Inwiefern eine vegane Ernährungsweise zu empfehlen ist, wird heftig diskutiert – sei es in der Wissenschaft oder auch privat beim ein oder anderen Familientreffen. Nun konnten Forschende aber feststellen: Zumindest bei Parkinson kann eine gesunde vegane Ernährung dazu beitragen die Symptome von Betroffenen effektiv zu lindern.
Parkinson in Deutschland
Laut der deutschen Parkinson-Vereinigung leiden in etwa 1 Prozent der Über-60-Jährigen in Deutschland an Parkinson. Doch einige der Erkrankten sind sogar jünger als 40 Jahre. In circa 10 Prozent der Fälle wird die Krankheit vererbt. Weitere Ursachen sind beispielsweise der Einfluss von Umweltgiften wie Lösungsmittel, Pestizide oder Schwermetalle auf den Körper. Meist geht man davon aus, dass ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren die Krankheit und die von Mensch zu Mensch variierenden Symptome beeinflusst.
Der mit Parkinson einhergehende Dopaminmangel führt bei Betroffenen zu den bekanntesten und häufigsten Symptomen: Zittern, Bewegungsarmut, Muskelstörungen und posturale Instabilität. Weniger bekannte Symptome und Folgen einer Parkinson-Erkrankung sind wiederum Depressionen, Gedächtnisstörungen sowie geringe Leistungsfähigkeit, die jedoch ebenfalls auftreten können.
Gemüsekonsum essenziell für Parkinsonprävention
Die Forschenden der im Juli diesen Jahres veröffentlichten Studie arbeiteten mit Daten der UK-Biobank. Teil der Studie waren rund 126.283 Personen. Eine vegane Ernährungsweise wurde im Rahmen der Untersuchung unterteilt in eine reguläre, eine gesunde und eine ungesunde Variante.
Die Forschenden konnten feststellen, dass das Risiko Parkinson zu entwickeln bei jenen Teilnehmenden, die viel Gemüse, Nüsse und Tee zu sich nahmen, am niedrigsten ausfiel. Die Menschen, deren Gemüsekonsum im obersten Fünftel eingeordnet wurde, wiesen ein um 28 Prozent niedrigeres Risiko für Parkinson auf als diejenigen, deren Gemüsekonsum im untersten Fünftel eingeordnet wurde.
Darmgesundheit als wichtiger Faktor
Die Gemüsesorten, die einen besonders großen Einfluss auf die Reduzierung des Erkrankungsrisikos hatten, waren Tomaten, Salat, Karotten sowie Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler (z.B. Brokkoli, Blumenkohl, Kohlsprossen, Rucola, etc.) Einen negativen Einfluss von Milchprodukten auf das Parkinson-Risiko konnte im Rahmen der Studie nicht ermittelt werden. Ein Grund, warum sich ein veganer sowie auch ein mediterraner und flexitarischer Lebensstil positiv auf die Gesundheit auswirken, ist deren hoher Anteil an Ballaststoffen sowie Polyphenolen, also sekundären Pflanzenstoffen. Beides soll die Darmflora maßgeblich positiv beeinflussen.
Um die eigene Gesundheit zu stärken, sollte man sich den Ergebnissen der Studie zufolge bemühen, sich möglichst fleischarm und gemüsereich zu ernähren. Stark verarbeitete Lebensmittel hingegen sollten nur selten auf dem Speiseplan stehen, da diese die Darmflora negativ beeinflussen können.
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