Die Temperaturen in großen Teilen Deutschlands sind weit unter Null gesunken. Dies kann besonders für herzkranke Menschen eine Gefahr darstellen.
Gesundheitsgefahr durch Minustemperaturen
Die momentane Kältewelle kann gesundheitliche Folgen mit sich bringen, was bereits mit wissenschaftlichen Untersuchungen belegt wurde. Fachleute verweisen unter anderem auf eine erhöhte Schlaganfall-Gefahr bei Minustemperaturen. Auch die Deutsche Herzstiftung warnt: Überanstrengungen bei Kälte können insbesondere für Menschen mit Herzproblemen eine Gesundheitsgefahr darstellen.
Extreme Kälte bringt den Körper durcheinander: Die Blutgefäße der Haut sowie verschiedener anderer Körperregionen können sich stark verengen. Der Blutdruck steigt dadurch an und das Herz muss das Blut gegen einen größeren Widerstand durch die Adern pumpen. Dies kann eine hohe Belastung für den Herzmuskel und die Gefäßwände darstellen. In Folge kann eine gefährliche Überlastung des Herzmuskels entstehen.
Vorsicht bei Vorerkrankungen
Bestimmte Vorerkrankungen erhöhen die Gefahr, dass eine Herz-Kreislauf-Erkrankung auftritt oder sich gegebenenfalls verschlechtert. Laut Fachleuten gibt es bestimmte Krankheitsbilder, bei denen Personen besonders achtgeben und sich nicht überanstrengen sollten:
- bei einer koronaren Herzkrankheit (KHK)
- nach einem Herzinfarkt
- bei Angina Pectoris („Brustenge“) –Beschwerden
- bei Bluthochdruck, Herzschwäche und Vorhofflimmern
- bei tiefen Beinvenen-Thrombosen
Der Herzstiftung zufolge existieren auch Hinweise auf ähnliche Zusammenhänge zwischen Minusgraden und dem häufigeren Auftreten von Schlaganfällen, Lungenembolien und bestimmten Herzrhythmusstörungen.
Große Anstrengungen bei niedriger Temperatur meiden
Körperliche Anstrengungen wie Schneeschippen sollten also von Menschen, die bereits an einer Herzerkrankung leiden, zwingend vermieden werden. Anstelle einer hohen Belastung sollte Bewegung jedoch nicht voll und ganz ausfallen. Die Herzstiftung rät zu regelmäßiger Bewegung in Form von Spaziergängen. Diese sollten so eingemummt wie möglich erfolgen; ein Schal über Mund und Nase, sowie eine Mütze sei hier von Vorteil, da die Luft so bereits vorgewärmt in die Atemwege gelangt.
Risiko für vermeintlich gesunde Menschen
Aber auch gesunde Menschen ohne Vorerkrankung sollten sich den Gefahren der Kälte bewusst sein, so die Barmer Krankenkasse. Auch vermeintlich gesunde Personen können durch die tiefe Temperatur einen Herzinfarkt erleiden. Dies kann geschehen, wenn eine koronare Herzkrankheit vorliegt, sie jedoch noch nicht entdeckt wurde. Die verengten Herzkranzgefäße können nämlich mehrere Jahrzehnte unentdeckt bleiben. Es sollte aufgrund dessen auch ohne bekannte Vorerkrankung auf Symptome wie Herzstechen, Atemnot, und Brustenge geachtet werden. Sollten solche Vorzeichen auftreten, sollte der Arzt so schnell wie möglich konsultiert werden, um die Beschwerden abzuklären.
Über weitere körperliche Beschwerden aufgrund von Kälte spricht Dr. Weigl:
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