Heute gehen die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und der Krankenkasse BARMER GEK weiter. Am gestrigen Dienstag waren rund 15.000 Mitarbeiter aufgerufen worden, die Arbeit niederzulegen. Die Gewerkschaft fordert von der Krankenkasse 5,2 Prozent mehr Lohn.
Die gesetzlichen Krankenkassen werben bei Versicherten immer wieder, dass gerade sie die beste Krankenkasse in Deutschland sind. Doch für die Mitarbeiter der Krankenkassen scheint dies nicht zu gelten, zumindest bei der zweitgrößten gesetzlichen Krankenkasse, der Barmer GEK.
Bei Deutschlands zweitgrößter gesetzlichen Krankenkasse Barmer GEK hat es am Dienstag der laufenden Woche in ganz Deutschland Warnstreiks gegeben. Die Gewerkschaft ver.di rief mindestens 15.000 Barmer-Mitarbeiter auf, die Arbeit für einige Stunden niederzulegen.
800 Mitarbeiter protestierten vor der Hauptverwaltung
Zu einer Demonstration vor der Hauptverwaltung der gesetzlichen Krankenkasse in der Bundeshauptstadt Berlin waren ungefähr 800 Mitarbeiter gekommen, darunter auch Hunderte Beschäftigte aus den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
In mehreren Städten der ostdeutschen Bundesländer seien Geschäftsstellen am Dienstag dieser Woche wegen des Streiks geschlossen geblieben, betonte ver.di. Die Gewerkschaft zeigte sich am Nachmittag des gestrigen Dienstags mit dem Aktionstag sichtlich zufrieden. Es habe „gutes Wetter, gute Stimmung und einen guten Warnstreik“ gegeben, erklärte ein Sprecher in einer aktuellen Stellungnahme.
2,5 Prozent vom Arbeitgeber
Die Gewerkschaft fordert für die Mitarbeiter Gehaltssteigerungen von mindestens 5,2 Prozent. Die gesetzliche Krankenkasse hatte im Gegenzug allerdings nur 2,5 Prozent Erhöhung zum 1. April des laufenden Jahres sowie ein weiteres Prozent ab Juli des kommenden Jahres angeboten. Das lehnt ver.di als unzureichend ab.
Am heutigen Mittwoch finden die Tarifverhandlungen in der Stadt Schwäbisch Gmünd statt, parallel dazu werden die dort Beschäftigten in den Warnstreik treten. Ver.di-Verhandlungsführerin Sylvi Krisch kritisierte das Angebot der gesetzlichen Krankenkasse als deutlich zu niedrig.
Deutlich hinter der Tarifentwicklung zurück
Auf die Gesamtlaufzeit von 24 Monaten gerechnet, bleibe eine Erhöhung von gerade einmal ziemlich genau 1,75 Prozent, bezogen auf den ersten Schritt, und bezogen auf die Geltungsdauer für die ersten 18 Monate seien es sogar nur 1,667 Prozent, so die Verhandlungsführerin in einer Stellungnahme.
Die Verhandlungsführerin betonte außerdem, das Angebot für die Mitarbeiter der gesetzlichen Krankenkasse bleibe deutlich hinter den Tarif-Entwicklungen der gesetzlichen Krankenversicherung zurück – obwohl durch die aktuelle Organisationsreform, den Abbau von ungefähr 3.500 Stellen und Schließung der Hälfte aller Geschäftsstellen die Belastung für die Mitarbeiter immer weiter wachse.
Die Barmer GEK ist nach der Techniker Krankenkasse die zweitgrößte Krankenkasse. Sie zählt derzeitig etwa 8,7 Millionen Versicherte.
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