Man würde sich am liebsten die Haut wund kratzen, nur um das nervenraubende Gefühl endlich loszuwerden: So fühlt sich Juckreiz an, der einfach nicht aufhören will. Juckreiz, auch Pruritus genannt, kann extrem störend sein und genauso belastend wie Schmerzen. Hält er länger als sechs Wochen an, spricht man von chronischem Pruritus. Doch woran liegt es eigentlich, dass die Haut ständig juckt und was kann man dagegen tun?
Wieso die Haut juckt
Zum einen kann Juckreiz an veränderten Stellen der Haut auftreten. Dann ist er Ausdruck einer Hautkrankheit und man sollte als erste Anlaufstelle einen Hausarzt aufsuchen. Möglicherweise juckt die Haut jedoch auch, obwohl sie normal aussieht. Das kann verschiedenste Gründe haben. Häufig muss man in so einem Fall erst viele verschiedene Experten aufsuchen bis man die richtige Diagnose erhält.
Mögliche Gründe für den Juckreiz sind Krankheiten wie Neurodermitis, Gürtelrose, Diabetes, Erkrankungen der Niere oder Krebs. Auch Allergien, Pilzbefall oder Eisenmangel können schuld am ständigen Jucken sein. Manchmal lösen auch bestimmte Medikamente den Juckreiz aus. Um den Ursachen auf den Grund zu gehen, sollte man beobachten, zu welchem Zeitpunkt, an welchen Stellen des Körpers und wie häufig die Missempfindungen auftreten. Mit diesen Informationen gelingt es dem Arzt am ehesten den Auslöser zu finden.
So wird Juckreiz behandelt
Je nachdem, welche Krankheit den Juckreiz auslöst, sind unterschiedliche Maßnahmen erforderlich. Bei Neurodermitis ist es oft notwendig die Ernährung anzupassen und Allergene zu vermeiden. Es kann auch sein, dass eine Gürtelrose dauerhaftes Jucken an bestimmten Hautstellen mit sich bringt, selbst wenn die Infektion schon wieder abgeklungen ist. Schuld daran sind häufig die Nervenbahnen, die durch die Krankheit in Mitleidenschaft gezogen wurden. In diesem Fall hilft Vitamin B12, damit sich die Nerven wieder erholen können. Sind innere Organe erkrankt, die dann den Juckreiz auslösen, muss die zugrundeliegende Krankheit therapiert werden.
Vorsicht! Kratzen verstärkt das Jucken
Obwohl der Drang dazu oft überwältigend ist, sollte man es vermeiden sich zu häufig an den juckenden Stellen zu kratzen. Dadurch wird nämlich die Haut beschädigt, wodurch Erreger leichter in den Körper gelangen können. Dies führt wiederum zu Entzündungen, die das Jucken noch verschlimmern.
Besonders heimtückisch ist Juckreiz, der in der Nacht zuschlägt: Die Patienten kratzen sich dann häufig auf, während sie schlafen und sich gar nicht darüber bewusst sind, was sie tun. Um dem entgegenzuwirken, kann es sinnvoll sein beim Schlafen Baumwollhandschuhe zu tragen. Somit ist es unwahrscheinlicher, dass man sich nachts die Haut wund schabt.
Was man statt Kratzen tun kann
Doch was kann man statt Kratzen gegen den Juckreiz unternehmen, wenn er einen tagsüber belästigt? Zum einen empfiehlt es sich mit einem Igelball über die betroffene Stelle zu rollen, da dadurch die Haut keine Schäden davon trägt. Eine weitere Möglichkeit ist sich zu kneifen anstatt zu kratzen oder kalte Umschläge aufzulegen.
Häufig juckt die Haut auch einfach, weil sie zu trocken ist. In diesem Fall verschaffen Cremes Linderung. Allerdings sollte man besser nicht zu Produkten greifen, die man üblicherweise in der Drogerie findet. Diese enthalten nämlich häufig Duftstoffe, die den Juckreiz womöglich noch verschlimmern. Stattdessen werden Mandelöl, Kakaobutter oder Kokosöl empfohlen, mit denen man sich am besten direkt nach dem Duschen eincremt, wenn die Haut noch feucht ist. Des Weiteren empfiehlt es sich auf die richtige Kleidung zu achten: Dazu gehört raue Wolle und Seide zu vermeiden und stattdessen Klamotten aus Baumwolle zu tragen. Hilft das alles nichts, können Entspannungstechniken angewandt werden, um die Gedanken bestmöglich vom Juckreiz wegzulenken.
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