Immer wieder behaupten Skeptiker, dass es bei Mammographie-Untersuchungen zu oft zu Fehldiagnosen käme. Sollte man sich überhaupt einem Screening unterziehen? Wie groß ist die Gefahr einer falschen Diagnose tatsächlich?
Diagnose im jungen Alter
Ein wichtiger Faktor in der Mammographie ist das Alter, denn je älter eine Frau ist, desto größer ist das Brustkrebsrisiko. So ist das Krebsrisiko im Alter zwischen 40 und 50 nur halb so groß wie zwischen 50 und 60. Jüngere Frauen haben ein dichteres Brustgewebe, was die Erkennung eines Karzinoms zusätzlich erschwert und leicht zu einer Fehldiagnose führen kann. Deshalb empfiehlt die World Health Organisation (WHO) ein flächendeckendes Screening erst ab einem Alter von 50 Jahren, wenn nicht ein wissentliches Risiko besteht. In vielen Köpfen ist die Meinung fest verankert, dass eine möglichst frühe Vorsorgeuntersuchung besser ist, jedoch trifft diese Aussage nicht auf das Mammographie-Screening zu. Denn neueste Erkenntnisse zeigen: Im jungen Alter ist die Gefahr einer falschen Diagnose höher.
Gefahr trotz Vorbeugung
Von 1000 mammographierten Frauen nehmen 200 bis 250 an Nachfolgeuntersuchungen teil. Bei ungefähr der Hälfte dieser wird ein Teil des Brustgewebes zu einer genaueren Beobachtung entnommen (Biopsie). Bis ein Befund vorliegt, vergehen oft Monate, in denen die untersuchten Frauen mit der Sorge leben müssen, dass sie Krebs haben könnten. Trotz der langen Wartezeit kommt es dennoch zu Ungenauigkeiten, die bei fünf bis zehn dieser Frauen zu einer falsche Diagnose führen können. In der Folge unterziehen sich diese Frauen Behandlungen, die eigentlich nicht nötig gewesen wären.
Jede Fehldiagnose ist eine Fehldiagnose zu viel
Mammographie ist nur ein Beispiel dafür, dass Fehldiagnosen eines der größten Probleme in der Medizin sind. Die richtige Diagnose kann vielen Patienten das Leben retten und unnötige Behandlungen ersparen. Doch die Diagnostizierung ist angesichts der großen Anzahl von Krankheiten eine Herausforderung für die Ärzte. Eine schnelle und präzise Recherche wird durch eine medizinische Suchmaschine wie Symptoma ermöglicht. Ärzte können diese Datenbank für das Finden der richtigen Diagnose nutzen.
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