In Stresssituationen reagiert jeder anders. Bei einigen Menschen kommt es aber zu starken Beschwerden, die einem Herzinfarkt ähneln. Das sogenannte Broken-Heart-Syndrom tritt bei bestimmten Personengruppen gehäuft auf.
Das stressbedingte Broken-Heart-Syndrom
„Jemandem das Herz brechen“ ist eine bekannte Redewendung und der Herzschmerz gerade durch Liebeskummer ein beliebtes Thema. Nur wenigen Menschen ist allerdings klar, dass das Broken-Heart-Syndrom wirklich existiert.
Beim Broken-Heart-Syndrom handelt es sich um eine Herzmuskelerkrankung durch einen erhöhten Spiegel an Stresshormonen. Kommt es also zu sehr viel Stress, kann es sein, dass das Herz nicht mehr richtig arbeiten kann. Auch wenn die Gefäße unauffällig sein mögen, so kann es zu Veränderungen in der linken Herzkammer kommen: Sie wird an der Spitze eng und unten extrem aufgeblasen. Wie genau es zu dieser Verformung kommt, ist noch unklar. Es wurde jedoch bereits festgestellt, dass es in den meisten Fällen in starken Stresssituationen dazu kommt, beispielsweise nach dem Tod eines Familienmitglieds. In seltenen Fällen können aber auch freudige Ereignisse zu den Veränderungen führen.
Experten gehen davon aus, dass der Körper wegen dem Stress zu viel Adrenalin und Nordadrenalin ausschüttet. Die Stresshormone sorgen wiederum für eine Calcium-Ausschüttung, welches in die Zellen gelangt und für eine Verkrampfung des Herzmuskels sorgt. Dabei handelt es sich bisher jedoch nur um eine Theorie.
Behandlungsmethoden
Es ist denkbar, dass Betroffene auch über zusätzliche Bindungsstellen für Adrenalin und Noradrenalin verfügen. Ist dies tatsächlich der Fall, würden sie auch stärker auf die Stresshormone reagieren. Doch was auch immer genau hinter dem gefährlichen Broken-Heart-Syndrom stecken mag, am wichtigsten ist es, dass bereits Erkrankte vermehrt auf sich achten. Auch wenn viel weniger Broken-Heart-Syndrom-Patienten als Herzinfarktpatienten sterben, ist dies essenziell, denn Langzeitstudien haben bereits gezeigt, dass sich das Erlebnis bei vielen Betroffenen wiederholt.
Aktuell wird Patienten eine Kombinationstherapie aus Betablockern und Psychotherapie empfohlen. Die Arzneimittel blockieren die Rezeptoren am Herz und Betroffene lernen Hilfreiches zur Stressbewältigung. Ausdauersport kann für die Stärkung des Herzmuskels sorgen, sowie ebenfalls für besseres Stressmanagement. Derzeit vermuten Wissenschaftler sogar, dass das Broken-Heart-Syndrom auch Krebs verursachen könnte.
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