Die Stimme ist so heiser, dass man fast keinen Ton mehr rausbringt und jeder Versuch zu sprechen führt zu einem Hustenanfall – diese Beschwerden hat wohl jeder schon mal erlebt. Sie treten häufig auf, wenn man erkältet ist oder eine ganze Party-Nacht lang bei jedem Song laut mitgegrölt hat.
Meist liegt den Symptomen eine Kehlkopfentzündung zugrunde, auch Laryngitis genannt. Solange die Beschwerden wieder verschwinden, sind sie auch nicht weiter schlimm. Allerdings ist Vorsicht geboten! Unter bestimmten Umständen kann die Kehlkopfentzündung nämlich chronisch werden. Im Folgenden klären wir, wie es dazu kommt und was man gegen akute und chronische Heiserkeit unternehmen kann.
Akute Entzündungen im Hals – Entstehung und Abhilfe
Die akute Form der Kehlkopfentzündung kann sich durch Virusinfektionen entwickeln, die zu Entzündungen in den oberen Atemwegen führen. Doch auch wer seinen Kehlkopf zu starken Belastungen aussetzt, weil er etwa über längere Zeit sehr laut schreit oder singt, riskiert eine Laryngitis. Manchmal wird sie auch durch trockene Luft oder chemische Reize wie Zigarettenqualm und schädliche Gase ausgelöst.
Die akuten Entzündungen äußern sich dann folgendermaßen: Man ist heiser, hustet ständig und der Hals schmerzt. Bei besonders starken Schwellungen der Kehlkopfschleimhaut kann es sogar zu Atemnot kommen, was jedoch eher selten der Fall ist. Um die Beschwerden zu mildern, ist es hilfreich nur wenig und leise zu sprechen, damit der Kehlkopf nicht unnötig belastet wird. Man sollte außerdem auf das Rauchen verzichten, trockene Luft meiden und genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. Um die Immunabwehr zu stärken und eine Virusinfektion möglichst schnell wieder loszuwerden, ist außerdem eine gesunde Ernährung sehr wichtig.
Wenn die Heiserkeit nicht mehr verschwindet
Sind die Symptome selbst nach drei Wochen noch nicht abgeklungen, sollte man unbedingt zum Arzt gehen! Es könnte sich dann nämlich um eine chronische Kehlkopfentzündung handeln. Die Betroffenen sind ständig heiser, müssen sich oft räuspern und haben Reizhusten. Auch ihre Stimme ist nicht mehr so belastbar wie früher und klingt tiefer als normal. Eine chronische Laryngitis entsteht, wenn der Kehlkopf dauerhaft starken Reizen ausgesetzt ist, wie beispielsweise Zigarettenrauch oder Schadstoffen aus Industrieanlagen.
Es können dann auch Veränderungen an den Stimmlippen auftreten. Diese sind Teil der Anatomie des Kehlkopfes und für die Bildung von Lauten notwendig, womit sie für das Sprechen unerlässlich sind. Zum einen kann es dabei zur Entstehung von „Sängerknötchen“, also Verdickungen an den Stimmlippen kommen. Das ist vor allem bei Menschen der Fall, die ihre Stimme etwa durch lautes Singen stark belasten. Beim sogenannten Reinke-Ödem kann sogar eine Operation notwendig werden: Dauerhafte Flüssigkeitsansammlungen und Schwellungen an den Stimmlippen führen hier zu chronischer Heiserkeit. Vor allem Raucher oder Menschen, die ihre Stimme übermäßig belasten, sind davon betroffen. Die Reflux-bedingte Kehlkopfentzündung entsteht hingegen, wenn Magensäure in die Speiseröhre und in den Rachen gelangt, was die Kehlkopfschleimhaut stark reizt. Auch hier sind die Betroffenen heiser und haben oft das Gefühl einen Fremdkörper im Hals zu haben.
So wird die chronische Kehlkopfentzündung behandelt
Die Therapie der chronischen Laryngitis richtet sich danach, wodurch die Entzündungen entstanden sind. Hilfreich ist es jedenfalls, wenn die Patienten lernen, wie man den Reizen, die die Beschwerden auslösen, aus dem Weg geht. Im Rahmen eines Stimmtrainings beim Logopäden übt man wie man die Stimmlippen beim Sprechen nicht mehr unnötig belastet. Bei der Reflux-bedingten Kehlkopfentzündung werden Medikamente eingesetzt, die verhindern, dass zu viel Magensäure vom Körper produziert wird. Wurde die Laryngitis durch Virusinfektionen ausgelöst, die dann zu dauerhaften Reizungen der Atemwege führen – z.B. bei chronischer Bronchitis oder Nasennebenhöhlenentzündung – setzt die Behandlung bei der Bekämpfung dieser Infektionen an. Des Weiteren kann es notwendig sein dauerhaft auf Tabakkonsum zu verzichten.
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