In Deutschland leiden 2,5 Prozent der Bevölkerung unter Psoriasis, besser bekannt als Schuppenflechte. Der juckende Ausschlag ist nicht ansteckend, aber aufgrund der deutlich sichtbaren Veränderung auf der Haut und der wenigen Möglichkeiten dagegen anzukämpfen, sind psychische Erkrankung häufig eine Folge der Diagnose Psoriasis.
Gründe für den Hautausschlag
Die genauen Ursachen, warum so viele Menschen unter der Schuppenflechte leiden sind noch unklar. Einig ist man sich allerdings darüber, dass genetische Faktoren eine große Rolle spielen. Wenn also ein Familienmitglied unter Psoriasis leidet, ist das Risiko höher auch selbst Störungen des Hautbildes zu bekommen. Der Hauptfaktor zu erkranken, ist allerdings ein fehlgeleitetes Immunsystem. Die Immunzellen verursachen Entzündungsreaktionen in der Haut und lösen somit einen schnelleren Erneuerungsprozess der Haut aus. Es entstehen dadurch mit silbrigen Schuppen bedeckte Hautrötungen, die einen starken Juckreiz auslösen.
Weitere Ursachen für eine Schuppenflechte sind:
- Stress: bei manchen Betroffenen bricht die Krankheit bei übermäßigem Stress aus, weswegen dieser unbedingt vermieden werden sollte
- Medikamente: es gibt Medikamente, die das Auslösen einer Schuppenflechte befeuern können
- Hormonelle Veränderungen: in der Pubertät, bei Schwangerschaften oder hormoneller Verhütung sowie dem Eintreten der Wechseljahre verändert sich der Hormonhaushalt so, dass das Risiko an einer Psoriasis zu erkranken, stark zunimmt
- Hautverletzungen: Schnitt- und Kratzwunden fördern den möglichen Ausbruch der Hautirritation
Eine Psoriasis ist nicht ansteckend und lässt sich je nach Intensität mit kortisonhaltigen Salben gut in den Griff bekommen. Dennoch sind die betroffenen Hautareale meist sichtbar und eine vollständige Heilung gibt es bisher noch nicht. Häufig verbindet man mit einem Ausschlag oder Veränderungen auf der Haut einen Mangel an Körperpflege und es wird als nicht ästhetisch wahrgenommen, was sehr auf die Psyche der Erkrankten schlagen kann.
Das Zusammenspiel von Psyche und Gesundheit
Dass der Körper und die Psyche in direktem Zusammenhang stehen, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Die WHO erklärt psychosoziale Gesundheit als einen „Zustand des Wohlbefindens, in dem ein Mensch seine Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen sowie produktiv arbeiten kann und im Stande ist, etwas zu seiner Gemeinschaft beizutragen“. Nun kann man aber bei Krankheiten die eigenen Fähigkeiten häufig nicht mehr ausschöpfen oder etwas zur Gemeinschaft beitragen. Vor allem bei Krankheiten, die nach außen sichtbar sind, ist es schwierig normal am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Blicke und das vermittelte Gefühl des Ekels durch Andere führen oftmals zu einem Rückzug aus dem sozialen Umfeld. Dadurch ist die mentale Gesundheit stark beeinträchtigt und es kann zu Depressionen, Angstzuständen oder Zwangsstörungen kommen.
Den negativen Gefühlen kann man leider nicht entkommen, aber es gibt Methoden gegen sie anzukämpfen. Ein Bewusstsein darüber, dass der eigene Körper trotz Hautirritationen schön ist und eine Krankheit zwar Teil eines Menschen ist, aber nicht den Menschen definiert, kann dabei sehr hilfreich sein. Außerdem helfen Bewegung, eine gesunde Ernährung und soziale Kontakte mit lieben Menschen wie Freunden und Familienmitglieder dabei die mentale Gesundheit zu stärken.
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