Fette sind nicht immer nur schlecht. Im Gegenteil: Sie sind wahre Geschmacksträger sowie wichtige Energielieferanten und damit lebensnotwendig. Doch es ist wichtig den Unterschied zwischen guten und schlechten Fetten zu kennen. Transfette sind die gesundheitsschädlichsten Fette, da sie Herz- und Gefäßkrankheiten mitverursachen können. Wegen der gesundheitlichen Gefahren dieser Dickmacher gelten innerhalb der EU ab dem 2. April verschärfte Grenzwerte: Ihr Anteil in Lebensmitteln darf ab jetzt nur mehr maximal 2 Prozent des Gesamtfettanteils ausmachen.
Transfette bergen hohes Gesundheitsrisiko
Transfette sind ungesättigte Fettsäuren und werden aus gehärteten Pflanzenölen industriell hergestellt. Sie entstehen auch, wenn Öl über lange Zeit stark erhitzt wird – wie etwa in der Fritteuse. Durch deren Konsum wird der LDL-Wert, also der Wert des schlechten Cholesterins im Blut, erhöht. Die Auswirkungen bei erhöhtem Konsum reichen von Übergewicht bis hin zu einem gesteigerten Risiko für koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt und Fettstoffwechselstörungen. Die empfohlene Grenze des Konsums dieser schädlichen Fette liegt deshalb bei höchstens 2,6 Gramm pro Tag. Große Vorsicht ist bei Produkten wie Fertiggerichten, Fast Food, frittierten Lebensmitteln, Softdrinks, Backwaren sowie Snacks wie Müsliriegel oder Chips geboten. Diese Nahrungsmittel können wahre Transfettbomben sein. Ein Croissant oder eine Portion Pommes enthält bereits 1 Gramm Transfette. Somit ist es schon nach solch einer Mahlzeit nicht mehr weit bis zur Überschreitung der maximal empfohlenen Tagesmenge.
WHO fordert endgültige Verbannung
Um das durch diese ungesunden Fette verursachte gesundheitliche Risiko möglichst gering zu halten, hat die Europäische Kommission auf Basis wissenschaftlicher Studien nun eine Obergrenze festgelegt: Pro 100 Gramm Fett dürfen nur mehr 2 Gramm Transfette in Lebensmitteln enthalten sein. Das neue Gesetz gilt ab heute, den 2. April 2021, für Endverbraucher und den Einzelhandel. Außerdem sind Unternehmen, die Produkte zur Weiterverarbeitung mit einem Transfettanteil über zwei Prozent produzieren, dazu verpflichtet diese Menge genau anzugeben. Das nun in Kraft tretende Gesetz wurde bereits im April 2019 von der Europäischen Kommission auf Empfehlung der WHO beschlossen – diese setzt sich zum Ziel bis 2023 nahezu in allen Lebensmitteln ganz auf Transfette zu verzichten. In Ländern wie Kanada und den USA wurden diese bereits komplett verboten.
Auf den Rauchpunkt achten
Doch auch wenn Transfette komplett aus dem Handel verbannt werden, können sich diese immer noch zu Hause auf dem eigenen Herd bilden. Daher sollte man bei der Öl-Wahl immer auf den Rauchpunkt achten: Setzt man beim Braten auf Pflanzenöle mit einem besonders hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, ist der Rauchpunkt höher. Solche Öle halten mehr Hitze stand, da sie erst bei besonders hohen Temperaturen in Transfette umgewandelt werden. Im Vergleich: Kaltgepresstes Sonnenblumenöl hat einen Rauchpunkt von 107 Grad, hingegen liegt der von Butterschmalz bei 205 Grad. Grundsätzlich gilt: Heißgepresste Öle (auch raffinierte Öle genannt) sind besonders hoch erhitzbar. Es gibt aber auch kaltgepresste Öle, die sich gut erhitzen lassen – wie Olivenöl. Beim starken Erhitzen unraffinierter (kaltgepresster) Öle gehen allerdings viele der kostbaren Aromastoffe verloren – denn in der Erzeugung werden diese nicht über 40 Grad erhitzt. Außerdem gut erhitzbar sind heißgepresstes Erdnuss-, Kokos-, Sonnenblumen- und Rapsöl.
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