Wer liebt ihn nicht: Süßer Sirup im morgendlichen Porridge oder als kleiner See, in dem ein Haufen duftender Pancakes schwimmt? Honig und Ahornsirup sind auf Grund ihrer weichen Konsistenz und ihres aromatischen Geschmacks recht beliebt. Doch welcher Sirup ist die bessere Wahl, wenn es um die Gesundheit geht – Honig, Ahornsirup oder doch eine ganz andere der unzähligen Alternativen?
Ahornsirup – König der Spurenelemente
Sowohl Honig als auch Ahornsirup sind seit langer Zeit auf der Speisekarte des Menschen zu finden. Obwohl sie immer noch beliebt sind, hat Haushaltszucker (Saccharose) sie bereits vor langer Zeit in vielerlei Hinsicht abgelöst. Weißer Zucker ist billiger und geschmacksneutral und wird daher in den meisten süßen Lebensmitteln verwendet. Sirupe dagegen werden oft erst zu fertigen Mahlzeiten hinzugefügt, also etwa über Pfannkuchen oder Toasts gegossen. Sie gelten als gesündere Alternativen zu Saccharose, doch ist dies nur die halbe Wahrheit. Sowohl Honig als auch Ahornsirup enthalten wertvolle Antioxidantien, die freie Radikale bekämpfen – wenn diese nicht mehr vom Körper zerstört werden können, begünstigen sie Krankheiten wie Krebs, Autoimmun- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch das Altern selbst. In einer Studie entdeckten Forscher, dass sowohl Ahornsirup als auch Honig und brauner Zucker mittlere Antioxidantien-Werte enthalten. Was Spurenelemente angeht geht Ahornsirup als klarer Sieger hervor: Ein Esslöffel (20 Gramm) enthält rund ein Viertel der täglich empfohlenen Menge Mangan sowie Spuren von Zink, Calcium, Magnesium und Kupfer. Diese Spurenelemente findet man zwar auch in Honig, jedoch in geringerer Menge. Wenn es um die Deckung des täglichen Bedarfs an Spurenelementen geht, sollte allerdings trotzdem nicht auf Ahornsirup gesetzt werden – bereits ein Esslöffel enthält knapp zwölf Gramm Zucker, sodass das Süßungsmittel nur in Maßen genossen werden sollte.
Selbst Zucker in Maßen…
Wir haben es seit der Kindheit wohl schon tausende Male gehört: „Schokolade macht dick.“ – trotzdem isst der durchschnittliche Amerikaner täglich rund 70 Gramm zugesetzten Zucker, was 270 „leeren“ Kalorien entspricht. Diese gehen im Gegensatz zu Fructose aus Obst nicht mit Vitaminen, Spurenelementen und Ballaststoffen einher, und haben damit keinen Mehrwert für den Körper. Sogar im Gegenteil: Zuviel zugesetzter Zucker kann zu Gewichtszunahme (ein Gramm Zucker enthält vier Kalorien), Karies, Typ-2-Diabetes und Herzerkrankungen führen. Daher rät der britische NHS (National Health Service) Erwachsenen dazu nicht mehr als 30 Gramm zugesetzten Zucker pro Tag zu verzehren. Als Vergleichswert: Eine 250 Milliliter Dose Coca Cola enthält bereits etwa 22 Gramm Zucker. In der EU existiert ein „sicheres Limit“ nicht: Die EFSA (European Food Safety Authority) erklärt, dass zugeführter Zucker schon in niedriger Dosis zu negativen gesundheitlichen Schäden führen kann. Je mehr davon gegessen wird, desto schlimmer die Konsequenzen – einen absoluten Schwellenwert, ab dem Zuckerkonsum plötzlich ungesund wäre, gebe es nicht.
Zucker reduzieren – So geht’s
- Softdrinks und gesüßte Milch meiden: Wie das Cola-Beispiel demonstriert, ist es sehr leicht mit süßen Getränken sehr viel Zucker und überflüssige Kalorien aufzunehmen.
- Weniger verarbeitete Lebensmittel essen: Eine Studie zeigte, dass rund drei Viertel der verpackten Lebensmittel in den USA zugesetzten Zucker enthalten. Darunter fallen etwa Desserts, Süßigkeiten, Milch, Müsliriegel und Salatdressings – auch hierzulande ist meist Zucker enthalten.
- Auf kalorienarme Zuckeralternativen zurückgreifen: Stevia, Erythrit und Xylit sind kalorienärmere Optionen für einen süßen Geschmack, allerdings können sie in größeren Mengen abführend wirken und sollten deshalb nur in Maßen verwendet werden.
- Clever tauschen: Statt einem Softdrink stillt auch ein (leicht gesüßter) Tee die Lust auf ein süßes Getränk, und häufig tut es nach dem Essen auch das Stück Obst, um den Appetit nach einer Nachspeise zu stillen. Darüber hinaus sollten stets selbst zubereitete Speisen und Getränke bevorzugt werden – hier weiß man ganz genau, wie viel Zucker enthalten ist und kann das Ganze selbst steuern.
Ob Agave-, Kokosblüten- und Dattelsirup, oder aber Stevia, Erythrit und Xylit: In den Supermarktregalen kann man viele verschiedene Alternativen zu Zucker, Honig und Ahornsirup finden. Generell ist kein Süßungsmittel per se gesund, doch in kleinen Menge ist keines der Optionen problematisch – insbesondere wenn man den Rest des Tages über auf zugesetzten Zucker achtet und ihn aktiv meidet. DIE gesunde Lösung und der Weg zu einer zuckerarmen, gesünderen Ernährung führt allerdings nicht daran vorbei, zu mehr Obst, Gemüse und ungesüßten Getränken zu greifen.
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