Unser Stoffwechsel bestimmt bekanntlich wie schnell wir ab- oder zunehmen. Sporteinheiten sollen den Stoffwechsel beschleunigen und spezielle Stoffwechsel-Diäten versprechen nachhaltigen Gewichtsverlust. Dies entspricht aber nicht ganz der Wahrheit, denn eigentlich macht der individuelle Stoffwechsel bei gesunden Menschen nur rund 150-250 Kalorien Unterschied, wenn es um die Gewichtsreduktion geht. Es gibt also unterschiedliche Stoffwechseltypen, welche für das Körpergewicht jedoch nicht unbedingt entscheidend sind.
Was ist der Stoffwechsel?
Der Stoffwechsel beschreibt alle lebenswichtigen Vorgänge im Körper. Wir nehmen Energie in Form von Kalorien über die Nahrung auf, diese werden zu verwertbarer Energie für die Zellen umgewandelt und die gewonnenen Vitamine und Nährstoffe kommen im Körper dorthin, wo sie benötigt werden. Zusammengefasst beschreibt der Stoffwechsel also alle chemischen Reaktionen in den Körperzellen. Der Körper wird mit Energie versorgt, körpereigene Stoffe wie Muskeln aufgebaut und gleichzeitig Schadstoffe abgebaut. All diese unzähligen ineinandergreifenden biochemischen Reaktionen beschreiben den Stoffwechsel und garantieren, dass wir am Leben und gesund bleiben. Funktioniert der Stoffwechsel nicht richtig, kann dies dementsprechend schwerwiegende Folgen für das Wohlbefinden haben.
Die eigentlichen Schlankmacher
Das es manche Menschen einfacher haben abzunehmen als andere, hat grundsätzlich jedoch nicht viel mit dem Stoffwechsel zu tun, sondern mehr mit der allgemeinen Lebensweise. Auch der Mythos, dass man durch gesunde Ernährung und viel Sport den Stoffwechsel beschleunigen kann, stimmt so nicht. Sport und eine ausgewogene Ernährung sind im allgemeinen natürlich wichtig für das Wohlbefinden, bei der Gewichtsabnahme spielt aber die Menge der verbrauchten Kalorien die entscheidende Rolle.
Hier ist zum Einen der sogenannte Thermic Effect of Activity (TEA) zu nennen, welcher die bewusste körperliche Bewegung beschreibt, sowie die None Exercise Activity Thermogenesis (NEAT), also die unbewussten Faktoren der Energieverbrennung. Der TEA ist der meistbeachtete Faktor beim Abnehmen, da dabei in Form von körperlicher Aktivität gewollt Kalorien verbrannt werden. Der Kalorienverbrauch kann durch Sport aber nur zu einer gewissen Menge gesteigert werden. Die weniger beachtete NEAT hat jedoch den größeren Einfluss auf den Kalorienverbrauch, denn: Alle Bewegungen, die unbewusst im Alltag ablaufen, können den Energieverbrauch entscheidend erhöhen. Dabei handelt es sich um Bewegungen wie das Wippen mit dem Fuß, häufiges Aufstehen vom Arbeitsplatz oder der tägliche Einkauf. Werden ständig Muskelgruppen angespannt, ist der Energieverbrauch über den ganzen Tag verteilt deutlich höher, als wenn täglich eine Stunde gejoggt wird, sonst aber fast keine Bewegung stattfindet.
Fazit: Stoffwechsel allein führt nicht zum Wunschgewicht
Ein funktionierender Stoffwechsel ist also überlebenswichtig, sollte jedoch nicht für ein stagnierendes Gewicht verantwortlich gemacht werden. Die Geschwindigkeit des Stoffwechsel macht nur einen kleinen Teil des Kalorienverbrauches aus, weswegen auch der Versuch, den Stoffwechsel anzukurbeln, keine beachtlichen Ergebnisse erzielen wird. Das heißt allerdings nicht, dass man nicht auf den Stoffwechsel Acht geben muss – ein funktionierender Stoffwechsel ist essentiell, um Krankheiten vorzubeugen und eine optimale Funktion des Körpers zu garantieren. Will man nachhaltig abnehmen, muss man seinen Kalorienverbrauch erhöhen und mit den aufgenommenen Kalorien durch die Nahrung in Einklang bringen. Also ein Kaloriendefizit erzeugen. Bewusste Bewegung durch Sport aber auch kleine Veränderungen im Alltag, um mehr Bewegung einzubauen, können schon sichtbare Ergebnisse erzielen und für mehr Wohlbefinden sorgen.
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