stephan Becker von der Universität Marburg zufolge viel Zeit in Anspruch, sodass man sich im Kampf gegen das Coronavirus noch gedulden muss. Das Institut für Virologie der Universität Marburg hilft bereits an der Entwicklung eines Impfschutzes gegen das neue Virus mit. Darüber hinaus muss ein Impfstoff, der am Tiermodell funktioniert, in klinischen Studien mehrmals an Menschen verschiedener Personengruppen getestet werden. Dies dauert meist sogar mehrere Jahre, was das einjährige Ziel der Forscher aktuell sogar etwas hochgepokert erscheinen lässt.
Bemühungen laufen international auf Hochtouren
Die Coalition for Epidemic Preparedness Innovation (CEPI), bei der es sich um einen Zusammenschluss von Regierungen, Forschungsinstituten, der Impfstoffindustrie, der EU-Kommission, der WHO und privaten Sponsoren handelt, hat schon jetzt drei Programme zum Kampf gegen das Coronavirus ins Leben gerufen.
Viele Fachkräfte auf der ganzen Welt sind damit beschäftigt einen Impfstoff zu finden, darunter auch US-amerikanische Wissenschaftler des Biotechunternehmens Moderna und die Marburger Virologen um Stephan Becker. Da China in den Testphasen weniger strikten Ethik-Vorschriften folgt als Deutschland, ist es gut möglich, dass das Land es als Erster schafft eine effektive Impfung bereitzustellen – noch ist allerdings alles offen.
Aktuelle Empfehlungen
Solange es keine wirksame Schutzimpfung gegen das Coronavirus gibt, ist es von größter Wichtigkeit auf strenge Hygiene zu achten. Dazu gehören regelmäßiges Händewaschen, wenn möglich Fernhalten von Menschenmengen, sowie Husten und Niesen in eine Armbeuge oder ein Taschentuch. Dadurch wird das Risiko einer Infektion bereits stark verringert. Dasselbe gilt übrigens auch, um sich vor einer Grippe zu schützen, die derzeit mehr deutsche Leben bedroht als das Coronavirus.
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