Besonders in den Sommermonaten ist die Periode für viele Frauen vor allem eines: lästig. Gerade im Urlaub möchte sich niemand mit Schmerzen und Blut auseinandersetzen – deswegen versuchen immer mehr Frauen ihre Periode zu verschieben. Das ist durch die Langzeiteinnahme der Pille möglich. Über mögliche Risiken und Nebenwirkungen sind sich Ärztinnen und Ärzte noch nicht ganz einig.
Den Zeitraum der Periode frei bestimmen
Die Antibabypille ist eines der meistgenutzten Verhütungsmittel für Frauen. Meistens wird sie zyklisch eingenommen. Das bedeutet: 21 Tage lang täglich eine kleine Pille, die einen speziellen Hormoncocktail beinhaltet, der eine Schwangerschaft verhindern soll. Nach diesem Intervall folgt eine 7-tägige Pause, in der es zu einer Abbruchblutung kommt, die durch den Entzug der sonst zugeführten Hormone entsteht.
Die Dauer der Einnahme ist an den normalen Zyklus der Frau angepasst, der annähernd 28 Tage lang ist.
Doch die meisten Frauen wollen am liebsten überhaupt auf die Blutung verzichten. Dies kann mehrere Gründe haben, denn die Periode ist für viele Frauen nicht nur lästig, sondern auch schmerzhaft. Um diese Nachteile zu umgehen, entscheiden sich immer mehr Frauen für eine Langzeiteinnahme der Pille. Die 7-tägige Pause der Einnahme wird einfach übersprungen. Die Abbruchblutung wird also ausgelassen und auf einen späteren (vielleicht günstigeren) Zeitpunkt verlegt.
Eine Langzeiteinnahme kann auch eine medizinische Indikation haben. Zum Beispiel zur Behandlung einer Endometriose. Hier wächst Gebärmutterschleimhaut auch außerhalb der Gebärmutter, was zu heftigen Schmerzen während der Periode führt. Die Hormone der Pille verhindern, dass überhaupt Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wird. Aber auch Migräne oder Epilepsie können mögliche Indikationen sein.
Diese Risiken und Nebenwirkungen sind möglich
So wie jedes Medikament, kann aber auch die Antibabypille Nebenwirkungen verursachen. Diese sind vor allem zu Beginn der Einnahme häufig. Übelkeit, Kopfschmerzen und ein Spannen der Brüste sind die Klassiker. Seltener, aber auch gefährlicher, ist die Bildung von Thrombosen (Blutgerinnsel). Zusätzliche Risikofaktoren hierfür sind Rauchen, Übergewicht und Alkohol. Bei der Langzeiteinnahme können außerdem Zwischenblutungen auftreten, die von Frau zu Frau in Länge und Stärke unterschiedlich sind.
Wenig erforscht und daher Thema für viele Diskussionen, sind die Langzeitfolgen einer dauerhaften Pilleneinnahme. Die Auswirkungen der insgesamt höheren Hormondosis auf den Körper sind noch zu wenig erforscht, um eindeutige Aussagen treffen zu können. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Fruchtbarkeit nicht beeinträchtigt wird.
Fest steht: für viele Frauen kann die Langzeiteinnahme der Pille sinnvoll sein. Regelbeschwerden werden umgangen und in manchen Fällen werden sogar Krankheiten dadurch therapiert. Jedoch sollte damit nicht leichtfertig umgegangen werden. Es ist wichtig, diese Entscheidung in Absprache mit einem Arzt zu treffen, denn nicht alle Präparate sind für eine Langzeiteinnahme geeignet.
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