Verspüren Sie häufig Bauchschmerzen nach dem Essen? Sorgen gerötete Haut, verstopfte Nase oder tränende Augen für Beschwerden? Dann leiden Sie möglicherweise an einer Nahrungsmittelallergie. Immer mehr Menschen sind in den letzten Jahren davon betroffen. Grüntee zu trinken kann helfen! In einer Studie zeigte er vielversprechende Ergebnisse für die Therapie von Nahrungsmittelallergien.
Ein Darm-Bakterium hält das Immunsystem in Zaum
Häufig haben Nahrungsmittelallergien ihren Ursprung im Darm. Wenn die Zellen der Darmschleimhaut auf Allergene stoßen, reagiert das Immunsystem über und es kommt zu allergischen Symptomen. Bei einer Intoleranz (Unverträglichkeit) hingegen ist nicht das Immunsystem beteiligt! Dabei handelt es sich um eine Stoffwechselstörung.
Ein japanisches Forschungsteam konnte in einer Studie zeigen, wie grüner Tee die Darmflora unterstützen und positiv auf Allergien einwirken kann. Das im Darm vorkommende Bakterium Flavonifractor plautii (FP) kann in Wechselwirkung mit Wirkstoffen aus Grüntee die Immunantwort des Körpers so regulieren, dass die allergische Reaktion unterdrückt wird.
FP gehört zu der Bakterienfamilie der Clostridien, die unterschiedlichste Eigenschaften haben. U.a. können sie entzündungshemmend wirken, aber auch den Blutdruck senken und beim Abnehmen helfen.
Keine allergischen Reaktionen mehr
Die Bakterien haben außerdem eine weitere wichtige Funktion: Sie regulieren das Immunsystem. In einem gesund funktionierenden Immunsystem besteht ein Gleichgewicht zwischen den beiden Abwehrzellgruppen TH1 und TH2. Beide haben ganz unterschiedliche Aufgaben und wenn eine der beiden Gruppen überwiegt, kann es zu Allergien oder Autoimmunerkrankungen kommen.
Im Falle einer Nahrungsmittelallergie überwiegt die Aktivität der TH2-Zellen. Dementsprechend können Maßnahmen helfen, diese zu unterdrücken, um die allergische Reaktion zu vermeiden. Grüntee bzw. die darin in großen Mengen enthaltenen Catechine (starke Antioxidantien) stellten sich dabei als wirksam heraus.
Catechine: Wundermittel der Natur
Catechine alleine haben bereits unzählige gesundheitsförderliche Eigenschaften: Sie schützen vor UV-Strahlung und wirken der Hautalterung entgegen, beugen Diabetes und Herz-Kreislauf-Beschwerden vor, wirken gegen Mundgeruch und für die Zahngesundheit und fördern die Fettverbrennung. Beim Grüntee bestehen 30 bis 40 Prozent der trockenen Blattmasse aus Catechinen!
Zusätzlich zu diesen Effekten vermehren sich mit den Catechinen auch die FP-Bakterien im Darm; diese sind nämlich am Abbau der Antioxidantien im Darmtrakt beteiligt und benötigen diese für ihren Stoffwechsel. Wer viel grünen Tee trinkt, unterstützt also Darmflora und Immunsystem gleichermaßen.
Blätter oder Pulver? So wirkt er am besten
Noch wirkungsvoller soll Grüntee sein, wenn er gemeinsam mit Ingwer eingenommen wird, da er den Effekt verstärkt. Die Sorte Benifuuki besitzt die meisten Catechine und kann als Therapiemaßnahme für Allergien und Heuschnupfen, aber auch Nesselsucht und Neurodermitis angewendet werden. Hierbei ist auf eine hohe Qualität des Tees zu achten. Das Getränk kann sowohl aus Blättern als auch aus Pulver zubereitet werden. Benifuuki-Pulver hat eine stärkere Wirkung, sollte allerdings schnell getrunken werden; Eine gewisse Zeit nach der Zubereitung entsteht ein Abbauprodukt, das für den Körper giftig ist. Tee aus Blättern bietet den Vorteil, dass er sogar gekühlt für mehrere Tage seine Wirkung behält.
Tee & angereicherte Lebensmittel
Bezüglich der wichtigen anti-allergischen Funktion der FP-Bakterien im Darm sehen Experten das Potenzial, auch Lebensmittel damit anzureichern (ähnlich wie es bereits mit Milchsäurebakterien der Fall ist), um größtmöglichen Nutzen aus ihren gesundheitsförderlichen Eigenschaften zu ziehen. Der Weg zu diesen sogenannten funktionellen Lebensmitteln ist aber noch ein weiter. Erst muss die Wirkung durch weitere Studien gesichert werden.
Bis dahin gilt: Abwarten und grünen Tee trinken!
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