Man stößt sich mal wieder das Knie und es dauert nicht lange, bis sich ein blauer Fleck bildet. Manchmal werden auch Blutergüsse am Körper ersichtlich, deren Herkunft uns unbekannt ist. In den meisten Fällen verschwinden diese nach einigen Tagen von selbst wieder und sind kein Grund zur Sorge. In welchen Situationen Sie dem Ganzen jedoch mehr Aufmerksamkeit schenken sollten, lesen Sie im Folgenden.
Einblutungen ins Gewebe
In der medizinischen Fachsprache als Hämatome bezeichnet, kennen sie die meisten von uns als Blutergüsse oder blaue Flecken. Der Grund für ihre Entstehung ist immer eine Gefäßverletzung, die für eine Einblutung ins umliegende Gewebe sorgt. Meistens wird diese durch einen Stoß, Sturz oder Schlag verursacht, aber auch andere Verletzungen wie Quetschungen, Prellungen oder Knochenbrüche können mit einem Hämatom einhergehen. Charakteristisch verfärbt sich die Haut an dieser Stelle bläulich oder lila. Meistens fühlt sich ein Bluterguss schmerzhaft an und wird von einer erhöhten Empfindlichkeit oder auch Schwellung begleitet.
Frauen neigen stärker zu Blutergüssen
Nicht jeder Mensch hat dieselbe Neigung, durch ein Trauma einen blauen Fleck zu entwickeln. Allgemein bilden sie sich schneller und stärker bei Frauen, da ihre Gewebestruktur der Hautschichten anders aufgebaut ist als die der Männer. Auch die individuelle Zusammensetzung des Blutes hat darauf Einfluss. Weitere Einflussfaktoren, die die Entstehung blauer Flecken begünstigen, sind:
- Geringes Körpergewicht
- Arzneimittel, die die Blutgerinnung hemmen
- Entzündungshemmende Medikamente (Kortikosteroide)
- Hohes Alter
- Häufige Sonnenlichtexposition, da die Hautgewebeschichten dünner werden und schneller altern
Wann ein Gang zum Arzt ratsam ist
In der Regel gelten Blutergüsse als harmlos und verschwinden nach einiger Zeit von selbst wieder. Es gibt aber auch ernstzunehmende Erkrankungen, die sich durch ein vermehrtes Auftreten von blauen Flecken äußern können – darunter Krankheiten der Leber oder Niere, eine HIV-Infektion, die Autoimmunerkrankung Lupus oder ein stark ausgeprägter Mangel an Blutplättchen. Bei folgenden Umständen sollte Rat bei medizinischem Fachpersonal gesucht werden:
- Der blaue Fleck ist groß und weitet sich aus: kann auf Blutungsstörungen oder Verletzungen größerer Blutgefäße hindeuten
- Außergewöhnlich viele Blutergüsse ohne erkennbaren Grund: kann blutverdünnenden Medikamenten wie Gerinnungshemmern, Aspirin oder Cortison geschuldet sein, aber auch durch Erkrankungen verursacht werden
- Hämatome am Kopf: besonders Acht geben, wenn Begleiterscheinungen wie Schwindel, Erbrechen oder Bewusstlosigkeit auftreten – dies kann zum Beispiel ein Anzeichen für eine Gehirnerschütterung sein
- Blaue Flecken am Bauch- oder Brustraum: möglicherweise liegt eine Prellung vor, die zu Schädigungen innerer Organe führen kann – bei abnormal starken Schmerzen unbedingt zum Arzt
- Blutergüsse an Gelenken: schmerzt das Gelenk so stark, dass es kaum mehr beweglich ist, sollte medizinischer Rat gesucht werden – dies weist auf Hämarthrose (Ansammlung von Blut im Gelenk) hin
- Hämatome in der Gegend der Genitalien: wenn nicht durch Überbeanspruchung verursacht, können sexuell übertragbare Erkrankungen wie Syphilis, Herpes oder Tripper Auslöser sein
In den meisten Fällen muss man sich bei einem blauen Fleck keinerlei Sorgen machen, in der Regel sind sie unbedenklich. Werden sie jedoch von ungewöhnlich starken Schmerzen oder Symptomen wie Fieber, Übelkeit oder Kopfschmerzen begleitet, sollte besser ein Arzt aufgesucht werden.
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