Wie allgemein bekannt ist, wirken sich Orangen und die aus ihnen gewonnenen Erzeugnisse in vielerlei Hinsicht positiv auf die Gesundheit aus. Unter anderem werden ihnen schützende Effekte auf Herz und Körperkreislauf zugesprochen. In einer Metastudie wurde nun deutlich, dass Orangensaft bestimmte kardiovaskuläre Risikofaktoren senkt.
Hält Orangensaft die Blutbahnen in Schuss?
Frühere Untersuchungen zeigen, dass Orangensaft beispielsweise zur Senkung des Demenz-Risikos beiträgt und das Abnehmen von überschüssigem Körpergewicht positiv unterstützt. Bezüglich der Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System war die Studienlage bisher allerdings relativ inhomogen. Anhand der Meta-Auswertung bestehender Studien gelang es Forschenden nun, klare Auskunft über die Wirkung von Orangensaft auf das kardiovaskuläre System zu geben. Die Übersichtsarbeit fügt Informationen aus 15 randomisiert-kontrollierten klinischen Studien zusammen, an denen etwa 639 Personen teilnahmen. Konkret wurde analysiert, wie sich der Verzehr von Orangensaft auf folgende kardiometabolische Marker auswirkt:
- anthropometrische Indizes (Messung verschiedenster Körpermaße)
- Blutdruck
- Lipidprofil (Panel von Blutuntersuchungen wie z.B. Cholesterin-Screening)
- Entzündungswerte
- glykämische Kontrolle (Kontrolle des Blutzuckerspiegels)
Verbesserung von Cholesterin- und Blutzuckerwerten
Die Auswertung brachte spannende Ergebnisse, welche im Fachmagazin „Phytotherapy Research“ veröffentlicht wurden: Das Trinken von Orangensaft führt zu einer signifikanten Senkung des zirkulierenden Gesamtcholesterinspiegels. Auch die Insulinresistenz konnte durch den Verzehr des fruchtigen Getränks reduziert werden. „Die Analysen ergaben keinen signifikanten Effekt des O-Saft-Konsums auf andere kardiometabolische Risikofaktoren“, stellte die Forschergruppe hingegen fest. Angesichts der Tatsache, dass die untersuchten Studien teilweise Qualitätsmängel aufweisen, seien die Ergebnisse mit Vorsicht zu interpretieren. Um die positiven Effekte auf Cholesterinwerte und die Insulinsensitivität zu prüfen, sollten dringend weitere Experimente zur Wirkung von Orangensaft konzipiert und durchgeführt werden.
Nährstoffreicher Allrounder
Orangensaft unterstützt jedoch nicht nur Insulin- und Cholesterinhaushalt, sondern gilt auch als wahre Nährstoffbombe. Bereits ein kleines Glas O-Saft deckt 50 Prozent des täglich benötigten Vitamin C-Bedarfs. Die enthaltene Folsäure reguliert beispielsweise Zellteilung und Blutbildung, Biotin fördert die gesunde Erhaltung von Haut, Nägeln und Haaren. Außerdem beinhaltet der süße Fruchtsaft beachtliche Mengen an Magnesium (Aufrechterhaltung der Funktion von Herz und Muskeln) und Kalzium (Stärkung von Zähnen und Knochen). Wäre das nicht schon genug des Guten, so sind auch bioaktive Pflanzenstoffe wie Flavanoide (Antioxidantien: minimieren Herzinfarkt-Risiko) gesundheitsfördernder Bestandteil von Orangensaft. Bereits im Jahr 2015 fanden Forscher heraus, dass der menschliche Körper mehr Nährstoffe aus dem Saft der Orange als aus der Frucht selbst ziehen kann: Frisch gepresst wäre dabei natürlich die beste Option. Wird doch auf die Supermarkt-Variante zurückgegriffen, ist es ratsam, auf einen möglichst hohen Fruchtgehalt zu achten – dann steht dem täglichen Genuss nichts mehr im Weg.
Was meinen Sie?