Bei Patienten mit einer Lungenfibrose verwandelt sich die Lunge schrittweise in unbrauchbares, vernarbtes Gewebe – im schlimmsten Fall droht die Transplantation des Organs. Zu Beginn leiden Betroffene unter Atemnot. Erfahren Sie im Folgenden, wie eine Lungenfibrose entsteht, welche Folgen sie hat und woran man sie erkennt.
Fibrose: Wenn die Lunge vernarbt
Bei einer Lungenfibrose entzünden sich das Lungengewebe und die Wände der Lungenbläschen. Dadurch wird das Lungengewebe zunehmend in funktionsunfähiges Bindegewebe verwandelt; es verhärtet sich und vernarbt. Die Ursachen hierfür sind unterschiedlich, häufig können keine Auslöser festgestellt werden. Nach Angaben der Website „Lungenärzte im Netz“ sind von 100.000 Menschen etwa drei bis neun an einer Lungenfibrose ohne bekannte Ursache erkrankt. Die Krankheit ist zwar selten, aber sehr gefährlich.
Wie entsteht eine Lungenfibrose?
Verschiedene Krankheiten können eine Lungenfibrose zur Folge haben. Sie ist dabei immer das Ergebnis von vorherigen langandauernden Schädigungen des Organs. Mögliche Auslöser sind zum Beispiel eingeatmete Schadstoffe, wie etwa Quarz- oder Asbeststaub. Bei Allergikern ist eine dauerhafte Belastung durch Schimmelpilze besonders gefährlich.
Außerdem kann sich die Lunge durch chronische Infektionen, bestimmte Medikamente oder eine Strahlentherapie verändern. Auch Krankheiten wie die Sarkoidose oder die rheumatoide Arthritis führen in manchen Fällen zu einer Lungenfibrose. Bei ungefähr der Hälfte aller Betroffenen sind die Ursachen unklar. Womöglich spielen hierbei eine erbliche Veranlagung, Holz- und Metallstaub oder Virusinfektionen eine Rolle.
Symptome: Von Atemnot bis Herzschwäche
Patienten mit einer Lungenfibrose leiden zunehmend unter Atemnot. Diese macht sich zunächst nur bei körperlicher Belastung bemerkbar, irgendwann selbst in Ruhe. Der Grund hierfür: Wegen des sich vermehrenden Bindegewebes in der Lunge wird der eingeatmete Sauerstoff nicht mehr in ausreichendem Maß von den Lungenbläschen in das Blut abgegeben. Außerdem kann sich die Lunge nicht mehr so gut ausdehnen. Daher fällt vor allem das Einatmen immer schwerer; die Atmung wird flach und schnell.
Im weiteren Verlauf zeigen sich häufig eine blaue Verfärbung der Lippen und der Haut. Die Fingerspitzen werden breiter und die Nägel verformen sich (sogenannte Uhrglasnägel). Außerdem fühlen sich die Patienten ständig erschöpft und verlieren an Gewicht. Aufgrund des hohen Drucks in der Lunge erweitert sich die rechte Herzkammer und es entsteht eine Herzschwäche.
Gibt es Hoffnung für die Patienten?
Leider gibt es keine Heilung für die Lungenfibrose, da der Umbau von Lungen- in Bindegewebe nicht umkehrbar ist. Daher versterben viele Betroffene irgendwann an ihrer Krankheit. Bei frühem Eingreifen kann die weitere Bildung von Bindegewebe jedoch aufgehalten oder zumindest verzögert werden. Ist die zugrunde liegende Krankheit bekannt, wird diese therapiert, etwa durch Antibiotika bei Infektionen. Die Patienten müssen sich von Schadstoffen fernhalten und mit dem Rauchen aufhören.
Bei unklarer Ursache für die Lungenfibrose werden Medikamente eingesetzt, die die Ausbreitung des Bindegewebes stoppen und die Entzündungen im Organ lindern. Um die Funktionsfähigkeit der Lunge zu erhöhen, werden häufig spezifische Sportprogramme angeboten. Bei großer Atemnot kann außerdem eine Sauerstofftherapie helfen. Im schlimmsten Fall, wenn die Lunge kaum mehr funktioniert, muss sie transplantiert werden.
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