Saftkuren erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Vor allem in den sozialen Medien wird die Thematik groß gemacht – immer wieder bekommt man dort Empfehlungen von Anbietern für Säfte. Aber ist das ausschließliche Trinken von Säften – und das über mehrere Tage hinweg – wirklich gesund, oder verbergen sich hinter dem Gesundheitstrend vielleicht sogar Gefahren?
Wie funktioniert eine Saftkur?
Manche Menschen schwören auf die Wirkung von Saftkuren und machen diese am liebsten sogar ein paar Mal im Jahr. Zu den erwünschten Effekten zählen dabei ein besseres Wohlbefinden, schneller Gewichtsverlust, Entschlackung und das Gefühl einer inneren Reinigung. Die Durchführung ist simpel: Während der gesamten Saftkur trinkt man fünf bis sieben Tage lang nur Obst- und Gemüsesäfte, Wasser, ungesüßte Tees und Gemüsebrühe – auf feste Nahrung wird vollständig verzichtet. Als Vorbereitung empfiehlt es sich schon vor der Kur auf Alkohol, Nikotin und Kaffee zu verzichten, um den Körper nicht zusätzlich zu belasten.
Gesund oder schädlich?
Der gewünschte positive Effekt tritt nicht bei allen Menschen ein – im Gegenteil: Viele Personen beklagen vor allem Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit, Schwindel, und ähnliche Nebenwirkungen bei der Durchführung einer Saftkur. Diese Symptome sollten auch nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Zwar gilt die allgemeine Empfehlung fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag zu sich zu nehmen, allerdings ist darunter nur eine Portion Saft vorgesehen. Bei einem hohen Saftkonsum nimmt der Körper je nach Sorte eine Menge Fruchtzucker zu sich, was auf längere Sicht negative Auswirkungen haben kann. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) warnt zudem davor, dass eine strenge Saftkur zu einer Überversorgung des Körpers mit bestimmten Vitaminen und einem Mangel an Proteinen und Fetten führen kann. Wissenschaftlich geprüft sei die Wirkung einer Saftkur außerdem nicht. Nach einer Entgiftungskur kann es darüber hinaus zu einem Jo-Jo-Effekt kommen, sodass man das verlorene Gewicht schnell wieder zunimmt. Im Übrigen verliert der Körper während einer Saftkur in erster Linie nicht Fett, sondern eingelagertes Wasser.
Nur unter ärztlicher Aufsicht
Erholsamer Schlaf, mehr Energie und Entgiftung von möglichen unerwünschten Stoffen wie Chemikalien und Schadstoffen – all dies sind mögliche Vorteile einer Saftkur. Außerdem könnte eine Entgiftungsdiät wie diese laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung der erste Einstieg in eine langfristige Veränderung der eigenen Ernährungsweise sein – eine sehr positive Entwicklung. Dennoch birgt eine Saftkur auch Gefahren und Risiken, die nicht unbeachtet bleiben sollten. Daher empfiehlt die DGE Kuren wie diese unbedingt unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen. Schwangere Frauen, Kinder, Jugendliche und Stillende sollten von einer Saftkur absehen. Wenn man aber doch einmal eine Saftkur probieren möchte und zu keiner Risikogruppe gehört, spricht nichts dagegen, solange ein Mediziner miteinbezogen und auf die Signale des Körpers geachtet wird.
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