Das aktuelle Sommerwetter lockt zahlreiche Menschen in die Biergärten, Freibäder und Parks. Doch einigen bleibt dieser Spaß verwehrt, denn sie verbringen die sonnigen Tage mit der typischen „Sommergrippe“ im Bett. Beschwerden wie Husten, Heiserkeit, Schnupfen und Schmerzen müssen allerdings nicht sein – Experten haben sich über Tipps geäußert, mit denen sich die Sommerkrankheit vermeiden lässt.
Herrschende Hitze und trotzdem erkältet
Meist wird an heißen Sommertagen eher nicht an Schnupfen, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen gedacht – derartige Erkältungsanzeichen passen schließlich auch nicht zum leichten, warmen Lebensgefühl der aktuellen Jahreszeit. Erkälten kann man sich dank den Erregern der sogenannten Sommergrippe aber auch im Sommer. Gesundheitsexperten gaben Empfehlungen bezüglich der Vorbeugung bekannt, damit die schönste Zeit des Jahres gesund genossen werden kann.
So entsteht die Sommergrippe
Die Landesärztekammer Baden-Württemberg gab in einer älteren Mitteilung bekannt, dass die Gründe einer Sommergrippe denen eines grippalen Infektes während der Wintermonate gleichen. Den Medizinern zufolge handelt es sich um eine Virusinfektion, welche speziell in der Sommerzeit auftritt und von Menschenmassen profitiert, die gerne mal auf Festen, im Freibad oder auf Reisen auftreten. Sie bieten den Viren kurze Wege – eine Ansteckung durch Husten, Niesen oder Sprechen erfolgt noch einfacher.
Darüber hinaus sind ausgetrocknete Schleimhäute während der Sommermonate ein zusätzlicher Risikofaktor. Der erhitzte und verschwitzte Körper wird durch Klimaanlagen, Ventilatoren oder offene Autofenster verstärkter Zugluft ausgesetzt. Dies lässt die Schleimhäute vertrocknen, wodurch die Schutzfunktion dieser vorübergehend verlorengeht. Auch dadurch können Viren einfach in den Körper eindringen und eine Sommergrippe hervorrufen.
Konsequente Hygiene ist das A und O
Die Beschwerden bei einer Sommergrippe sind denen einer klassischen Erkältung während der Winterzeit ähnlich. Wenn starke Symptome wie Durchfall, Erbrechen, Fieber oder Schüttelfrost auftreten, sollten spätestens die Alarmglocken läuten und der Tag entspannt im Bett verbracht werden – Garten oder Strand müssen warten.
Doch bei der Sommergrippe handelt es sich, anders als der Name vermuten lässt, nicht um eine herkömmliche Grippe. Diese wird durch Influenzaviren ausgelöst, während die Sommeredition lediglich ein grippaler Infekt ist, der durch Enteroviren verursacht wird. Sommergrippen werden durch Schmier- oder Tröpfcheninfektion übertragen. Um dies zu umgehen, empfiehlt es sich die Hände täglich mehrmals gründlich zu waschen. Um das Infektionsrisiko zu minimieren ist es außerdem ratsam, die Schleimhäute in Mund und Nase durch eine ausreichende Wasserzufuhr feucht zu halten. So können sich die ungebetenen Gäste für eine Infektion schlechter festsetzen. Darauf sollten vor allem Personen achten, die sich vermehrt in klimatisierten Zimmern aufhalten, denn dort ist die Luftfeuchtigkeit meist besonders niedrig und das Immunsystem wird beansprucht.
Achten Sie auf Ihren Körper
Die Wärme des Sommers mag den meisten Menschen angenehm vorkommen – die hohen und oft schwankenden Temperaturen können für den Körper allerdings eine starke Belastung sein. Auch starke plötzliche Temperaturwechsel können dazu beitragen – zum Beispiel, wenn man sich mit den kalten nassen Badesachen in die Sonne legt. Deshalb sollte man sich nach dem Baden lieber umziehen. Auch wenn man länger draußen sitzen möchte, sollte man darauf achten, dass es dem Körper nicht doch etwas zu kühl wird. Dafür bestenfalls immer eine leichte Jacke und Socken griffbereit halten.
Zudem ist der Körper weniger empfänglich für eine Sommergrippe, wenn das Immunsystem stark ist. Dabei unterstützt eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, sowie ausreichend Bewegung.
Wenn es schon passiert ist
Sollte man sich bereits mit einer Sommergrippe infiziert haben, ist es wichtig dem Körper Ruhe zu gönnen und die Erkrankung vollkommen auszukurieren.
Die Barmer Krankenkasse rät zudem bei hohem Fieber oder einem vorhandenen Zeckenbiss einen Arzt aufzusuchen, da es sich dann auch um eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Borreliose handeln kann. Da die Symptome mit einer Erkältung verwechselt werden können, ist es in diesen Fällen wichtig, die Ursache medizinisch abzuklären.
Daneben sollten Sommergrippe-Patienten viel Wasser trinken und sich warm halten – auch wenn draußen die Sonne brennt. Angegriffene Schleimhäute können mithilfe von einfachen Hausmitteln wie Kräutertees behandelt werden. Salbei oder Thymian eignen sich dazu ideal, da sie ätherische Öle enthalten, die schleimlösend und entzündungshemmend wirken.
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