Nachdem im Laufe der letzten zwei Jahre Pandemie immer neue Varianten auftauchten und den Kampf gegen das Virus erschwerten, waren die Erwartungen an die Omikron-Variante nicht anders. Besonders die erhöhte Übertragbarkeit und die Immunflucht bereiteten Sorgen. Doch jetzt, etwa drei Monate später, weht ein anderer Wind: Trotz Rekordinfektionszahlen blieben die Krankenhausbelegungen größtenteils niedrig. Weitere Lockerungen der Maßnahmen stehen bevor. Ist das Ende der Omikron-Welle in Sicht? In einer Mitteilung äußert sich die Bundesregierung zur aktuellen Corona-Lage und erklärt, wie es weitergeht.
Dank und Warnung des Gesundheitsministers
Kaum hatte die Omikron-Variante Deutschland erreicht, schnellten die Infektionszahlen in die Höhe. Doch die befürchtete Überlastung des Gesundheitssystems blieb aus, Risikogruppen konnten geschützt werden. Laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist der Höhepunkt der Infektionswelle überschritten. „Mein Dank an all diejenigen, die sich fair und vorsichtig verhalten haben. Denn ihnen verdanken wir die Erfolge, die wir haben“, so der Mediziner und Politiker. Doch der Minister warnt auch, dass die Lage weiterhin ernst ist und verweist auf den hohen Prozentsatz an Ungeimpften unter den über-60-Jährigen. „Wir sind noch nicht wirklich in sicheren Gewässern.“
Impfen noch immer wichtig
RKI-Vizepräsident Lars Schaade blickt auf die Krankenhäuser. Der Mediziner befürchtet, dass der Scheitelpunkt der aktuellen Infektionswelle auf den Intensivstationen noch nicht überwunden ist, da die Auswirkungen dort erst mit etwa 14 Tagen Verzögerung ankommen. „Dass wir bislang vergleichsweise gut durch die Omikron-Welle gekommen sind, haben wir zum großen Teil der Umsicht der Bevölkerung zu verdanken und der Tatsache, dass sich ein Großteil der Menschen hat impfen und auffrischen lassen“, so der RKI-Vizepräsident. „Ich möchte daher noch mal an alle Unentschlossenen appellieren: Bitte lassen Sie sich impfen auch mit Blick auf die Zukunft, denn die Pandemie ist noch nicht vorbei.“ Bisher starben in Deutschland mehr als 120.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Außerdem weist er darauf hin, dass das Ende dieser Welle nicht das Ende des Lebens mit SARS-CoV-2 bedeutet. Laut dem Mediziner müsse man sich auch in Zukunft auf weitere Ausbrüche des Virus einstellen. Wie genau das aber aussehen würde, sei zum jetzigen Zeitpunkt unklar.
Öffnen in drei Schritten
Zwar sind die Infektionszahlen weiterhin hoch, steigen aber nicht mehr, heißt es seitens der Bundesregierung. Daher seien Lockerungen der Corona-Maßnahmen vertretbar. Konkret hat die Bund-Länder-Runde Öffnungen in drei Schritten beschlossen: Diese betrafen zunächst private Zusammenkünfte, als nächstes wurden die Maßnahmen für Gastronomie, Clubs und Diskotheken sowie Großveranstaltungen gelockert. Als dritter und letzter Schritt ist für den 20. März die Lockerung strengerer Schutzmaßnahmen wie Zugangsbeschränkungen geplant. „Wir können uns maßvolle Lockerungen leisten, aber keine maßlosen“, erklärt der Bundesgesundheitsminister. Weiterhin appelliert der Minister an die Bundesländer, nicht über die Beschlüsse hinauszugehen oder diese wie ein Uhrwerk umzusetzen. „Das ist alles auf Kante genäht“, so Lauterbach. „Wenn wir jetzt zusätzliche Lockerungen einführen, wenn wir versuchen, uns zu profilieren als jemand, der besonders schnell lockert – das wäre falsch.“
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