Fast jeder dritte Einwohner Deutschlands leidet an Bluthochdruck und muss zu Präparaten wie Blutdrucksenkern greifen. Forscher aus dem Iran und Australien überprüften mithilfe von bereits existierenden Studien nun kürzlich, ob Zimt nicht nur Bluthochdruck, sondern auch die Cholesterinwerte senken kann und auf diese Weise vor Herzkrankheiten schützt. Die 2019 und 2021 publizierten Forschungsarbeiten handeln von den gesundheitlichen Auswirkungen von Zimt. Es konnten eindeutige positive Effekte auf den Stoffwechsel sowie die Herz-Kreislauf-Gesundheit nachgewiesen werden.
Bereits kleine Mengen effektiv
Ein Team von Wissenschaftlern und Fachspezialisten der University of Adelaide in Australien recherchierte, wie sich eine Supplementierung mit Zimt auf den Blutdruck von Erwachsenen auswirkt. Hierbei wurden der systolische und der diastolische Blutdruck berücksichtigt.
Die Forscher stellten fest, dass sich systolischer und diastolischer Bluthochdruck durch die tägliche Aufnahme von Zimt mit einer Einnahmedauer von über 12 Wochen signifikant senkt. Für diesen Effekt war bereits eine geringe Dosis Zimt (unter zwei Gramm) ausreichend. Mit dieser Erkenntnis zogen die Wissenschaftler den Entschluss, dass eine Einnahme von Zimt zur Ergänzung der Behandlung von Bluthochdruck möglich sei.
Auswirkung auf Stoffwechselerkrankungen
In einer Revision von 2021 werteten Forscher der Tehran University of Medical Sciences weitere 35 frühere Studien im Rahmen einer umfassenden Literaturrecherche aus. Hierbei ging es um die vorteilhaften Auswirkungen von Zimt auf bestehende Stoffwechselkrankheiten.
Die Wissenschaftler fanden in diesem Zuge heraus, dass Zimt für eine erhebliche Verringerung des Gesamtcholesterins verantwortlich ist und ebenfalls die Werte von Triglyceriden reduziert. Damit wird das Risiko für eine Arterienverkalkung verringert.
Die Zimteinnahme führte zusätzlich zu einer Abnahme des sogenannten Lipidprotein-Cholesterins niedriger Dichte, welches auch als ungesundes Cholesterin bezeichnet wird, der Serumglukose und des Seruminsulins. Verantwortlich für viele dieser Effekte war bereits eine Dosis von unter 1,5 Gramm Zimt.
Weiters zeigte sich bei der Zimtsupplementierung eine positive Wirkung auf das High-Density-Lipoprotein-Cholesterin, welches auch als gesundes Cholesterin bezeichnet wird. Auch bei Menschen mit Stoffwechselerkrankungen konnten vorteilhafte Auswirkungen auf den systolischen und diastolischen Blutdruck sowie kardiometabolische Risikofaktoren identifiziert werden.
Zimt senkt den Blutzuckerspiegel
Auch Fachspezialisten der Cleveland Clinic USA haben sich bereits mit den gesundheitlichen Vorteilen von Zimt befasst und finden den Aspekt der Schutzwirkung von Herzkrankheiten besonders wichtig. Dieser Schutzeffekt sei voraussichtlich auf enthaltene antioxidative Verbindungen wie etwa Zimtaldehyd zurückzuführen, welche für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt sind.
Durch tägliches Einnehmen von Zimtpräparaten über einen Zeitraum von 40 Tagen kann eine deutliche und dauerhafte Senkung des Blutzuckerspiegels sowie von Cholesterin- und Triglyceridwerten erzielt werden. Der regelmäßige Verzehr von Zimt sorgt des Weiteren für eine statistisch signifikante Senkung des Gesamtcholesterins und des LDL-Cholesterins.
Ein zusätzlicher Vorteil des Gewürzes ist, dass es die Aufnahme von zugesetztem Zucker in der Ernährung reduzieren kann, was wiederum die Gewichtsabnahme erleichtern kann.
Ernährungsberaterin Candace O’Neill der Cleveland Clinic rät jedoch von Zimt in zu großen Mengen ab, da das darin enthaltene Cumarin potenzielle Leberschäden verursachen kann. Damit positive Effekte erzielt werden können, sind bereits geringe Dosen absolut ausreichend.
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