Der Hund – ein Begleiter und Helfer, der nicht nur die Entwicklung von Kindern positiv beeinflussen kann oder Menschen mit Diabetes auf eine Unterzuckerung aufmerksam machen kann, sondern auch so einen feinen Geruchssinn hat – er besitzt nämlich zehnmal mehr Riechzellen als der Mensch -, dass er sogar bestimmte Krebsarten identifizieren kann. Nun wurde an den Instituten für Veterinär- und Humanmedizin an der Universität von Helsinki erforscht, ob Hundenasen auch eine Infektion mit Sars-CoV-2 anzeigen können. Das können sie möglicherweise besser und schneller als einige auf dem Markt befindlichen Tests.
Urinproben als Covid-19 Indikator
Bereits geschulte Geruchserkennungshunde wurden von den Forschenden trainiert, Covid-19 Infizierte anhand von Urinproben zu identifizieren. Die ersten Hunde, die trainiert wurden, konnten die Proben von Covid-19 Infizierten von den Proben gesunder Menschen unterscheiden. In der Pressemitteilung der Universität von Helsinki wird deutlich, dass die Hunde in der Lage sind „schnell zu lernen und zu arbeiten und sogar bessere Leistungen zu erbringen als die aktuellen COVID-19-Tests, die auf molekularen Techniken basieren.“ Bevor die Hunde jedoch in der Praxis eingesetzt werden können, müssen weitere Tests stattfinden. Dazu sammeln die Forschenden nun weitere Urinproben, um die Hunde erneut mit einer größeren Anzahl an Proben zu testen. Darüber hinaus muss erforscht werden, was genau die Hunde in den Proben identifizieren können und wie lange der Geruch nach Abklingen einer Infektion anhält.
Wo könnten die Covid-19-Hunde eingesetzt werden?
Zukünftig könnte es möglich sein, die ausgebildeten Hunde an verschiedenen Orten einzusetzen, um unnötige Quarantänen zu vermeiden oder Infektionsketten zu unterbrechen. Genannt wurden beispielsweise Pflege- oder Altersheime, der medizinische Versorgungssektor, Flughäfen oder Grenzübergänge.
Welche Vorteile würde der Einsatz von Hunden mit sich bringen?
Das Projekt Medical Detection Dogs (MDD), in Kollaboration mit der London School of Hygiene & Tropical Medicine (LSHTM) und der Durham University, hat sich ebenfalls zur Aufgabe gemacht, Hunde für eine Covid-19 Detektion auszubilden. Sie sehen folgende Vorteile: Die Tests können ohne physischen Kontakt mit dem Menschen stattfinden. Die Hunde ermöglichen ein schnelles, nicht-invasives Screening auf COVID-19 und ein einzelner Hund kann bis zu 250 Personen pro Stunde untersuchen. Des Weiteren könnte dafür gesorgt werden, dass Testressourcen gespart werden. Man würde im nächsten Schritt nur die Personen testen, die von den Hunden als positiv angezeigt wurden.
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