Im Jahr 2017 zählte Brustkrebs mit rund 30,5 Prozent bei Frauen zu den häufigsten Krebserkrankungen weltweit. In Deutschland stellen Ärzte im Jahr rund 69.000 Mal die Diagnose Mammakarzinom, über 17.850 Frauen sterben jährlich daran. Bei vielen wird die Erkrankung immer noch zu spät erkannt. Häufig ist dies der Tatsache geschuldet, dass nach wie vor zu wenig Frauen das Früherkennungsprogramm wahrnehmen – genau diese Vorsorge wäre aber wichtig, um eine Krebserkrankung frühzeitig erkennen zu können. Anlässlich des heutigen Weltbrustkrebstages soll auf die Wichtigkeit der Früherkennung aufmerksam gemacht werden.
Was ist Brustkrebs?
Wie bei jeder anderen Krebserkrankung entsteht auch Brustkrebs durch eine Fehlsteuerung des Zellwachstums. Bei dieser Krebsart kommt es zu einer Veränderung des Brustgewebes, bei der sich gleichzeitig ein oder mehrere Tumore bilden, die entweder gutartig oder bösartig sein können. Davon sind – wie oft angenommen – aber nicht nur Frauen, sondern auch Männer betroffen. Allerdings sind diese bei weitem nicht so häufig betroffen: Im Jahr 2017 sind etwa 700 Männer in Deutschland an Brustkrebs erkrankt. Leider wird die Krebserkrankung aber meist viel zu spät erkannt – um das zu verhindern, ist die Früherkennung das A und O.
Die wichtigsten Risikofaktoren
Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Dazu zählen unter anderem Ernährungsfaktoren, Erbfaktoren und hormonelle Faktoren. Frauen, die sehr viel Fett verzehren und unter Übergewicht leiden, weisen generell ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Brustkrebs auf. Frauen im fortgeschrittenen Lebensalter haben ebenso ein gesteigertes Erkrankungsrisiko, weswegen auch das Früherkennungsprogramm besonders ab dem 40. Lebensjahr empfohlen wird. Das mit Abstand höchste Risiko tragen allerdings diejenigen Frauen, in deren Familien bereits Brustkrebs aufgetreten ist.
Die größten Warnsignale für (erneuten) Brustkrebs, bei denen besondere medizinsche Aufmerksamkeit gefordert ist, sind folgende:
- genetische Prädisposition
- familiär gehäufte Brustkrebserkrankungen
- Entfernung einer Brustkrebsvorstufe
- Brustkrebs in einer Brust
Typische Symptome im Überblick
Eine frühe Diagnose der Krebserkrankung und eine niederschwellige Aufklärung erhöhen die Heilungschancen für betroffene Frauen enorm. Mittlerweile ist ein Mammakarzinom viel erfolgreicher behandelbar als früher – mit gezielteren und weniger belastenden Methoden. Folgende Veränderungen der Brust können auf eine derartige Krebserkrankung hindeuten:
- Knoten in der Brust
- neu aufgetretene Einziehungen der Brustwarze
- Größenveränderung einer Brust
- einseitige blutige oder wässrige Sekretion aus der Brustwarze
- Rötung der Brust
- Ekzem der Brustwarze
- Knoten in den Achselhöhlen
Die genannten Anzeichen können zwar durchaus auch andere Ursachen haben, sollten in jedem Fall aber medizinisch abgeklärt werden. Denn es gilt: Je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Das bekannteste Symptom ist ein Knoten in der Brust. Für die Frau sowie den Mann gilt daher: Wer einmal im Monat seine Brust richtig abtastet, kann bereits selbst einiges zur Früherkennung von Brustkrebs beitragen und die eigenen Heilungschancen dadurch im Falle einer Erkrankung erhöhen. Frauen, welche die Wechseljahre noch nicht durchlebt haben, wird empfohlen, sich selbst am besten eine Woche nach Beginn der Regelblutung abzutasten. Hier lässt sich eine genaue Anleitung für das Abtasten finden.
Früherkennung kann Leben retten
Werden Krebserkrankungen frühzeitig erkannt, so wächst die Chance auf eine Heilungsaussicht deutlich. Gesetzliche Krankenkassen bieten dafür extra ein umfangreiches Programm zur Krebsfrüherkennung an – die Teilnahme daran ist für alle gesetzlich Versicherten kostenlos. Die Häufigkeit und der Zeitpunkt der Früherkennung von Brustkrebs hängt vom individuellen Alter der Frau ab. Grundsätzlich empfiehlt die German Breast Group Frauen ohne erhöhtes Brustkrebsrisiko ein Mammographie-Screening mindestens alle 2 Jahre ab einem Alter von 50 Jahren. Bei der Mammographie lassen sich dabei durch eine Röntgenuntersuchung Knoten erkennen, die kleiner sind als die tastbare Größe von einem Zentimeter. Das individuelle Früherkennungsprogramm sollte aber individuell mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden, für Frauen mit höherem Brustkrebsrisiko können die jeweiligen Untersuchungen angepasst werden und womöglich schon früher durchgeführt werden. Außerdem kann jede Frau ab 30 Jahren die Möglichkeit wahrnehmen, zum Frauenarzt zu gehen, um sich die Brust und die Achselhöhlen abzutasten, um eventuelle Veränderungen festzustellen. Auf dieser Website sind zudem noch zahlreiche weitere Informationen zur Mammographie und zu den individuellen Untersuchungsmöglichkeiten aufgeführt.
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