Gefärbte Haare sind heutzutage ein wahrer Hingucker – die Variationen reichen von pechschwarzen über bunte bis hin zu platinblonden Haaren. Doch steht das Färben der Haare mindestens genauso oft in der Kritik. Denn die Inhaltsstoffe können häufig schwere allergische Reaktionen hervorrufen, was eher das kleinere Übel darstellt. Die darin enthaltenen Stoffe sollen hoch kanzerogen sein.
Verschiedenste Chemikalien und Konservierungsstoffe
Zwar müssen sich die Hersteller von Haarfärbemitteln sowie Kosmetika verschiedensten Auflagen sowie Regelungen zur Gewährleistung der Gesundheit unterziehen, jedoch stehen sie vermehrt im Verdacht, krebserregend zu sein. Die Studienlage weist hierzu nicht in eine klare Richtung, jedoch können Forscher immer häufiger einen Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von Haarfärbemitteln und der Entstehung verschiedener Krebsarten feststellen.
Insbesondere knallig bunte Färbemittel sollen es in sich haben. Sie enthalten aromatische Amine sowie Anilin, welche beide hochgradig krebserregend sind und insbesondere zu Blasenkrebs führen. Zudem werden weitere Amine verwendet, deren Wirkung teilweise noch gar nicht zureichend erforscht wurde, doch sie werden trotzdem bereits in Haarfärbemitteln verwendet. Bei einem weiteren giftigen Stoff handelt es sich um PEG, was zuerst einmal unsere Haut nur durchlässiger macht. Damit jedoch steigt auch deren Durchlässigkeit für Schadstoffe sowie die Anfälligkeit für Allergien. Auch bei dunkleren Haarfärbemitteln finden sich zahlreiche krebserregende Stoffe wie Phenole und Diamine. Diese lösen unter anderem allergische Reaktionen auf der Kopfhaut sowie den Händen aus.
Bei Laborauswertungen wurden zusätzlich zu den Chemikalien auch gesundheitsschädliche Konservierungsstoffe wie beispielsweise Propylparaben festgestellt. Es soll den Körper hormonell beeinflussen und führte bei Tierversuchen zur Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit. Da hierzu noch keine Langzeitstudien bei Menschen vorhanden sind, werden die Grenzwerte mancher Hersteller stetig gesenkt. Weitere Konservierungsstoffe können unterstützend für die Auslösung von Allergien wirken und sind daher in Kosmetika verboten, da sie bei langem Haften auf der Haut zu gefährlich sind.
Studie belegt signifikant steigendes Krebsrisiko
So wie bei vielen anderen kontroversen Themenbereichen gibt es auch zu Haarfärbemitteln diverse Studien, welche die These des Krebsrisikos bestätigen oder entkräften.
Eine ausführliche Studie des International Journal of Cancer untersuchte 46 000 Frauen. Bei Teilnehmerinnen, welche sich über den Zeitraum von einem Jahr regelmäßig, also alle fünf bis acht Wochen die Haare färbten, stiegen die Krebserkrankungen um neun Prozent im Vergleich zu Frauen, welche nicht zu Färbemitteln griffen.
Zudem wurde bei 1500 Probanden, welche an Blasenkrebs erkrankt waren, ein Zusammenhang mit der Benutzung von Haarfärbemitteln untersucht. Dieser konnte festgestellt werden, sowohl mit den enthaltenen Arylaminen als auch auch mit aromatischen Aminen, welche ein möglicher Auslöser für die Entstehung von Blasenkrebs sein können. Sie werden in die Haut aufgenommen und anschließend wieder über die Blase ausgeschieden. Allerdings muss diese Studie noch bestätigt werden, bevor Haarfärbemittel endgültig als krebserregend eingestuft werden.
Jedoch weisen viele Studien darauf hin, dass bei der regelmäßigen Benutzung von Haarfärbemitteln ein erhöhtes Risiko der Krebsentstehung auftritt und somit Vorsicht geboten ist. Zudem sind einige Inhaltsstoffe noch nicht zureichend erforscht und daher auch deren Folgen weitestgehend unbekannt. Alternativ kann man zu natürlichen Haarfärbemitteln wie Hennaprodukten greifen, jedoch können auch diese zum Teil allergische Reaktionen auslösen.
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