Wer mit Sport beginnt oder auch wieder beginnt, sollte unter Umständen vorher einen Arzt aufsuchen um den Sport- Check durchführen lassen um eventuelle gesundheitliche Probleme aufzudecken. Darauf weist eine aktuelle Richtlinie hin. Allerdings handelt es sich dabei um eine IGeL- Leistung die jeder Patient selber zahlen muss, zumindest teilweise.
Viele Sportler kennen ihre körperlichen Grenzen nicht, so sterben immer wieder übermotivierte Sportler an einem Herzinfarkt, zum Beispiel bei einem Marathon. Ein Sport- Check vor Beginn des Trainings kann Aufschluss über körperliche Leiden geben. Zwar übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen nicht die gesamten Kosten, aber dennoch sollte die eigene Gesundheit das Geld wert sein.
Besonders gilt dies für Sportler, die eine längere Pause hinter sich haben. Sie muten sich oft sportliche Höchstleistungen zu, denen sie eigentlich nicht gewachsen sind. Mediziner empfehlen daher Sporteinsteigern erstmal zu einem Gesundheitscheck. Allerdings sollten sich Sportler überlegen, ob dies auch sinnvoll ist, da die gesetzlichen Krankenkassen nur einen kleinen Teil der Kosten übernehmen.
Aktuelle Richtlinie veröffentlicht
Mehr Geld von der gesetzlichen Krankenkasse gibt es nur dann, wenn der Sport- Check auffällige Ergebnisse liefert. Denn der Sport- Check zählt zu den individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL), diese Leistungen sind kein fester Bestandteil des Leistungskataloges der Krankenkasse und werden daher nur gering bezuschusst.
Die Vorsorgeuntersuchung wird von der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention in einer Richtlinie empfohlen und ermittelt, ob jemand durch sportliche Aktivitäten seine Gesundheit gefährdet. Empfohlen wird diese Untersuchung jedem, der mit etwas intensiveren Sport beginnen möchte.
Unbemerkte Risiken aufspüren
Dazu gehören Sporteinsteiger zwischen 12 und 25 Jahren und Menschen zwischen 40 und 50 Jahren die wieder mit dem Sport beginnen wollen. Bei jungen Menschen könnte es angeborene Gesundheitsprobleme geben, die beim Sport riskant sind, aber bisher nicht bemerkt worden, so der Präsident Herbert Löllgen.
Dazu gehört ein verdickter Herzmuskel oder Herzrhythmusstörungen. Bei der älteren Generation kann es durch Rauchen und zu wenig Bewegung zu krankhafter Veränderung am Herz- Kreislauf- System gekommen sein.
Untersuchung kostet im Schnitt 70 Euro
Beim Sport- Check muss der Patient zuerst einen Fragebogen ausfüllen, im späteren persönlichen Gespräch mit dem Arzt, versucht dieser die gesundheitliche Vorgeschichte des Patienten zu erfragen. Besonders wichtig sind plötzliche Todesfälle in der Familie und deren Ursache. Im Anschluss folgt die körperliche Untersuchung, wie zum Beispiel das Blutdruckmessen.
Auch ein EKG muss vom Arzt gemacht werden, um den die Herzfunktion im Ruhezustand zu bewerten. Im Durchschnitt kostet die Untersuchung etwa 70 Euro. Bei auffälligen Symptomen kommt die Krankenkasse für die Behandlung auf.
Über Zuschüsse erkundigen
Ob so ein Sport- Check sinnvoll ist, lässt sich leider nicht abschließend beantworten. Der IGeL- Monitor des Medizinischen Dienstes der gesetzlichen Krankenkassen weist allerdings darauf hin, dass sich die Leitlinie kaum auf belastbare Studien berufen kann. Zudem lassen sich die meisten Gesundheitsprobleme wie Verletzungen durch Stürze nicht vermeiden.
Die Entscheidung liegt bei jedem Sportler selbst, doch vor dem Training sollte er sich fragen: Wie fühle ich mich und wie stark will ich mich belasten? Interessierte sollten sich dennoch bei der Krankenkasse erkundigen, ob es Zuschüsse für diese Untersuchung gibt.
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