Vor rund einem Jahr wurden die ersten Fälle einer Covid-19-Infektion in Wuhan, China, gemeldet. Seither begleiten uns diverse Regelungen und Empfehlungen der WHO, die uns einen besseren Schutz vor dem Virus ermöglichen sollen. So sind regelmäßiges Händewaschen und –desinfizieren und Mund-Nasen-Schutz längst Teil unseres neuen Alltags. Auch der Verzehr von gesunden Lebensmitteln wie etwa dunkler Schokolade und grüner Tee sollen gegen die Etablierung der Coronaviren um Körper helfen. Nun wurde jüngst erkannt, dass ein erheblicher Aspekt im Kampf gegen die Ansteckung von den meisten Menschen nicht bedacht wird: Zeit.
Schutz vor Corona: Faktor Zeit ist unumgänglich
Experten zufolge soll der Zeitraum der Interaktion mit anderen Individuen eine besondere Rolle im Schutz vor einer Infektion spielen. In der Tat ist es so, dass er das Infektionsrisiko verringern, aber auch erhöhen kann. Die Immunologin und Professorin an der University of Massachusetts in Dartmouth, Dr. Erin Bromage, hat hierfür eine Formel entwickelt:
Erfolgreiche Infektion = Exposition gegenüber dem Virus x Zeit
Das bedeutet, je länger Sie sich an einem Ort aufhalten, an dem das Virus präsent ist, desto höher ist auch das Infektionsrisiko. Bromage erklärt, dass der Schutz vor Covid-19 effektiv verbessert werden könnte, indem man sich folgende drei Fragen zum Aufenthaltsort stellt:
• Auf wie viele Menschen trifft man in einem Raum?
• Ist dieser Raum belüftet, gibt es einen Luftstrom?
• Wie lange halten sie sich in besagtem Raum gemeinsam auf?
Weitere Faktoren, welche das Risiko einer Infektion erhöhen könnten, sind Sprechen, Niesen oder Husten. Je länger Sie sich in einem nicht belüfteten Raum mit einer infizierten Person aufhalten, die sich einfach nur mit Ihnen unterhält, umso größer ist das Risiko, dass Sie sich selbst Covid-Viren einfangen.
Faktor Zeit in den Spitälern
Auch in den Spitälern verhalf man sich vor den Schnelltests mit dieser Taktik. Jeder ambulante Patient, der voraussichtlich weniger als 15 Minuten behandelt wurde und somit nur kurz Kontakt mit dem Personal hatte, musste nicht getestet werden. In diesem Fall musste das gesamte Personal in den Ambulanzen ausschließlich FFP2 Masken zu Schutz tragen. Ausschließlich stationär behandelte Patienten, bei denen ein längerer Kontakt nicht verhindert werden konnte, wurden bis vor Kurzem getestet. Inzwischen konnte dieses Manko jedoch mithilfe der Schnelltests behoben werden.
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