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Tierversuche in der Forschung: Sind sie überhaupt sinnvoll?

von Elisabeth Posted on 29.08.2020 07:4229.08.2020 07:45

Tierversuche stehen oft in der Kritik, nicht auf den Menschen übertragbar zu sein. Deshalb müssten zahllose Tiere unnötig leiden. Es gibt jedoch strikte Auflagen und Prinzipien zu Experimenten im Tiermodell. Dazu mehr im vorhergehenden Artikel über Tierversuche und Tierschutz. Mensch ist natürlich trotzdem nicht gleich Tier – In der Vergangenheit hatten Versuche an Tieren aber eine große Bedeutung, da zahlreiche medizinische Erkenntnisse nur dadurch möglich wurden. Heute gibt es bereits Alternativmethoden.

Das haben Tierversuche alles ermöglicht

Ohne Experimente an Tieren hätte es zahlreiche medizinische Durchbrüche nicht gegeben. Heute können wir uns kaum vorstellen, dass etwa die Transfusion von Blut einmal eine Herausforderung war. Versuche an Hunden machten es möglich und auch die Entdeckung des Rhesusfaktors entstammt einem Tiermodell. Nun rettet dieser Routineeingriff Leben. In Experimenten mit Labormäusen identifizierten Wissenschaftler viele Gene und Mutationen – die Grundlage für zahlreiche heutige Forschungen über Krebs, Alzheimer, Diabetes und andere Krankheiten. Es gäbe vielleicht keine Antibiotika, wenn Penicillin nicht entdeckt und an Mäusen getestet worden wäre. Auch Impfstoffe hätten wir keine: Diphterie, Polio, Pocken und Meningitis würden immer noch für weltweite Todesfälle sorgen. Die Dialyse bei Nierenversagen, Herzschrittmacher, Organtransplantationen, die Isolierung von Insulin und dessen Behandlungseinsatz bei Diabetes – all das wurde durch Tierversuche möglich. Auch die Tiere selbst profitieren letztendlich davon: Medikamente für Haustiere werden ebenso wie Futtermittel in Tiermodellen entwickelt. Es scheint logisch und paradox zugleich: Tierversuche verbessern auch die Gesundheit von Tieren.

Tier ist nicht gleich Mensch

Natürlich, man kann die Versuche an Mäusen und Ratten nicht 1:1 auf den Menschen übertragen. Denn 3 Prozent DNA-Unterschied machen einen ziemlich großen Unterschied und es stimmt, dass viele Medikamente in der klinischen Testphase der Entwicklung versagen. Aber: 97 Prozent DNA-Übereinstimmung haben auch große medizinische Fortschritte möglich gemacht. Tierversuchsgegner argumentieren trotzdem oft, dass das Erforschen an menschlichen Zellen viel sinnvoller wäre. Das ist so auch richtig, Tier ist schließlich nicht gleich Mensch. Jedoch besteht die Entwicklung von Arzneistoffen aus vielen Phasen – die so gut wie immer in Zellkulturen in der Petrischale beginnen. Aber selbst künstliches Gewebe ist nie ein Ersatz für einen ganzen lebendigen Organismus. Denn ein Stoff reagiert in einem Körper immer anders als in einer isolierten Umgebung wie im Reagenzglas. Die einzige gleichwertige Alternative für Tierversuche wäre also derzeit: Tests an Menschen – und zwar bereits deutlich früher, als es jetzt in klinischen Studien der Fall ist. Oder aber, die Entwicklung alternativer Verfahren voranzutreiben.

Alternative Methoden

In der modernen Forschung sind bereits viele Alternativmethoden zu Tierversuchen im Einsatz und werden laufend weiterentwickelt. Zellkulturverfahren sind etwa bereits weit verbreitet. Dabei werden tierische oder menschliche Zellen im Labor so kultiviert, dass sie möglichst ähnlich wie im Körper funktionieren. So kann man komplexe Strukturen wie Herzgewebe oder Blutgefäße „nachbauen“, aber auch komplette Organe. Die künstlich hergestellte menschliche Haut ist dafür ein gelungenes Beispiel. Laut Experten kann die Wirkung von Arzneimitteln darauf sogar verlässlicher getestet werden als auf der Haut lebender Tiere.

Computeranimationen und künstliche Organe

Mittels Computersimulationen (sog. in silico-Verfahren) kann man berechnen, wie sich ein bestimmter Stoff auf Zellen oder den menschlichen Körper auswirkt. Der Versuch wird quasi am Bildschirm mit analytischen Modellen durchgeführt. Solche Simulationen könnten einen echten Versuch ersetzen, es bleibt aber ein Restrisiko, dass sie in der Realität anders ausgehen. Bildgebende Verfahren wie Röntgen, MR-Tomographie und PET-Scan können Tierversuche ebenfalls teilweise ersetzen. Eine echte Innovation sind Biochips, die sogenannten „Organs-on-a-chip“. Dabei wird ein Mikrochip mit lebenden Zellen bestückt und damit ein menschliches Organsystem nachgebildet. Der Mini-Körper ermöglicht, die Stoffwechselvorgänge in einem realitätsgetreuen System zu untersuchen. Außerdem können die Bedingungen (anderes Arzneimittel, kranke Zellen, …) leicht variiert werden. Solche Biochip-Systeme gibt es bereits für einige Organe (Leber, Lunge und Niere) und Nervenzellen.

Sind Tierversuche längst überholt?

Die derzeit machbaren Methoden sind teilweise schon sehr weit ausgereift und auch im Einsatz. Für manche Bereiche kennt die Wissenschaft aktuell aber keine besseren Methoden als Versuche mit Tieren. Die Frage der Ethik ist und bleibt also bestehen.
Der Verein Ärzte gegen Tierversuche e.V. hat eine Datenbank zu tierversuchsfreien Forschungsmethoden erstellt. Sie soll sowohl der breiten Öffentlichkeit als auch Forschenden einen Überblick geben, welche innovativen Methoden es bereits gibt und wo diese umgesetzt werden und wurden. Klar ist: Die Forschung muss sich in Richtung Tierversuchsfreiheit weiterentwickeln. Denn alternative Methoden haben Vorteile sowohl für Tiere als auch für Forschende. Und nicht zuletzt für die vielen Patientinnen und Patienten, denen dadurch geholfen wird.

Tierversuche in der Forschung: Sind sie überhaupt sinnvoll?

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