Dass Schlaganfälle potenziell verheerende Schäden im Gehirn anrichten, dürfte den meisten Menschen bekannt sein. Was viele nicht wissen: Schlaganfälle können auch im Auge auftreten. In so einem Fall spricht man von einem Retinalen Venenverschluss. Dieser ist zwar eher selten, lässt die Betroffenen im schlimmsten Fall jedoch erblinden. Im Folgenden erfahren Sie, wie ein Schlaganfall im Auge entsteht, wie er behandelt wird und wie Sie ihn verhindern können.
Ursachen des Retinalen Venenverschlusses
Beim Retinalen Venenverschluss verschließt sich – wie der Name schon verrät – eine Vene im Auge. Dazu kann es kommen, wenn sich ein Blutgerinnsel bildet, das die Ader verstopft. Ein anderer möglicher Grund liegt bei den Augenarterien: Treten bei diesen Veränderungen aufgrund einer Arteriosklerose auf, drücken sie mitunter auf die Venen, in denen daraufhin der Druck steigt und der Blutfluss blockiert wird. Infolgedessen entstehen Netzhautblutungen oder Flüssigkeitsansammlungen. In manchen Fällen löst sich sogar die Netzhaut ab.
Die Konsequenzen: Sehstörungen bis zur Erblindung
Der Retinale Venenverschluss führt mitunter zu dauerhaften Sehbeeinträchtigungen – im schlimmsten Fall sogar zur kompletten Erblindung. Der Blutfluss der Venen wird dabei häufig nachts blockiert, da beim Schlafen der Blutdruck in den Arterien sinkt und gleichzeitig mehr Druck in den Venen der Augen herrscht. Am Morgen bemerken die Betroffenen dann zunächst, dass sie schlechter sehen als normalerweise, verspüren aber keine Schmerzen. Manchmal verbessern sich die Sehprobleme im Laufe einiger Stunden wieder etwas. Dennoch bringt der Venenverschluss ernsthafte Konsequenzen mit sich. Wie schwerwiegend die Schäden sind, wird dadurch beeinflusst, ob die Vene komplett oder nur teilweise verschlossen ist.
Risikofaktoren für einen Schlaganfall im Auge
Warum genau es zu einem Schlaganfall im Auge kommt, ist noch nicht umfassend erforscht. Generell sind jedoch ältere Personen stärker gefährdet, ebenso Patienten mit Glaukom. Außerdem können einige Risikofaktoren, welche die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall im Gehirn erhöhen, auch die Entstehung eines Retinalen Venenverschlusses begünstigen. Dazu gehören hohe Blutdruck- und Blutfettwerte, Fettleibigkeit sowie Diabetes. Wer diese Faktoren durch gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung vermeidet, kann sich somit vor einem Retinalen Venenverschluss schützen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Es ist wichtig, dass der Venenverschluss so bald wie möglich erkannt wird, denn je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Heilungsaussichten. Für die Therapie gibt es mehrere Möglichkeiten. Häufig injiziert der Arzt sogenannte VEGF-Hemmer in den Augapfel. Beim Retinalen Venenverschluss treten nämlich die sogenannten VEGF vermehrt auf. Bei diesen handelt es sich um Wachstumsfaktoren, welche die Gefäße durchlässiger werden lassen und somit Flüssigkeitsansammlungen begünstigen. Die VEGF-Hemmer verhindern dies und mildern gleichzeitig Schwellungen.
Durch Kortison können außerdem Entzündungen gelindert werden, die an der Vene entstanden sind. Dieses wird entweder als Implantat ins Auge eingesetzt oder in den Augapfel gespritzt. Darüber hinaus werden manchmal Laserbehandlungen angewendet, um die Bildung unerwünschter Blutgefäße zu vermeiden.
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