Heutzutage ist ein gesunder Lebensstil und die damit verbundene bewusste Ernährung für viele Menschen von großer Bedeutung. Dabei werden häufig die Vorzüge diverser Superfoods hervorgehoben. Vor allem auf den sozialen Netzwerken preisen viele Fitness-Blogger diese Lebensmittel hoch an – diese reichen von Nüssen, Beeren oder tropischen Früchten über rohes Sauerkraut bis hin zu Algen und Wildpflanzen. Doch handelt es sich bei diesen Lebensmitteln tatsächlich um wahre Wundermittel oder ist dies ein Mythos?
Der Einfluss von Superfoods auf unseren Körper
Superfoods sollen besonders gesundheitsfördernd sein und das allgemeine Wohlbefinden stärken. Einige Studien weisen nach, dass Superfoods ein hohes Maß an Antioxidantien besitzen, welche den Körper vor schädlichen Umwelteinflüssen und freien Radikalen schützen. Letztere entstehen durch oxidativen Stress wie Tabak- und Alkoholkonsum, psychischen- und körperlichen Stress, Erkrankungen oder Umweltgifte. Im Zuge dieser Einflussfaktoren können Superfoods eine wichtige Rolle spielen, da sie Schutz vor jenen freien Radikalen bieten und den Stoffwechsel im Gleichgewicht halten.
Doch auch die ausreichende Zufuhr von Antioxidantien kann uns nicht vollkommen vor Krankheiten schützen. Denn hierzu bedarf es einer ganzheitlich ausgewogenen Ernährung. Außerdem ist ein gewisses Vorkommen an freien Radikalen sogar förderlich für unser Immunsystem, denn es mobilisiert dessen Kräfte, um abgestorbene oder überflüssige Zellbestandteile zu beseitigen. Mit einer ganzheitlichen Ernährung, welche unter anderem Superfoods enthält, ist man folglich gut versorgt. Jedoch sollte der Fokus nicht zu sehr auf den hoch angepriesenen Wundermitteln liegen; sie sollten vielmehr als Nahrungsergänzung dienen. Zusätzlich muss auch beachtet werden, dass Studien meist unter Laborbedingungen durchgeführt werden, welche unter Umständen vom alltäglichen Leben abweichen können. Wichtige Faktoren, wie beispielsweise die individuelle Bioverfügbarkeit, welche abhängig von der Ernährungsweise oder dem Darmstoffwechsel des Einzelnen ist, werden hierbei oft nicht miteinbezogen. Äußerst wichtig jedoch ist es, die individuelle Funktionalität des Darms zu berücksichtigen, da diese über die Nährstoffaufnahme sowie -menge entscheidet.
Mögliche Ernährungsansätze
Eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung sollte einige essenzielle Bestandteile beinhalten. Als Grundlage hierzu dient die Aufnahme von mindestens eineinhalb Litern kalorienarmer Flüssigkeit pro Tag, wenn möglich Wasser. Wer sich noch etwas mehr Abwechslung wünscht, kann zusätzlich zu ungezuckertem Tee, verdünnten Fruchtsäften, Schwarztee oder Kaffee greifen. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte man diverse Obst- und Gemüsesorten rund fünf Mal täglich zu sich nehmen. Dabei kann man zwischen Rohkost und gekochtem oder gedünstetem Gemüse variieren. Das Dünsten stellt eine schonendere Art der Garung dar, da hierbei nicht allzu viele Vitamine und Nährstoffe durch die geringe Hitze verloren gehen. Zudem sollte auf eine ballaststoffreiche Ernährung geachtet werden. Ballaststoffe helfen bei einer gesunden Verdauung, senken den Cholesterinspiegel und das Herzinfarktrisiko. Auch bei Patienten mit chronischen Krankheiten wie Diabetes ist eine solche Ernährung sinnvoll, da so die Kohlenhydrate im Darm langsamer aufgenommen werden und schonend für den Blutzuckerspiegel sind. Immer wieder in der Kritik befindet sich der hohe Fleischkonsum und die darin enthaltenen ungesunden Fette. Empfohlen werden daher maximal drei Stück pro Woche, was zwischen 300 und 450 Gramm entspricht. Ergänzend dazu kann naturbelassener Fisch ein- bis zweimal pro Woche auf dem Speiseplan stehen. Dieser enthält Omega-3 Fettsäuren, die essenziell für unseren Stoffwechsel sind. Noch wichtiger jedoch ist es, eine sechsfache Menge an Omega-6 Fettsäuren über pflanzliche Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, beispielsweise durch Pflanzenöle. Aber auch hier gilt es, ein ausgewogenes Maß einzuhalten, um die Entstehung chronischer Erkrankungen wie Arteriosklerose zu verhindern.
Spaß am Essen behalten
Der Begriff der Ausgewogenheit darf hier gerne wörtlich genommen werden. Das bedeutet auch, dass einmal pro Tag gesündigt werden darf – Chips oder Süßigkeiten in Maßen schädigen unseren Körper nicht. Hier ist aber wichtig, auf Zusatzstoffe zu achten, wobei nicht jede angegebene E-Nummer bedeuten muss, dass diese schädlich ist. Etwa die Hälfte der Lebensmittelzusatzstoffe gelten als unbedenklich.
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